Fortuna Düsseldorf Fortuna wirft Rostock aus dem Pokal

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf besiegt Hansa Rostock mit 3:0 (1:0) und zieht verdient in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Marcel Sobottka gelingt für den Zweitligisten ein Doppelpack. Den dritten Treffer steuert Ihlas Bebou bei.

Fortuna Düsseldorf: Marcel Sobottka erzielt umstrittenes Tor
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Sobottka erzielt umstrittenes Tor

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Mit Pokal-Traumata kennt sich Fortuna Düsseldorf nach zwei Erstrunden-Niederlagen und einem peinlichen Elfmeterschießen-Erfolg — jeweils gegen Viertligisten — bestens aus. Gegen Drittligisten klappt es aber anscheinend wesentlich besser: Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel setzte sich in Rostock völlig verdient mit 3:0 durch und zog damit problemlos in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals ein. "Mein Team hat das sehr gut heruntergespielt und im richtigen Moment die Tore geschossen", befand Funkel.

Anderson Lucoqui muss auf die Tribüne

Der überragende Marcel Sobottka traf zweimal, Ihlas Bebou erhöhte. Am Freitag hatte Alex Madlung das Abschlusstraining wegen Rückenbeschwerden abbrechen müssen — deshalb nahm Funkel Youngster Anderson Lucoqui als 19. Spieler mit nach Rostock. Im Ostseestadion musste der 18-Jährige dann aber doch auf der Tribüne Platz nehmen, denn Routinier Madlung meldete sich fit.

Somit vertraute der Trainer exakt der gleichen Anfangsformation wie zuletzt beim 1:0 gegen den VfB Stuttgart — die alte Fußball-Maxime "Never change a winning team" bedeutete ihm also offenbar doch mehr, als er vorab zugeben wollte. Dem Ergebnis gegen den Zweitliga-Topfavoriten entsprechend legte Fortuna in den ersten Minuten viel Selbstvertrauen an den Tag.

Zwar musste Torhüter Michael Rensing bereits in der vierten Minute gegen Stephan Andrist Kopf und Kragen riskieren, doch dieser einen Chance der Hanseaten standen in der Auftakt-Viertelstunde gleich drei der Düsseldorfer gegenüber. Durchweg per Kopf: Bei der ersten Möglichkeit köpfte Kevin Akpoguma noch zu hoch, anschließend zwangen er und sein Teamkollege Marcel Sobottka Rostocks Torhüter Marcel Schuhen zu spektakulären Paraden.

Schiedsrichter lässt Hand-Tor von Sobottka gelten

In der 21. Minute konnte dann aber auch Schuhen nichts mehr retten. Zunächst drosch Ex-Fortune Fabian Holthaus den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Axel Bellinghausen an die Latte des eigenen Tores, kurz darauf hieß es dann 0:1. Sobottka wollte einen Abpraller aus kürzester Distanz per Kopf über die Linie drücken, als der Hansa-Keeper ihn von hinten umstieß. Der Ball prallte gegen Sobottkas Handgelenk und von dort ins Tor — trotz der heftigen Rostocker Proteste ein regulärer Treffer, da der Ball nur durch Schuhens Aktion an die Hand ging.

Hätte Schiedsrichter Frank Willenborg das Tor nicht gegeben, hätte er stattdessen Elfmeter pfeifen und den Torhüter vom Platz stellen müssen. So gesehen kam Rostock mit der Entscheidung womöglich sogar besser davon. Kurios: Willenborg fragte zunächst statt Sobottka Kapitän Oliver Fink, ob es ein Handspiel war. Gemeinsam klärten die beiden dann aber den Osnabrücker auf.

Ihlas Bebou macht den Deckel drauf

Merkwürdigerweise ließ die bis dahin sehr dominante Fortuna sich nach dem Führungstreffer ein wenig von der Hektik anstecken, die das fanatische Publikum im Ostseestadion verbreitete. So hätte Andrist bei einer Großchance der Gastgeber fast den Ausgleich erzielt, und Hansa fightete sich mehr und mehr in die Partie hinein. Das 0:1 zur Pause war dennoch wegen der klaren Überlegenheit in den ersten 25 Minuten fraglos verdient.

Was aber noch wichtiger war: Fortuna fand nach dem Wiederanpfiff zur alten Souveränität zurück. Es bedurfte zwar einer Schrecksekunde, als Rensing in grandioser Manier einen Volleyschuss von Marcel Ziemer abwehrte — doch in der Folge zog die Funkel-Elf ihr Ding durch. Mitentscheidend dafür war Sobottkas zweiter Kopfball-Treffer zum 0:2, den er nach einem gelungenen Eckstoß von Ihlas Bebou setzte.

Als Bebou dann selbst auf Flanke von Fink das 0:3 folgen ließ, waren alle Messen gelesen, und die 1500 mitgereisten Anhänger durften endlich einmal ausgelassen einen Pokal-Erfolg feiern. Auch Robin Bormuth durfte noch seinen Teil zu dem Sieg beitragen. Der Youngster wurde kurz vor Schluss für Alexander Madlung eingewechselt und feierte sein Pflichtspieldebüt bei den Profis.

"Wir sind wahnsinnig froh, dass wir in der zweiten Runde sind. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber auch ein sehr gutes Spiel von uns", sagte Torschütze Bebou.

(jol)
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