Schmadtke ein Thema in Düsseldorf? Fortuna will jetzt keine Manager-Diskussion

Düsseldorf · Die Nachricht, dass Jörg Schmadtke nicht mehr Geschäftsführer des Bundesligisten 1. FC Köln ist, sorgt in Düsseldorf für reichlich Gesprächsstoff.

Jörg Schmadtke – Torwart, Manager, Düsseldorfer
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Das ist Jörg Schmadtke

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Foto: dpa, geb jhe ljm

Der Grund: Zweitligist Fortuna ist schon seit längerer Zeit ohne Manager; derzeit fungiert der 72 Jahre alte Erich Rutemöller als Sportvorstand. Und viele schütteln noch heute voller Unverständnis den Kopf darüber, dass Fortuna ihren ehemaligen Torhüter Schmadtke vor vier Jahren nicht einmal kontaktierte, bevor dieser dann die Aufgabe in Köln übernahm.

Geht es nach Peter Förster, der von 1985 bis 1992 Präsident des Traditionsvereins war und in drei Wochen bei den Wahlen zum Aufsichtsrat kandidiert, wird diesmal ein derartiges Versäumnis vermieden. "Natürlich sollte Fortuna das Gespräch mit Jörg Schmadtke suchen", sagt Förster. "Das habe ich vor vier Jahren dem damaligen Vorstand und Aufsichtsrat ans Herz gelegt, doch wurden die Zuständigkeiten zwischen den Gremien nur hin- und hergeschoben. Da hat es noch nicht einmal eine Anfrage gegeben. Ein grundsätzliches Interesse sollte Fortuna bekunden, auch wenn das Thema möglicherweise in den nächsten Wochen noch nicht akut ist."

Was man zwischen Zeilen liest

Letzteres bekräftigt Fortunas Führung, die sich mit dem Thema derzeit nicht beschäftigt. "Natürlich bin ich gelegentlich auch mit Personen wie Jörg Schmadtke im Austausch, in einer Form, wie wir im Gremium ihn mit verschiedenen Fachleuten pflegen", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Reinhold Ernst auf Anfrage unserer Redaktion. "In den vergangenen Wochen hatten wir aber keinen Kontakt." Was er nicht ausdrücklich sagt, aber zwischen den Zeilen durchklingt: Das Sportdirektor-Thema hat derzeit keine Priorität, auch nicht durch Schmadtkes Demission in Köln. Hintergrund ist, dass das Konstrukt, die Kaderplanung vom Duo Uwe Klein (Chefscout) und Robert Palikuca (Vorstands-Assistent) in Zusammenarbeit mit dem Vorstands-Vorsitzenden Robert Schäfer erledigen zu lassen, glänzend funktioniert. In dieser Phase, da der Klub die Tabelle der Zweiten Liga klar anführt, Unruhe durch eine Manager-Diskussion aufkommen zu lassen und dadurch den möglichen Aufstieg zu gefährden, will niemand bei Fortuna.

Zu viele Alphamännchen?

Das heißt natürlich nichts für die weitere Zukunft, doch frühestens im Winter, wahrscheinlich erst im Frühjahr werden die Düsseldorfer die auf Eis gelegte Frage nach einem Sportdirektor für sich neu stellen.

Rutemöllers Vorgänger Wolf Werner glaubt indes aus anderen Gründen nicht an eine Verpflichtung des Managers. "Schmadtke hat Köln mit Sicherheit nicht für die Fortuna verlassen. Und der Aufsichtsrat hat in der Vergangenheit mehrmals die Gelegenheit ausgelassen, sich mit Schmadtke in Verbindung zu setzen", sagt Werner. "Wie es jetzt aussieht, wäre er wohl keine Option. Genau wie ich, lässt er sich nicht reinquatschen. Und dafür sind zu viele Alphamännchen bei der Fortuna beschäftigt."

(ths)
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