Fortuna Düsseldorf Wie läuft es bei den Abgängen?

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat wieder einen größeren Umbruch hinter sich. 13 Profis haben den Zweitligisten im Sommer verlassen. Aber wie schlagen sich die Spieler bei ihren neuen Vereinen? Wir haben nachgeschaut.

Hannover 96: Martin Harnik trifft mit der Hacke nach Vorlage von Ihlas Bebou
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Harnik trifft mit der Hacke nach Bebou-Vorlage

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Foto: Sky

Fortunas Verantwortliche hatten in der Transferphase alle Hände voll zu tun. Rouwen Hennings wurde fest vom FC Burnley verpflichtet, nachdem er in Düsseldorf eine ordentliche Saison gespielt hatte. Bei Hannover-Leihgabe André Hoffmann zogen die Rheinländer die Kaufoption. Dazu kamen neun weitere Verstärkungen. Außerdem zog man Stürmer Karlo Majic aus dem Nachwuchs hoch.

Auf der anderen Seite wurde der Kader aufgeräumt. 13 Spieler verließen den Klub. Alexander Madlung beendete seine Karriere. Maecky Ngombo, Didier Ya Konan und Christian Gartner sind noch auf Vereinssuche. Beim Österreicher Gartner kam im Netz zuletzt das Gerücht auf, er würde sich möglicherweise Ligakonkurrent MSV Duisburg anschließen. Die Sache soll sich aber bereits wieder erledigt haben.

Während der am Deadline Day zu Eintracht Braunschweig gewechselte Özkan Yildirim auf seinen zweiten Einsatz am Freitag hinfiebert (auswärts bei Union Berlin), stand Torwart Justin vom Steeg am Wochenende noch nicht im Kader von US-Verein LA Galaxy II. Der 20-Jährige hatte sich in seiner Heimat vor kurzem den Kaliforniern angeschlossen, in Deutschland war er nicht untergekommen.

Andere Ex-Fortunen durften hingegen schon einige Minuten sammeln. Ein Überblick.

  • Kevin Akpoguma

Akpoguma steht wieder auf dem Rasen. Noch nicht in der Bundesliga, aber das sollte erst mal keine große Rolle spielen. Anfang August hatte Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann den Verteidiger beim Test gegen Bologna nach 74 Minuten eingewechselt, dreieinhalb Monate nach seinem Halswirbelbruch in Düsseldorf. Am Sonntag durfte der 22-Jährige nun erstmals bei einem Pflichtspiel ran — für die Reserve in der Regionalliga Südwest. Ergebnis: 1:1 gegen den SV Röchling. Akpoguma lief als Rechtsverteidiger auf und blieb 90 Minuten auf dem Feld. Der Abwehrmann wird behutsam aufgebaut — und dankt bei Instagram allen Leuten, die ihn so schnell zurück auf den Platz gebracht haben.

  1. Ihlas Bebou

Der Transfer-Hickhack um den Flügelflitzer zog sich wie Kaugummi, doch am Ende landete Bebou genau da, wo er hin wollte: in der Bundesliga. Für Hannover 96 feierte der togoische Nationalspieler am Samstag sein Debüt im deutschen Oberhaus. Bebou durfte beim 1:1 in Wolfsburg zwar nur 25 Minuten ran, aber er konnte gleich eine Duftmarke setzen. Der schnelle 23-Jährige war am Ausgleich beteiligt, U21-Nationalspieler Yannick Gerhardt rannte nur hinterher. Bebou hatte einige gute Aktionen, gewann zudem alle seine Zweikämpfe. Nicht schlecht.

  1. Lars Unnerstall

Unnerstall wechselte zum niederländischen Erstligisten VVV Venlo, um endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Man kann es als Ironie des Schicksals bezeichnen, dass er auch in Düsseldorf gespielt hätte, da sich Torwart Michael Rensing an der Rippe verletzte. Raphael Wolf wird am Sonntag in Fürth (13.30 Uhr/Live-Ticker) erneut den Job übernehmen, während Unnerstall für Venlo bei Vitesse Arnheim im Einsatz ist. Bislang stand er für den Verein aus der Eredivisie in allen vier Saisonspielen zwischen den Pfosten (vier Gegentore). Dabei gab's bei zwei Siegen nur eine Niederlage: das 0:2 gegen Ajax Amsterdam am dritten Spieltag.

  1. Emmanuel Iyoha

"Emma" ist eines der größten Fortuna-Talente. Es dürfte den Klub-Verantwortlichen also nicht leicht gefallen sein, den U20-Nationalspieler in die 3. Liga auszuleihen. Dort sammelt der Angreifer Spielpraxis: Zwei Partien hat der 19-Jährige für seinen neuen Arbeitgeber, den VfL Osnabrück, auf dem Konto (135 Minuten). Gegen die Sportfreunde Lotte und die SG Sonnenhof-Großaspach gewannen die Lila-Weißen jeweils mit 1:0. Ein Tor gelang Iyoha noch nicht.

  1. Arianit Ferati

Ferati spielt auch bei Erzgebirge Aue nicht die erste Geige. Für die "Veilchen" stand der Flügelspieler in der 2. Bundesliga bisher gerade einmal 21 Minuten auf dem Platz: 17 beim 0:2 gegen Fortuna und magere vier beim 1:2 in Heidenheim. Der gebürtige Stuttgarter will sich endlich im Profi-Fußball durchsetzen, doch auch der dritte Anlauf wurde abrupt gebremst. Im DFB-Pokal durfte Ferati immerhin eine Halbzeit lang mitmischen. Aue schied sang- und klanglos beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden aus (0:2).

  1. Marlon Ritter

Dass Ritter in der Regionalliga Tore schießen kann, hat er in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen: in Mönchengladbach und in Düsseldorf. Nun soll der ausgeliehene Fortune bei Drittligist SC Paderborn zeigen, was er kann. Und das macht er auch. Seine Quote: drei Spiele, drei Treffer. Im Westfalenpokal schnürte er in der zweiten Runde bei Westfalenligist SC Roland (4:0) einen Doppelpack. Und beim 3:2 Liga-Sieg bei Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers war der 22 Jahre alte Angreifer ebenfalls erfolgreich. Ein guter Einstand.

  1. Kemal Rüzgar

Rüzgar lernt momentan in regelmäßigen Abständen einen neuen Klub kennen. In der vergangenen Rückrunde war der Mittelstürmer an den VfL Osnabrück ausgeliehen, steuerte in neun Drittliga-Begegnungen ein Tor und zwei Vorlagen bei. Mittlerweile läuft die Fortuna-Leihgabe für Viktoria Köln in der Regionalliga auf. In sieben Spielen gelangen ihm drei Treffer und zwei Assists — ein Tor erzielte er übrigens am Samstag per Kopf beim 4:1 in Düsseldorf.

(jado)
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