Die Fakten zum MSV-Spiel Fortunas Abwehr ist ihr größter Trumpf

Düsseldorf · Die Düsseldorfer könnten mit einem Punkt gegen den MSV Duisburg heute an die Tabellenspitze der 2. Liga zurückkehren. Doch es wird nicht leicht, denn die Zebras sind ordentlich in die Saison gestartet.

Das Abschlusstraining vor dem MSV-Spiel
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Das Abschlusstraining vor dem MSV-Spiel

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Foto: Falk Janning

Das Spiel Fortuna (Tabellenzweiter/19 Punkte) genügt im Derby gegen den MSV Duisburg (15./8) ein Remis, um an Holstein Kiel vorbei wieder an die Spitze zu klettern. In den vergangenen sechs Heimspielen blieben die Düsseldorfer ungeschlagen, holten vier Siege und zwei Remis. Die bislang letzte Heimpleite setzte es am 30. Spieltag der vergangenen Saison beim 1:3 gegen den FC St. Pauli. Fortuna schaffte ihren besten Saisonstart: Noch nie hatte sie nach acht Zweitliga-Spielen 19 Punkte auf dem Konto.

Zu- und Abgänge Der MSV setzt zum großen Teil auf die Aufstiegsmannschaft, hat durch die Zugänge aber an Qualität zugelegt und ist damit stärker aufgestellt als beim Aufstieg vor zwei Jahren. Flügelstürmer Moritz Stoppelkamp kam vom Karlsruher SC, Sechser Lukas Fröde von den Würzburger Kickers, Stürmer Borys Tashchy vom VfB Stuttgart und Verteidiger Gerrit Nauber von den Sportfreunden Lotte. Prominentester Abgang ist Martin Dausch (zum 1. FC Saarbrücken).

Die personelle Lage Bis auf Torwart Michael Rensing hat Fortuna alle Spieler an Bord. Beim MSV muss in Tashchy der mit vier Treffern erfolgreichste Schütze wegen eines Bänderrisses wohl passen. Dazu kommen die Langzeit-Verletzten Zlatko Janjic (Kreuzbandriss) und Tim Albutat (Sprunggelenk-OP).

Stärken und Schwächen Der MSV stellt derzeit mit 16 Gegentreffern die drittschwächste Abwehr der Liga. Auffällig ist auch die Heimschwäche der "Zebras", die aus den vier Partien in der eigenen Arena nur einen Punkt holten, dafür auf fremden Plätzen aber erst einmal verloren (2-2-1). Aufpassen müssen die Gastgeber auf die Neuen bei den Blau-Weißen, die elf von zwölf Saisontoren erzielt haben. Fortunas erfolgreichste Schützen Marcel Sobottka, Florian Neuhaus und Rouwen Hennings haben jeweils dreimal getroffen. Die Düsseldorfer haben mit nur neun Gegentreffern die zweitbeste Abwehr der Liga - nur Sandhausen ist mit deren sechs noch besser.

Die Trainer Ilia Gruev (47) ist seit dem 3. November 2015 Chefcoach der Duisburger. Der ehemalige bulgarische Nationalspieler, der in Deutschland für den MSV, KFC Uerdingen und Rot-Weiß Erfurt spielte, bestritt zwischen 2000 und 2004 80 Bundesliga-Spiele für die "Zebras". Später war er als Co-Trainer für RW Erfurt (auch Chef-Trainer), Tschernomorez Burgas, die bulgarische Nationalmannschaft, Hajduk Split und den 1. FC Kaiserslautern tätig. Fortunas Coach Friedhelm Funkel hält viel von seinem Kollegen, der seinen Vertrag um zwei weitere Spielzeiten bis 2019 verlängerte. "Ich habe großen Respekt vor Ilia", betont er. "Es ist eine großartige Leistung, mit so wenig Geld eine Mannschaft zu formen, die den Wiederaufstieg schafft. Ich bin sicher, er wird den MSV gut auf uns einstellen - aber ich hoffe, nicht gut genug."

Der direkte Vergleich Die Zweitliga-Bilanz zwischen den beiden Klubs ist ausgeglichen: Vier Düsseldorfer Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber. Daheim hat Fortuna aber noch kein Zweitligaspiel gegen die Zebras verloren (3-2-0). Zuletzt gab es in der Düsseldorfer Arena zwei Punkteteilungen - ein 1:1 im November 2015 (Tore: Kerem Demirbay für Fortuna und Steffen Bohl) sowie ein 2:2 im Mai 2012 (Tore: Oliver Fink und Assani Lukimya für Fortuna, Maurice Exslager und Jurgen Gjasula).

Besonderes Beim MSV spielen die Ex-Fortunen Dustin Bomheuer, Moritz Stoppelkamp und Tugrul Erat, im Düsseldorfer Kader stehen die früheren Duisburger Adam Bodzek und André Hoffmann. Letzterer trug von seinem neunten Lebensjahr an elf Jahre lang das weiß-blau-gestreifte Trikot.

Die Aufstellungen

Fortuna: Wolf - Zimmer, Ayhan, Hoffmann, Gießelmann - Raman, Sobottka, Neuhaus, Fink - Nielsen, Hennings.

MSV: Flekken - Erat, Bomheuer, Nauber, Wolze - Souza, Schnellhardt, Fröde, Stoppelkamp - Tashchy (Onuegbu), Brandstetter.

Bis Freitag waren bereits mehr als 34.000 Karten verkauft, es ist der beste Saisonbesuch in Düsseldorf.

(RP)
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