1:1 gegen St. Pauli Fortuna verpasst den Sprung aus dem Tabellenkeller

Düsseldorf · Der Weg zum Klassenerhalt bleibt steinig für Fortuna Düsseldorf. Trotz einer über weite Strecken ordentlichen Leistung musste sich der Fußball-Zweitligist im Heimspiel gegen den FC St. Pauli mit einem 1:1 begnügen.

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Foto: Falk Janning

Der erhoffte Sprung aus dem Tabellenkeller gelang der Truppe von Trainer Friedhelm Funkel somit nicht, so dass sie — unter anderem im Westderby beim MSV Duisburg am kommenden Freitag — weiter zittern muss.

Stolze 16 Mal hatte der FC St. Pauli in dieser Saison schon zu Null gespielt — Einstellung des Vereinsrekords. Das 17. Mal und die damit verbundene neue Bestmarke war für Torhüter Robin Himmelmann nach gerade einmal vier Spielminuten erledigt. Lukas Schmitz, einer von fünf Neuen in der Startelf verglichen mit der 1:3-Niederlage in Fürth fünf Tage zuvor, flankte von der linken Seite, und Kerem Demirbay köpfte zu seinem siebten Saisontreffer ein. Beträchtlichen Anteil an der frühen Führung hatte ein weiterer Neuer, Joel Pohjanpalo. Der finnische Nationalstürmer, dem Funkel den Vorzug vor Nikola Djurdjic gegeben hatte, ließ Schmitz‘ Flanke uneigennützig durch und vermied so, Demirbay beim Kopfball zu behindern.

Der Treffer tat den Düsseldorfern richtig gut. Von Minute zu Minute bauten sie mehr Selbstbewusstsein auf, standen in der Defensive sehr gut gestaffelt und konterten gefährlich. Die Kompaktheit in Mittelfeld und Innenverteidigung war dabei durchaus bemerkenswert, da Funkel seine komplette Doppel-Sechs mit Adam Bodzek (gesperrt) und Oliver Fink (verletzt) ersetzen musste und die Abwehrzentrale mit Alex Madlung und Kevin Akpoguma so noch nie zusammengespielt hatte. Doch der Mut des Trainers, seinem formschwachen Kaitän Karim Haggui eine Pause zu gönnen, machte sich bezahlt: An der Seite seines erfahrenen Kollegen Madlung überzeugte der U21-Nationalspieler erneut.

Die Pausenführung, so knapp sie ausfiel, war somit vollauf berechtigt. Fortuna hatte durch einen Schlenzer von Charis Mavrias und einen Kopfball von Madlung, den Himmelmann nur mit allerletztem Einsatz um den Pfosten drehen konnte, sogar gute Chancen, auf 2:0 zu erhöhen. Nichts war in dieser Phase zu sehen von dem fehlerbehafteten Spiel, mit dem die Rot-Weißen sich in Fürth das Leben selbst schwer gemacht hatten. Als Symbol für diesen Wandel fungierte Axel Bellinghausen: Beim 1:3 in Ronhof nach ganz schwacher Leistung noch zur Pause ausgewechselt, trug der 32-Jährige nun die Kapitänsbinde und rechtfertigte diesen Vertrauensvorschuss mit enormem Kampfgeist.

Nachdem dann Mavrias jedoch kurz nach Wiederbeginn seine zweite gute Chance vergeben hatte, schlich sich bei den Gastgebern ein wenig die Angst ein. Einsatz und Kampf stimmten zwar weiterhin, aber Fortuna ließ sich jetzt im Gegensatz zum ersten Abschnitt stärker unter Druck setzen. Michael Rensings tolle Parade gegen Lasse Sobiech war ein erstes Ausrufezeichen hinter das gesteigerte Bemühen der Hamburger, der Partie doch nicht so einfach ihren Lauf zu lassen.

Als Warnschuss genügte den Fortunen diese Szene jedoch nicht. Zu leicht ließen sie St. Pauli 20 Minuten vor dem Ende einen Angriff über die linke Seite inszenieren, und Fabrice Fafa-Picault nutzte in der Mitte diese Nachlässigkeit sofort aus. Unter anderem, weil ihre Eckbälle und Freistöße viel zu harmlos blieben, kamen die Düsseldorfer nun nicht mehr gefährlich genug vors Tor, um doch noch zum Siegtreffer zu kommen. Zumindest über Nacht verbesserten sie sich jedoch um einen Tabellenplatz auf Rang 14.

(RP)
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