1:3-Niederlage in Marbella Fortuna verliert Test gegen Lüttich - Sorge um Gül

In Marbella verliert Fortuna Düsseldorf mit 1:3 (1:2) gegen den belgischen Erstligisten Standard Lüttich. Verteidiger Gökhan Gül verletzte sich. Der Trainer von Lüttich musste früh auf die Tribüne.

 Gökhan Gül verletzte sich im Test gegen Lüttich am Knie.

Gökhan Gül verletzte sich im Test gegen Lüttich am Knie.

Foto: Falk Janning

Eine halbe Stunde lang lief für die Fortuna alles nach Plan. Das System der Düsseldorfer war — wie es sich für einen Test fast schon gehört — ein taktisches Experiment. In der Abwehr spielte eine Dreierkette, bestehend aus Niko Gießelmann, Robin Bormuth und Gökhan Gül. Im 3-5-2 stürmten Havard Nielsen und Emir Kujovic. Raphael Wolf und Rouwen Hennings fielen wegen Rückenproblemen aus. Benito Raman wurde gegen den Klub, von dem er an die Fortuna ausgeliehen ist, geschont. Lüttich startete aggressiv, aber die Fortuna traf.

Nach einem Flankenlauf über rechts brachte Marcel Sobottka einen Ball in den Fünfmeterraum. Dort wartete Kujovic, der zum 1:0 einköpfte (5.). Die rund 35 Fortuna-Fans im Stadion von Marbella spendeten den verdienten Applaus.

Der aber ging unter, weil es auf dem Platz laut wurde: Der portugiesische Trainer von Lüttich, Ricardo Sà Pinto, regte sich so massiv über den Gegentreffer auf, dass ihn der Schiedsrichter Mario Melero des Platzes verwies. Statt sein Fehlverhalten einzusehen, drehte Sà Pinto auf. "Wer bist du denn?", fragte er Melero provokativ. Erst dann ging er vom Feld — und kommentierte fortan lautstark von der Tribüne aus weiter. Sà Pinto ist für Ausfälle dieser Art bekannt: 1997 schlug er den damaligen portugiesischen Nationaltrainer Artur Jorge nieder, weil der ihn für ein Länderspiel nicht berücksichtigt hatte. Wenige Minuten später musste auch Lüttichs Co-Trainer Rui Mota wegen beleidigender Rufe auf die Tribüne.

Auf dem Feld übernahm Fortuna zunächst die Spielkontrolle. Doch in der 35. Minute begann ein kleiner Albtraum aus Fortuna-Sicht. Erst fiel der Ausgleich durch Orlando Sa, der per Kopfball traf. Drei Minuten später leistete sich Gießelmann einen Fauxpas: Sein Rückpass überraschte Torwart Wiesner, und der Ball rollte zum 1:2 in die linke Torecke. Nach 44 Minuten verletzte sich dann auch noch Gül. Sein Schmerzschrei war nicht zu überhören, nachdem er unglücklich aufkam und sich das Knie hielt. Für ihn ging es nicht weiter. Die Diagnose steht noch aus. Für Gül kam André Hoffmann ins Spiel.

Nach der Halbzeitpause lief es nicht viel besser für die Düsseldorfer. Zwar hatte auch die Fortuna große Spielanteile und hielt erstaunlich gut mit dem belgischen Erstligisten mit. Durch Seitenverlagerungen gelangen immer wieder gute Spielzüge. Doch Lüttich bewies Effizienz. Mpoku, der den Treffer zum 1:1 vorgelegt hatte, nutzte die erste gute Chance der Belgier und traf zum 3:1 für Lüttich (58.).

Im strömenden Regen spielten beide Teams eine gute zweite Halbzeit. Jean Zimmer, Kaan Ayhan, Hoffmann und Lukas Schmitz bildeten jetzt Fortunas Abwehr. Kianz Froese, Adam Bodzek, Taylan Duman, Davor Lovren im Mittelfeld und Takashi Usami gemeinsam mit Karlo Majic in der Offensive kamen ins Spiel. Trotz der hohen Trainingsbelastung der vergangenen Tage blieb das Tempo hoch. Ein Treffer gelang beiden Teams nicht mehr. So endete das Testspiel 1:3.

Statistik

Fortuna 1. Halbzeit: Wiesner — Gül (45. Hoffmann), Bormuth, Gießelmann — Schauerte, Lucoqui — Sobottka, Neuhaus, Fink — Nielsen, Kujovic.

Fortuna 2. Halbzeit: Wiesner — Zimmer, Ayhan, Hoffmann, Schmitz — Froese, Bodzek, Duman, Lovren — Usami, Majic.

Tore: 1:0 Kujovic (5.), 1:1 Orlando Sa (35.), 1:2 Gießelmann (38., Eigentor), 1:3 Mpoku (58.).

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