Fortuna Düsseldorf 2:3 — Fortuna reichen zehn gute Minuten nicht

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat das richtungweisende Spiel bei 1860 München verloren. Gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt setzte es eine 2:3-Niederlage für die Mannschaft von Trainer Marco Kurz. Die Gäste zeigten dabei nur vereinzelt gute Ansätze. Ex-Fortune Michael Liendl erzielte das entscheidende Tor.

1860 München - Fortuna
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Foto: dpa, mum htf

Die Ausgangslage vor der Partie war denkbar einfach: Wenn die Fortuna im Duell gegen den direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt gewinnen sollte, wären die (direkten) Abstiegsplätze in ganz weite Ferne gerückt. Zwölf Punkte würden die Teams dann trennen — ein Auswärtserfolg war also angesagt. Personal-Überraschungen hatte Trainer Marco Kurz entsprechend nicht parat, er vertraute bis auf einer Position der erfolgreichen Elf der vergangenen zwei Spieltage. Julian Koch rückte für den gelbgesperrten Axel Bellinghausen in das Team.

Bereits nach den ersten Minuten hatten die Fortunen mehrere Schrecksekunden überstanden. Gleich zwei Mal kamen die Gastgeber nach Ecken zum Abschluss, Keeper Michael Rensing und Co. wehrten die Versuche nur mit größter Mühe ab (1. und 2. Minute). So ging es munter weiter: Ex-Fortune Michael Liendl schickte Sascha Mölders, der auf Rubin Okotie zurücklegte. Aus sieben Metern Torentfernung agierte der Österreicher aber zu umständlich, sein abgefälschter Drehschuss wurde von Koch kurz vor dem Tor entschärft (7.). Nur 60 Sekunden später war es dann Levent Aycicek, der mit einem Schuss aus zehn Metern an dem gut reagierenden Rensing scheiterte.

Danach nahm das Tempo ein wenig ab — was der Fortuna guttat. In der 15. Minute verbuchte sie dann auch die erste kleine Torchance, Karim Hagguis Kopfball ging aber rechts am Tor vorbei. Das war aber auch das größte Highlight in einer ereignisarmen Phase. Alexander Madlung musste kurze Zeit später verletzt ausgewechselt werden, prompt hatte Okotie nach einer langen Flanke aus dem Halbfeld die Chance, aus kürzester Distanz einzunicken — allerdings ging sein Kopfball deutlich neben das Tor (28.). Kurz danach war es dann aber soweit: Bei einer weiteren Ecke kam Kai Bülow zum Kopfball, sein Versuch war für Rensing nicht zu halten (29.). Es war eine rundum verdiente Führung für die Gastgeber. Die "Löwen" zogen sich in der Folge zurück, die Fortuna hatte zwar mehr vom Spiel — Torchancen, selbst Torschüsse blieben weitestgehend aus. Und so ging es vollkommen ereignislos in die Pause.

Ganz anders startete die zweite Halbzeit: Einen Pass aus der gegnerischen Hälfte unterschätzte Strohdiek, Mölders lief alleine auf das Tor zu — der Stürmer schloss allein vor Rensing sicher ab und erhöhte damit auf 2:0 (46.). Danach verflachte das Spiel komplett, der Grund: 1860 überließ Fortuna das Spiel, die Gäste agierten aber erschreckend harm- und ideenlos.

Tatsächlich schafften es die Fortunen dann aber aus dem Nichts, sich eine echte Torchance zu erkämpfen. Djurdjic wurde gut freigespielt, der Serbe stolperte über den Ball und der eingewechselte Joel Pohjanpalo kam zum Schuss — Gary Kagelmacher rettete aber auf der Linie für den geschlagenen 1860-Keeper Stefan Ortega (63.). Es schien aber ein Wachmacher für die Gäste zu sein: Eine gute Eckvariante mündete in einen strammen Schuss von Lukas Schmitz aus elf Metern. Auf einmal stand es nur noch 1:2 (66. Minute).

Die Löwen zogen sich darafhin zwar noch weiter zurück, die Fortuna fand aber nur ganz selten den Weg in den gegnerischen Strafraum — bis zur 76. Minute: Sararer und Pohjanpalo kombinierten sich bis in den Sechzehner, die Hereingabe fand schließlich den eingewechselten Ihlas Bebou, der problemlos zum 2:2 einschob (76.). Es sollte aber noch längst nicht Schluss sein. Nach einem leichtfertigen Foul von Pohjanpalo im eigenen Strafraum verwandelte ausgerechnet Michael Liendl den fälligen Strafstoß (81.).

Drei Minuten später hätte der Österreicher höchstpersönlich auch noch auf 4:2 erhöhen können, sein Kopfball ging aber nur an die Latte (84.). Die Fortuna hingegen konnte in den verbleibenden Spielminuten keine nennenswerten Chancen mehr kreieren, damit stand schließlich die Auswärtsniederlage fest.

(cfk)
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