Fortuna Düsseldorf Urlaub mit Fortuna

Düsseldorf · Rund 60 Fans waren schon vor der Mannschaft in Maria Alm eingetroffen, um den Zweitligisten im Trainingslager zu begleiten. Fußball ist nicht alles für sie – aber wichtig.

Thomas Schulze (3. v. li.) ist wie viele andere Fortuna-Fans schon vor der Mannschaft in Maria Alm angekommen.

Thomas Schulze (3. v. li.) ist wie viele andere Fortuna-Fans schon vor der Mannschaft in Maria Alm angekommen.

Foto: Christof Wolff

Rund 60 Fans waren schon vor der Mannschaft in Maria Alm eingetroffen, um den Zweitligisten im Trainingslager zu begleiten. Fußball ist nicht alles für sie — aber wichtig.

Fortuna-Fan Martina Daubach und Hund Jakob in Maria Alm

Fortuna-Fan Martina Daubach und Hund Jakob in Maria Alm

Foto: Christof Wolff

Der Star ist die Mannschaft? Von wegen. Für die Fortuna-Fans, die zum Teil schon lange vor den Zweitliga-Kickern in Maria Alm eingetroffen sind, ist Jakob der Star. Jakob, dreieinhalb Jahre alt, sehr quirlig, kohlrabenschwarz und — ein Labrador. Der freundliche Rüde trägt nicht nur ein eigens für ihn angefertigtes Fortuna-Halsband (Frauchen Heidi Kohr-Altenhofer: "Im Fanshop gibt's leider nur was für kleine Hunde"), sondern ist auch Klubmitglied mit eigener Karte und besitzt ein Facebook-Profil. Und er hält die rund 60 rot-weißen Anhänger, die bereits im Salzburger Land weilen, kräftig auf Trab.

Aus den vergangenen Jahren ist man es längst gewohnt, dass der Zweitligist in seinem Trainingslager von vielen Fans begleitet wird. Aber schon vor dem Eintreffen der Spieler? "So kann man sich besser auf die Zeit hier einstimmen", erklärt Thomas Schulze, der zum fünften Mal in Maria Alm dabei ist und dabei vier verschiedene Trainer erlebt hat. Martina Daubach ist sogar schon zum sechsten Mal am Steinernen Meer und gehört zu den wenigen Fans, die im Mannschaftshotel Eder wohnen. "Am Anfang war das Zufall, und wir waren ganz überrascht, dass die Spieler auch hier einzogen", berichtet sie. "Wir sind dann immer wieder gekommen, weil die Inhaberfamilie Schwaiger und ihre Mitarbeiter so nett sind."

Erstaunlich, dass der sonst so auf Absonderung bedachte Fortuna-Tross da kein Veto einlegt. "Als Norbert Meier Trainer war, hat er beim Eintreffen jedes Mal gemeckert, wenn er uns gesehen hat", erinnert sich Martina Daubach. "Bei der Abreise hat er dann immer gelobt, man habe uns gar nicht bemerkt. Alle anderen Trainer hat's nicht gestört."

Fortuna Düsseldorf: Das Mannschaftshotel der Fortunen
14 Bilder

Das Mannschaftshotel der Fortunen

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Natürlich sind die Trainingseinheiten und Testspiele der Profis der Fixpunkt für die Fußball-Touristen, aber sie sind nicht Selbstzweck. Den Jahresurlaub komplett der Fortuna opfern — das kommt dann doch nicht in Frage. "Dann könnte ich ja keine Städtereisen und andere Fußballtouren mehr machen", sagt Friedrich Schacht. "Letzthin war ich in Lissabon und habe Benfica gegen Sporting gesehen. Und für AS Rom und ein paar Spiele in England muss ja auch noch Urlaub da sein."

In Maria Alm freilich geht es um herrliches Bergpanorama, gesellige Abende mit Gleichgesinnten und selbstredend um Fortuna. "Wenn wir wüssten, wie der Kader abschließend aussieht, könnten wir mehr über die Chancen sagen", sagt Udo Kohr. Der Wunsch an die Mannschaft ist recht einheitlich. "Hauptsache, es wird offensiver gespielt", sagt Thomas Schulze, der das Ziel "Platz eins bis sechs für zu hoch angesetzt" hält. Friedrich Schacht ergänzt: "Es muss bald klar sein, ob Ihlas Bebou bleibt, sonst brauchen wir einen guten Ersatz." Nur Jakob ist das alles völlig wurscht — der hat immer seinen Spaß.

(jol)
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