Fortuna Düsseldorf Youngster empfehlen sich für die Zukunft

Düsseldorf · Die Bilanz von Taskin Aksoy ist durchwachsen: Drei Niederlagen kassierte Fortuna Düsseldorf in sieben Spielen unter dem Interimstrainer. Allerdings hat er es geschafft, talentierte Youngster im Team zu integrieren.

Fortuna Düsseldorf: Spieler sind geschockt nach dem späten 2:3
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Fortunen geschockt nach dem Last-Minute-Tor

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Die Fortuna hat ganz offenbar wieder zurück in die Spur gefunden. Das mag nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Ingolstadt und der Sicherheit, nun im grauen Mittelfeld der Liga angekommen zu sein, paradox klingen. Allerdings zeigten die Düsseldorfer nach dem 0:4-Debakel gegen den FC St. Pauli zwei gute Leistungen gegen die Topteams der Liga. Gegen den 1. FC Kaiserslautern war der Punkt hochverdient, beim Tabellenführer in Ingolstadt wäre ein Sieg allemal realistisch gewesen.

Rückblickend auf die durchwachsene Interimszeit von Aksoy ist es aber entsprechend schwer, Leistungsträger in den Reihen des Kaders auszumachen. Charlison Benschop erzielte immer wieder seine Tore, Michael Rensing hatte mit seinen Paraden Schlimmeres vereitelt. Allerdings gesellen sich zu dieser ebenso kleinen wie prominenten Gruppe zwei Youngster. Ihlas Bebou und Tugrul Erat haben sich unter Aksoy zu zwei wichtigen Profis im 25-köpfigen Kader entwickelt.

Bebou hat sich dank des Interimstrainers endgültig in die erste Mannschaft des Vereins gespielt, nach schweren Verletzungen ist er ein wichtiger Bestandteil des Teams geworden. Er ist ein gefährlicher Tempo-Dribbler, eine Eigenschaft, die bei den Düsseldorfern rar gesät und in der 2. Bundesliga eine echter Trumpf ist.

Zwar hat er nach der Partie gegen St. Pauli seinen Stammplatz zunächst verloren, er ging mit der Mannschaft unter. Einerseits ist das mit 20 Jahren in einer teils nicht funktionierenden Mannschaft keine Überraschung. Andererseits kann er auch ein wichtiger Baustein als Einwechselspieler sein, da er mit seinen Stärken eine ermüdete Defensive vor große Probleme stellen kann. Das funktionierte bereits gegen Kaiserslautern, in Ingolstadt schoss er zudem ein Tor — es war sein erster Treffer für die Profimannschaft.

"Ich halte das für einen natürlichen Prozess"

Anders war die Entwicklung seines Teamkollegen Erat: Der 22-Jährige kam bereits Ende 2013 aus dem Nichts, erzielte in der Folgezeit wichtige Tore. Zuvor war er vor allen Dingen unter Aksoy in der U23 aufgefallen.

Aber es kam, wie es so häufig kommt: Erat geriet in ein Formtief, seinen letzter Treffer in der 2. Bundesliga erzielte er am 14. Februar 2014. "Ich halte das für einen natürlichen Prozess. Wenn ein junger Spieler neu in eine Mannschaft kommt, kann er nur gewinnen, er hat doch nichts zu verlieren", erklärte Sportvorstand Helmut Schulte bereits vor einigen Monaten. "Der Spieler wird positiv beurteilt und weckt Erwartungen, die steigen. Und wenn er den Punkt erreicht, an dem er die Erwartungen nicht mehr erfüllen kann, fällt er in ein kleines Loch. Die Normalität setzt ein. Entscheidend ist dann, dass der Spieler mit dem Prozess umgehen lernt und wieder auf Kurs kommt."

Erat hat sich mit der Situation offenbar abgefunden. Mit der Hilfe von Aksoy, der ihn immer wieder Spielzeit gab und schließlich in die Startformation berief, zeigt er wieder entsprechende Leistungen. Gegen Kaiserslautern wählten ihn unsere User zum Spieler des Spiels, auch in Ingolstadt überzeugte er.

Und so hat Aksoy es geschafft, Düsseldorfer Eigengewächsen in einer sportlich schwierigen Phase eine echte Chance in der ersten Mannschaft zu ermöglichen. Zwar kam und ging unter ihm der Erfolg. Seinen Namen als Talenförderer hat er aber alle Ehre gemacht.

(cfk)
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