Fortuna Düsseldorf Fortuna sucht die Nähe zu den Fans

Düsseldorf · Zum Trainingsauftakt von Fortuna Düsseldorf sind 1000 Anhänger gekommen. Dank Trainer Frank Kramer und Manager Rachid Azzouzi weht im sportlichen Bereich ein neuer Wind. Julian Schauerte trägt wegen eines Nasenbeinbruchs eine Maske.

Trainingsauftakt bei der Fortuna
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Als die Mannschaft um 15.58 Uhr den Platz der Kleinen Kampfbahn neben der Esprit-Arena betritt, gibt es prasselnden Beifall von den Rängen. Sekunden später schallt es "Jetzt geht's los" über den Platz. 1000 Fortuna-Freunde sorgen für eine Atmosphäre, als habe sich die Mannschaft mit einer hervorragenden Leistung aus der vergangenen Saison verabschiedet. Das ist bemerkenswert, denn genau das Gegenteil war der Fall. Manch einer befürchtete einen Einbruch beim Verkauf der Dauerkarten; auch der ist ausgeblieben. Ein Spruchband am Spielfeldrand deutet vielmehr darauf hin, dass die Fans an einen Neustart glauben. "Gemeinsam in eine erfolgreiche Saison" steht darauf geschrieben. Die Sonne lugt zwischen den Wolken hervor, Optimismus macht sich breit. Im rheinischen Düsseldorf geht das halt schnell.

Allerdings hat die neue sportliche Leitung auch Anteil daran, denn sie unternimmt alles, um diesen notwendigen Stimmungswechsel herbei zu führen. Trainer Kramer und Manager Azzouzi geben sich volksnah und offen, kennen keine Berührungsängste. Selbst auf dem Weg zum Trainingsplatz lässt der Coach noch schnell ein Foto schießen.

Kaum hat die Mannschaft den Platz betreten, macht eine Frage die Runde: Wieso trägt Julian Schauerte eine Gesichtsmaske? Die verblüffende Antwort: Der 27 Jahre alte Verteidiger laboriert an einem Nasenbeinbruch. Den hat er aber nicht etwa im Urlaub auf dem Surfbrett erlitten, sondern im letzten Saisonspiel gegen den FSV Frankfurt. "Och, das wusste ich auch nicht", reagiert auch Dirk Kall erstaunt. Der Vorstandsvorsitzende wusste es nicht, die Medienabteilung nicht, im Grunde genommen kaum einer. Ein typisches Beispiel für die misslungene Kommunikation in der vergangenen Saison.

Fortunas Sommerzugänge 2015
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Zum Trainingsauftakt sind aber auch die verletzten Spieler gekommen. Sergio da Silva Pinto (Kieferbruch) unterhielt sich angeregt mit Christopher Avevor (Knochenödem), der auf Krücken gekommen ist und dem sie einen Stuhl besorgt haben, damit er sein Knie schonen kann. Fabian Holthaus (muskuläre Probleme) muss zwei Wochen kürzertreten. Er fährt heute mit ins Trainingslager nach Langeoog, wird aber erst später ins Training einsteigen. "Wir wollen uns aber in den nächsten Tagen als Team finden, deshalb ist es wichtig, dass ich mitfahre", sagt er.

Sogar der Aufsichtsrat ist zum Auftakt gekommen. "Hallo Chef", begrüßt Albrecht Woeste, 79 Jahre alte, graue Eminenz, lächelnd den Aufsichtsratsvorsitzenden Marcel Kronenberg. Auch Björn Borgerding, der Fortunas höchstem Gremium angehört, ist gekommen.

Das freut Azzouzi, doch was ihn wirklich erstaunt, ist die positive Resonanz der Anhänger. "Ich bin wirklich erstaunt, wie viele Fans gekommen sind", sagt er. "Das ist genau das Gegenteil von dem befürchteten Verdruss. Das zeigt uns, dass hier alle Bock auf Fortuna haben. Es ist gut, dass sich die Mannschaft zuerst den Fans zeigt. Wir wollen die positive Stimmung mitnehmen, erst ins Trainingslager, dann in die Saison. Und wenn wir gut spielen, werden wir auch ganz, ganz viel Spaß zusammen haben." Dafür sollen in den nächsten Wochen die Grundlagen geschaffen werden.

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(RP)
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