Fortuna Düsseldorf Fortuna sucht das Tor-Rezept

Düsseldorf · Nur zwei Treffer in vier Pflichtspielen sind zu wenig für den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Im Training arbeitet Trainer Frank Kramer mit seinem Team intensiv daran, dass alle Zutaten bald wieder zusammen passen.

Fortuna Düsseldorf: Frank Kramer trainiert die Offensive
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Kramer trainiert die Offensive

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Tore zu schießen ist wohl mit das Schönste im Fußball. Erst diese Erfolgserlebnisse geben dem Spiel die richtige Würze. Auf dem großen Fortuna-Buffet dieser Saison lässt sich ausgerechnet dieses wohl wichtigste Gericht zwischen durchaus gut gefüllten Schüsseln mit Pokalkrimi, Chancen-Auswahl und Zweikampf-Cocktail aber kaum finden. Zwei Treffer aus dem Feld in vier Pflichtspielen sind augenscheinlich zu wenig, um Fans, Spieler und Verantwortliche satt zu machen. Der eine mickrige Zweitliga-Zähler und das glückliche Pokal-Weiterkommen sind bezeichnend.

Im Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg (13 Uhr, Arena) soll der Mannschaft nun endlich der erste Sieg der Meisterschaftssaison gelingen, um nicht vom Fehlstart in die Krise zu rutschen. Dafür sind Tore aber ein unabdingbares Beiwerk. Damit diese auch auf der richtigen Seite fallen und den Düsseldorfer Fans ein schmackhaftes Buffet serviert werden kann, braucht es einige Zutaten, die gekonnt zubereitet werden müssen:

  • Eine gut abgehangene Spieleröffnung

Wenn der Ball aus den Reihen der Fortunen gespielt werden kann, beginnt die Verantwortung für die Torchance bereits ganz hinten. "Alles fängt beim ersten Pass im Spielaufbau an, vom Torwart und Innenverteidiger ausgehend", sagt Trainer Kramer. Entsprechend waren gestern im Vormittagstraining bei den ausgiebigen Torschuss- und Spielzug-Übungen auch die Defensivspieler eingebunden. Und als es mal mehrfach nicht klappen wollte, schaltete sich der Chef lauthals ein: "Wenn ihr das so im Aufbau spielt, dann scheppert's!"

  1. Fein gehackte Pässe in den Strafraum

Immer wieder ließen Kramer und sein Co-Trainer Peter Hermann gestern im Training die Bälle in den Strafraum spielen. Hoch her ging es bei einer wahren "Stressübung" - zwei große Tore standen gerade 35 Meter entfernt, dazwischen tummelten sich 20 Feldspieler und zwei Torhüter. Hohes Tempo und schnelle Pässe vor das Tor produzierten Abschlüsse für die vier Stürmer Didier Ya Konan, Mike van Duinen, Joel Pohjanpalo und Marvin Ajani im Sekundentakt. Was vor einigen Wochen noch Torerfolge am Stück brachte, wirkte gestern etwas dünn und fade. Möglicherweise den Misserfolgen der vergangenen Wochen geschuldet? "Wir brauchen endlich wieder Lösungen im letzten Drittel, wo am meisten Druck herrscht und am meisten Gegner stehen", sagt Trainer Kramer.

  1. 350 Gramm zarte Flanken

Auch die direkten Vorbereiter auf den Außenbahnen waren gestern besonders gefragt. Von links flankten Axel Bellinghausen/Fabian Holthaus und Lukas Schmitz/Michael Liendl jeweils als offensiv-defensiv-Pärchen, von rechts schlenzten Julian Schauerte/Mathis Bolly und Tugrul Erat/Ihlas Bebou immer wieder die Bälle in die gefährliche Zone. "Von uns Mittelfeldspielern wird recht viel verlangt: Wir müssen uns in der Defensive mit einschalten, in der Offensive paar Akzente setzen", sagt Liendl. Beides zusammen sei nicht so einfach. "Aber das ist doch auch das Schöne im Fußball, dass es nicht so einfach, sondern eine gute Herausforderung ist."

  1. Ein Bund frischer Standardsituationen

Zum Abschluss des gestrigen Trainings flogen die Freistöße vor das Tor, jeweils vier Fortunen studierten die Laufwege in den Strafraum ein, sollten ins leere Tor vollenden. Immer wieder. Von links, von rechts, von links, von rechts. "Durch die hohe Frequenz kann es sich einschleifen, wird automatisiert. Wie bei allem, was oft genug übt, wird es Früchte tragen", sagt Trainer Frank Kramer.

  1. Ein gutes Pfund Schusskraft

Liegt der Ball dann in der gefährlichen Zone auf dem Fuß, muss der Schuss auf das Tor her. Möglichst platziert, möglichst kräftig. "Wir brauchen da endlich Entschlossenheit und die 100-prozentige Gier, das Tor zu machen", sagt Liendl.

  1. Zubereitung

Damit Tore gelingen , sollten die Zutaten behutsam kombiniert werden. Nicht zu heiß, nicht zu kalt. "Jetzt geht es für uns darum, die Balance zu finden. Hinten wollen wir wieder gut stehen, aber vorne trotzdem gefährlich sein", sagt Trainer Kramer. Abgeschmeckt werden muss alles mit einer Prise Kaltschnäuzigkeit und einem Esslöffel Selbstvertrauen. Wie viel ist davon nach dem Fehlstart noch vorhanden? "Wir haben zwei von vier Begegnungen der Saison verloren, da kann von Krise keine Rede sein. Wir müssen positiv weiterdenken und werden trotz allem eine gute Leistung gegen Freiburg zeigen", sagt Mittelfeldspieler Sercan Sararer.

(RP)
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