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Fortuna Düsseldorf Mit voller Leidenschaft voraus

Düsseldorf · Friedhelm Funkel hat bei seiner Präsentation als neuer Trainer von Fortuna Düsseldorf einen Punktsieg gelandet: Er sprach von Leidenschaft und lebte diese in beeindruckender Weise vor.

Fortuna Düsseldorf: Friedhelm Funkel als Fortuna-Coach vorgestellt
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Funkel als Fortuna-Coach vorgestellt

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Foto: Falk Janning

Tja, da saßen sie wieder. Paul Jäger, kommissarischer Vorstandsvorsitzender der Fortuna, Sportdirektor Rachid Azzouzi und Pressesprecher Kai Niemann. Das alles war so bekannt, da es erst vor 69 Tagen in derselben Konstellation geschah. Der einzige Unterschied: Der Trainer, der in der rechten Ecke auf dem Podium des Pressekonferenzraums sitzt, war ein anderer. Bereits am 15. April 2015, wenige Wochen vor dem Ende der Saison 2014/15, durfte Frank Kramer Platz nehmen, nach dessen Entlassung dann am 27. November Interimstrainer Peter Hermann. Und am 7. Januar 2016 war es dann Marco Kurz, dessen Amtszeit nach nur 81 Tagen bei der Fortuna am 13. März 2016 zu Ende ging.

Die Parallelen zu den vergangenen, noch allzu präsenten Trainervorstellungen konnten auch die Verantwortlichen Jäger und Azzouzi nicht verheimlichen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass Friedhelm neue Impulse setzen wird", sagte Jäger und merkte wohl selbst, dass diese Aussage in den turbulenten Monaten an Kraft verloren hat: "Ich weiß, dass ich Ihnen auch versichert habe, dass ich vom Erfolg Frank Kramers und Marco Kurz' überzeugt bin." Azzouzi versuchte derweil nicht, das offensichtliche Versagen zu beschönigen. Angesprochen auf seine berufliche Zukunft, die wohl mit dem Erfolg des neuen Trainers maßgeblich einhergeht, betrieb er Politik in eigener Sache: "Ich war sehr froh, dass Frank als Trainer da war, als ich kam. Er war ja schon da. Marco Kurz habe ich geholt — ganz klar. Aber ich habe nie daran gedacht, aufzuhören. Wir werfen nun alles in die Waagschale, dessen sind wir uns bewusst."

Dass die beiden in der momentanten Situation keine glückliche Figur abgeben können, ist keine Überraschung. Glücklicherweise kam auch noch Funkel zu Wort — dessen Rede hatte es nämlich in sich. "Ich kenne Paul Jäger schon seit 25 Jahren", fing er mit ruhiger Stimme an: "Wir haben noch nie beruflich zusammengearbeitet. Ich will neue Impulse geben und ich bin guter Dinge, dass ich das auch schaffe. Ich habe schon mit der Mannschaft gesprochen und gesagt, dass wir alle an einem Strang ziehen müssen. Die Leidenschaft steht für mich an allererster Stelle. Ich habe viel Fortuna im Fernsehen gesehen und mir ist aufgefallen, dass die Mannschaft Rückschläge nicht verkraften kann. Das darf nicht sein. Jeder darf Fehler bei mir machen. Sie können mir glauben: Das ist nun meine Mannschaft und es sind meine Spieler."

Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte der neue Fortuna-Coach kein Mikrofon mehr gebraucht. Leidenschaft, das war klar, kann dieser Trainer vermitteln: "Ich will am Samstag eine Mannschaft sehen, die um ihr Leben rennt. Es geht hier um einen großen Verein. Ich wäre nicht für jeden Verein eingesprungen, aber für Fortuna mache ich das gerne!" Die Journalisten vor Ort schien er auch schon angefixt zu haben — er wurde prompt gefragt, ob Funkel denn bei seiner kurzen Ansprache bereits etwas von der Aufbruchstimmung beim Team gespürt habe. "Die Aufbruchstimmung müssen wir jetzt erst initiieren. Die Mannschaft war sehr aufmerksam, das erwarte ich aber auch. Alles andere wird man in den kommenden Tagen sehen", antwortete der Coach dann ganz nüchtern. Die Leidenschaft muss man sich ja auch einteilen.

(cfk)
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