Fortuna Düsseldorf Besser startete Fortuna zuletzt 1980

Düsseldorf · Sieben Punkte hat der Zweitligist aus den ersten drei Spielen geholt. Seit der Saison 2011/12 war den Düsseldorfern das nicht mehr geglückt. Drei Siege zum Beginn einer Spielzeit – das gab es seit 37 Jahren nicht mehr.

 Klaus Allofs (M.) jubelt, Klaus Augenthaler (r.) lässt den Kopf hängen: Mit 3:0 gewann Fortuna gegen Bayern München am dritten Spieltag der Saison 1980/81. Mit dem dritten Sieg in Folge hatten die Düsseldorfer sechs Punkte auf dem Konto. Am darauffolgenden Spieltag verlor die Fortuna gegen den BVB mit 1:2.

Klaus Allofs (M.) jubelt, Klaus Augenthaler (r.) lässt den Kopf hängen: Mit 3:0 gewann Fortuna gegen Bayern München am dritten Spieltag der Saison 1980/81. Mit dem dritten Sieg in Folge hatten die Düsseldorfer sechs Punkte auf dem Konto. Am darauffolgenden Spieltag verlor die Fortuna gegen den BVB mit 1:2.

Foto: Horstmüller

Sieben Punkte hat der Zweitligist aus den ersten drei Spielen geholt. Seit der Saison 2011/12 war den Düsseldorfern das nicht mehr geglückt. Drei Siege zum Beginn einer Spielzeit — das gab es seit 37 Jahren nicht mehr.

1980. Papst Johannes-Paul II. besucht Deutschland. Bundeskanzler Helmut Schmidt sagt einen Besuch in der DDR ab. Deutschland boykottiert die Olympischen Spiele in Moskau. In der Türkei gibt es einen Militärputsch. Boxer Muhammad Ali verkündet seinen Rücktritt - und Fortuna Düsseldorf startet mit drei Siegen in die Saison. Seitdem ist dem Verein das nicht mehr geglückt, auch nicht in der zweiten, der dritten und der vierten Liga.

Fortuna hatte zum zweiten Mal in Folge den Pokal gewonnen, und dann dieser Start: Borussia Mönchengladbach mit 2:1 besiegt, 1:0 bei Bayer Uerdingen (seit 1995 nun KFC Uerdingen) gewonnen und dann Bayern München mit 3:0 aus dem Stadion gefegt. 55.000 Zuschauer sahen die Tore von Rudi Bommer, Klaus sowie Thomas Allofs und bejubelten die Tabellenführung. 37 Jahre ist das her, und die meisten Fans in der heutigen Kurve waren damals noch nicht geboren. Und natürlich kann und darf man diese Mannschaften und den Start nicht miteinander vergleichen.

Aber die Anhänger dürfen sich darüber freuen, dass die Fortuna in dieser Saison bisher so gut abgeschnitten hat: 2:2 gegen Braunschweig, jeweils 2:0 in Aue und gegen Kaiserslautern. Sieben Punkte aus den ersten drei Begegnungen — auch das ist lange her, dass es das gegeben hat. Vor sechs Jahren ist der Fortuna das zuletzt gelungen. Damals belegten die Flingerner in der zweiten Liga am Saisonende Rang drei und schafften in der Relegation gegen Hertha BSC Berlin bekanntlich den Bundesliga-Aufstieg.

Funkel redet gelungenen Saisonstart klein

Trainer Friedhelm Funkel interessiert der Blick zurück nicht. Und er wagt auch keinen Blick in die Zukunft. Aus den ersten drei Spielen will er nichts ableiten. "Dass wir jetzt sieben Punkte haben, ist gut, besagt aber noch gar nichts", so Funkel. "Ob der Saisonstart gut oder schlecht ist, lässt sich erst nach sechs, sieben Spielen beurteilen."

Der 63-Jährige verweist darauf, dass Fußball ein schnelllebiges Geschäft ist, in dem sich viele von Emotionen leiten lassen. "Wir wissen doch alle, wie schnell das geht", sagt er. "Wenn es mal zwei Spiele nicht läuft, wird doch von einigen schon wieder alles in Frage gestellt. Und es wird auch mal eine Phase kommen, wo wir Probleme haben. Es gibt in der zweiten Liga keine Mannschaft, die ohne Probleme durchmarschiert."

Derweil freuen sich die Spieler über die Bilanz. "Sieben Punkte und im Pokal in der zweiten Runde - das hätte ich vor der Saison sofort unterschrieben", sagt Kaan Ayhan. Selbstbewusst und erfolgsorientiert gibt sich Niko Gießelmann: "Wir sind schwer zu schlagen. Und wenn es mal nicht rund läuft, gilt: Ich spiele lieber schlecht und gewinne, als dass wir gut spielen und verlieren." Dass die Begegnung zwischen dem SV Sandhausen und Fortuna (Sonntag, 13.30 Uhr) das Spitzenspiel des vierten Spieltags ist, hätten vor fünf Wochen nur die wenigsten zu prognostizieren gewagt.

Obwohl er gegen Kaiserslautern erstmals in dieser Zweitliga-Saison eingesetzt wurde, hat Robin Bormuth (21) das Interesse zweier Klubs geweckt. Der 1. FC Kaiserslautern und der VfL Bochum wollen das Düsseldorfer Eigengewächs verpflichten. Die Fortuna wird den Innenverteidiger, der im Dezember 2016 seinen Vertrag bis Juni 2020 verlängerte, nicht abgeben.

(ths)
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