2:2 gegen Heidenheim Fortuna spielt nach irrer Schlussphase remis

Düsseldorf · Lange passierte im Zweitligaspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Heidenheim wenig. Die Schlussphase hatte es aber in sich. Fortuna ging zweimal in Führung, Heidenheim kam zweimal zurück. Am Ende gab es ein 2:2.

Fortuna Düsseldorf - 1. FC Heidenheim: Bilder des Spiels
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Den "unangenehmsten Gegner der Liga" hatte Trainer Friedhelm Funkel erwartet. Er wurde in den Tagen vor dem Spiel nicht müde, die Stärke des 1. FC Heidenheim bei Standardsituationen zu betonen und dabei vor allem vor Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer zu warnen. "Es gibt keinen Spieler in der Liga, der die Standards konstanter, besser spielen kann." Die Vorahnung sollte sich in den Anfangsminuten als richtig herausstellen.

Fortunas Cheftrainer startete taktisch mit einem 3-5-2 und mit drei personellen Veränderungen in die Partie. André Hoffmann, Lukas Schmitz und Emir Kujovic standen für Robin Bormuth, Julian Schauerte und Takashi Usami in der Startelf. Oliver Fink und Michael Rensing fehlten verletzt. Das Offensivkonzept überraschte, denn noch kein einziges Mal zuvor hatten Kujovic und Hennings gemeinsam begonnen. Heidenheim startete mit der Elf, die Nürnberg in der Vorwoche besiegt hatte — und hatte reichlich Selbstbewusstsein mitgebracht.

24.000 Zuschauer sahen in der Esprit-Arena einen engagierten Start der Gäste. Robin Glatzel gab bereits in der 2. Minute einen satten Fernschuss ab, Torhüter Raphael Wolf, der derzeit beste Keeper der Liga, war aber von Beginn an hellwach und wehrte ab. Ein Weckruf für seine Vorderleute war das aber nicht: Heidenheim blieb die stärkere Mannschaft, mit viel Ballbesitz. Fortuna kam kaum gefährlich nach vorne. Die erste Ecke von Niko Gießelmann (8.) war ebenso zu flach und ungefährlich, wie Kaan Ayhans Freistoß nach 19 Minuten. Entsprechend verhalten war die Stimmung im Stadion: leises Murren war zu hören, weil die Fortuna lethargisch wirkte. Bei der ersten Ecke für Heidenheim durch Schnatterer (12.) hatte sie Glück, als der Schiedsrichter ein Foul von Hennings im eigenen Strafraum übersah.

Funkel sagte vor dem Spiel, er setze auf eine "starke Mitte, dass das Team stabil und eng steht und vorne zwei Anspielstationen hat". Doch immer dann, wenn die Fortuna ein wenig Raum zum Kontern im eigenen Stadion bekam, stand Heidenheims Doppelsechs sicher. Das viel gelobte Umschaltspiel der Fortuna fand zunächst kaum statt. In der 34. Minute ließ Heidenheim gar die riesige Chance zur Führung liegen: Nach einer Flanke von links köpfte Kolja Pusch an den linken Pfosten. Erst danach spielte Düsseldorf forscher auf. Eigene Chancen gab es über die starken Flügelspieler. Den ersten richtig guten Angriff initiierte Jean Zimmer. Er flankte von rechts auf den Elfmeterpunkt. Hennings köpfte den Ball auf das Tor, doch Keeper Kevin Müller parierte (35.). Nur eine Minute später bediente Lukas Schmitz dann den Mittelstürmer. Hennings setzte seinen Schuss aus dem Rückraum nur knapp zwei Meter über die Querlatte. Ohne Tore gingen die Teams zur Pause in die Kabinen, doch es änderte sich zunächst wenig.

Einwechslungen als Initialzündung

Personell veränderten die beiden Trainer Funkel und Frank Schmidt nichts. Und auch der Druck auf die Fortuna blieb hoch. Offensiv war wenig vom Gastgeber und Spitzenreiter der Liga zu sehen. Funkel reagierte in der 61. Minute. Publikumsliebling Benito Raman kam für den unauffälligen Kujovic. Die Fortuna hatte vermehrt den Ball (60 Prozent Ballbesitz), aber durch viele, harte Zweikämpfe gefiel sich Heidenheim in der Rolle des Spielverderbers. Ayhan musste verletzt ausgewechselt werden, Bormuth kam ins Spiel (69.). Wie gegen Bochum aber waren die Einwechslungen eine Initialzündung für das Team.

Fortuna Düsseldorf - 1. FC Heidenheim: Einzelkritik
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Der Joker Nielsen, erst in der 76. Minute für Bodzek gekommen, stach sofort: Nach Zusammenspiel mit Nielsen, der per Hacke im Fallen auflegte, schoss Hennings aus elf Metern überlegt ins rechte Eck ein und stellte die 1:0-Führung her. Aber Heidenheim reagierte. Ausgerechnet Schnatterer, vor dem Funkel eindringlich gewarnt hatte, brachte einen Flankenball auf John Verhoek, der zum 1:1 völlig frei einnetzen durfte. Bormuth, der nach Ayhans Verletzung eingewechselt wurde (69.), sah bei diesem Gegentor nicht gut aus.

Fünf Minuten Nachspielzeit folgten am Ende einer bis dato normalen Zweitligapartie. Der eingewechselte Raman stellte das 2:1 für die Fortuna her (90+1). Dies geschah kurz, nachdem den Heidenheimern ein Elfmeter verwehrt wurde. Das Spiel wurde hektisch und unfair zugleich. Kurz vor dem Ende kam Glatzel gegen Wolf zu Fall, diesmal gab es Elfmeter. Das 2:2-Endergebnis stellte Schnatterer vom Punkt aus her (90+6). Der bereits ausgewechselte Kaan Ayhan sah in der siebten Minute der Nachspielzeit noch Gelb-Rot, nachdem er sich vehement beschwert hatte.

(ball)
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