Fortuna Düsseldorf Sararer will auch gegen Leipzig treffen

Düsseldorf · Der Offensivspieler wird am Montag im Zweitligaspiel der Fortuna gegen RB Leipzig eine Chance erhalten. Dass er sie nutzen will ist selbstverständlich, doch sein Selbstbewusstsein ist bemerkenswert.

Sercan Sararer: Frank Kramers Entdeckung
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Das ist Sercan Sararer

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Foto: Christof Wolff

An Selbstbewusstsein mangelt es Sercan Sararer nicht — jedenfalls ist er stets darum bemüht, diesen Eindruck zu vermitteln. Kostproben gefällig?

Vor dem Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld meldete der 26 Jahre alte Offensivspieler, der nach auskurierter Adduktorenverletzung wieder fit ist, den Anspruch an, in der Startformation der Fortuna zu stehen. Trainer Friedhelm Funkel kam seinem Wunsch jedoch nicht nach. "Dann müsste ich die Mannschaft ja auf zwei Positionen ändern", argumentierte der Coach. Jedoch wechselte er Sararer in der 63. Minute ein und signalisierte ihm, dass er auf ihn zählt.

Oder: Nach seinem Siegtor gegen Bielefeld in der HInrunde sagte Sararer: "Wer behauptet, dass das nicht mein Tor war? Den möchte ich mal sprechen." Die Deutsche Fußball Liga hatte den Treffer als Eigentor von Torhüter Hesl gewertet, weil Sararers Schuss von der Hacke des Keepers abgefälscht worden war.

Und auch jetzt, vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig am Montag, gibt sich Sararer optimistisch, von Beginn an spielen zu können. Das scheint auch realistisch, denn in Kerem Demirbay und Lukas Schmitz fehlen gleich zwei wegen ihrer fünften gelben Karte gesperrten Spieler. Doch hätte Sararer so oder so fest mit seinem Einsatz gerechnet, "auch wenn die Jungs gespielt hätten". Schließlich sei er hundertprozentig fit.

Manch einer mag es naiv finden, seine Ansprüche derart anzumelden. Doch es ist seine Willenskraft, die ihn so weit gebracht hat. Sein Spiel lebt von diesem unbändigen Willen, von der Leidenschaft. Darauf deutet auch das erste Tattoo hin, das er sich stechen ließ. In arabischer Schrift steht auf seinem Arm geschrieben: Kraft, Energie. Damit hat er es sogar bis in die türkische Nationalmannschaft gebracht, für die er zwölf Spiele absolvierte, die jedoch derzeit kein Thema ist.

Aber Sararer ist auch schon mal in einem Anflug an Übermut weit über das Ziel hinaus geschossen. So schoss er einmal bei Tempo 282 auf der Autobahn ein Selfie und stellte es ins Netz. Das kam natürlich nicht überall gut an. "Ich habe aus den Fehlern gelernt", sagt er. Frank Kramer, Fortunas ehemalige Trainer und Förderer von Sararer, lag wahrscheinlich richtig, als er über seinen Schützling sagte: "Er ist ein netter Kerl, der seinen weichen Kern unter seinen Tattoos versteckt."

Selbstbewusst gibt sich Sararer auch jetzt. "Vorne kann ich alles spielen", sagt er. "Zehner, Spitze, Linksaußen - ich bin bereit für alles." Er sieht durchaus eine Chance, dem Aufstiegsfavoriten RB Leipzig am Montag ein Bein zu stellen. "Die haben vielleicht die bessere Mannschaft, aber wir haben nichts zu verlieren, sondern eine große Chance, zudem ein Heimspiel, das wollen wir nutzen."

Aber er hat Respekt vor dem Gegner, sieht er durchaus eine Chance: "Leipzig hat eine Mannschaft, die vieles spielerisch löst. Da müssen wir früh drauf gehen. Wenn wir so einen Tag wie in Freiburg erwischen, können wir auch Leipzig schlagen." Das klingt nicht ängstlich, sondern lustvoll. Sararer will einfach nur spielen und punkten.

(ths)
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