Fortuna Düsseldorf Dresden löst Vertrag mit Schäfer auf — Weg zur Fortuna ist frei

Dresden · Der Aufsichtsrat von Dynamo Dresden hat sich mit Geschäftsführer Robert Schäfer auf eine vorzeitige Beendigung seines Vertrages verständigt. Der Weg zu Fortuna Düsseldorf ist damit frei – eine offizielle Bestätigung des Zweitligisten soll am Mittwoch erfolgen.

 Robert Schäfer verlässt Dynamo Dresden und wird sich aller Voraussicht nach der Fortuna anschließen.

Robert Schäfer verlässt Dynamo Dresden und wird sich aller Voraussicht nach der Fortuna anschließen.

Foto: Imago

Der Aufsichtsrat von Dynamo Dresden hat sich mit Geschäftsführer Robert Schäfer auf eine vorzeitige Beendigung seines Vertrages verständigt. Der Weg zu Fortuna Düsseldorf ist damit frei — eine offizielle Bestätigung des Zweitligisten soll am Mittwoch erfolgen.

Das Tauziehen um Schäfer hat ein Ende. Am Dienstagabend hat der Aufsichtsrat von Dynamo dessen Wunsch nach Auflösung des eigentlich noch bis 2018 laufenden Vertrags zugestimmt — aus persönlichen Gründen. "Der Aufsichtsrat hat sich mit Robert Schäfer auf eine vorzeitige Beendigung des Vertrages zum 30. April 2016 verständigt. Der Aufsichtsrat bedauert diese Entwicklung. Er dankt Robert Schäfer für dessen engagiertes Wirken im Interesse des Vereins, seiner Mitglieder und Fans", schreibt der Drittligist auf seiner Homepage. Formell könnte der bisherige Geschäftsführer also zum 1. Mai bei einem neuen Arbeitgeber unterschreiben.

Einen neuen Job hat er bereits sicher: Der 39-Jährige wird Vorstandsvorsitzender der Fortuna. <u>Wie unsere Redaktion exklusiv berichtet hatte, stimmte Düsseldorfs Kontrollgremium einstimmig für den Kaufmann</u>. Am heutigen Mittwoch soll nun auch die offizielle Bestätigung von Fortuna folgen.

Gleichwohl wird Düsseldorf ein nachvollziehbares Interesse haben, Schäfer zeitnah als neuen Präsidenten installieren zu können. Hinter den Kulissen dürfte deshalb nun eifrig verhandelt werden, dass Schäfer bereits im März oder April im Rheinland anfängt. Ob das realisierbar ist, wird auch davon abhängen, wie schnell Dynamo einen Nachfolger für Schäfer findet.

Eine Verpflichtung eines neuen Vorstandsmitglieds bei der Fortuna wäre ein überfälliger Schritt: Seit der<u> Entlassung Dirk Kalls</u> Anfang Oktober 2015 sind nur noch zwei Personen im Vorstand der Fortuna tätig. Paul Jäger (Finanzen) und Sven Mühlenbeck (Organisation) sind die einzig verblieben von ehemals vier Vorstandsmitgliedern.

Schäfer-Weggang für Dresden ein schwerer Schlag

Der 39-jährige Schäfer, der den Traditionsverein seit seinem Amtsantritt im Mai 2014 aus den roten Zahlen führte, galt in Dresden als wichtigste Person außerhalb des sportlichen Bereiches. Gerade hatte er seinen Vertrag bis 2018 verlängert.

Schäfer leistete an der Elbe enorme Aufbauarbeit. Seither geht es der Sportgemeinschaft finanziell so gut wie seit vielen Jahren nicht mehr. Im Geschäftsjahr 2014/15 erzielte der Verein einen Rekordüberschuss von knapp 3,4 Millionen Euro. Die daraus verfügbaren Mittel wurden für die Rückführung der Verbindlichkeiten bei Medienunternehmer Michael Kölmel verwendet. Noch in diesem Jahr soll die Restschuld des Vereins von rund 3,75 Millionen Euro getilgt werden. "Bis zum 30. Juni wollen wir das Kölmel-Darlehen abgelöst und die Fernsehrechte zurückerworben haben", erklärte Schäfer zuletzt.

Der Traditionsclub, der 2008 noch kurz vor der Insolvenz stand, wäre damit faktisch schuldenfrei. Dass dies möglich ist, liegt unter anderem am regiden Sparkurs des Managements: "Wir haben alles unter Finanzierungsvorbehalt gestellt, konservativ geplant und Kosten eingespart."

(gic)
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