Fortuna Düsseldorf Michael Rensing dankt Fortunas Fans

Düsseldorf · Der konstanteste Düsseldorfer Spieler dieser Saison zieht ein durchwachsenes Fazit, geht aber "glücklich in den Urlaub". Der Verein verabschiedet sieben Profis, darunter auch Christian Gartner und "für den Moment" Rouwen Hennings.

 Michael Rensing.

Michael Rensing.

Foto: Falk Janning

In der Arena, rund um das letzte Saison-Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue (1:0), hatte Fortuna auf eine Verabschiedung verzichtet. Gestern früh holte der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer sie dann im Rahmen eines gemeinsamen Brunchs der Fortuna-Spieler und Geschäftsstellen-Mitarbeiter nach. Sieben Profis erhielten ein Abschiedsgeschenk, weil sie in der kommenden Saison nicht mehr in Düsseldorf spielen werden: Kevin Akpoguma, Arianit Ferati, Christian Gartner, Alexander Madlung, Justin vom Steeg, Lars Unnerstall und Rouwen Hennings. Wobei Schäfer bei Letzterem ein "für den Moment" hinzufügte - die Hoffnung ist groß, den bislang vom FC Burnley ausgeliehenen Stürmer noch fest verpflichten zu können.

Für Gartner dagegen ist nach vier Jahren bei Fortuna Schluss, obwohl er am Sonntag noch den einzigen Treffer gegen Aue erzielt hatte. Nicht auf der Verabschiedungsliste stand interessanterweise Axel Bellinghausen, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft. Momentan sehe es stark danach aus, dass er noch ein Jahr dranhänge, sagte der 34-Jährige: "Der Körper macht noch mit, ich fühle mich gut." Da wollte auch Kaan Ayhan nicht nachstehen. Um den 22-jährigen türkischen Nationalspieler gab es ja trotz Vertrags bis 2018 Abwanderungs-Gerüchte, doch kurz vor Urlaubsbeginn sagte er nun: "Ich werde das machen, von dem ich denke, dass es meiner Entwicklung guttun wird", und ließ durchblicken, dass das durchaus ein Votum für Fortuna sein könne.

Bei Michael Rensing sind derlei Spekulationen ohnehin überflüssig. Der Torhüter war der mit Abstand konstanteste Düsseldorfer Profi in dieser Saison, hatte zwischenzeitlich sogar betont, selbst bei einem Abstieg bleiben zu wollen. Umso breiter fällt nun sein Lächeln nach dem versöhnlichen Ende der Spielzeit aus. "Ich bin sehr glücklich, dass wir als Team stets zusammengehalten und bis zum Ende an uns geglaubt haben", sagt der 33Jährige. "Es war trotz allem vieles positiv in dieser Saison, auch wenn wir zu lange Durststrecken hatten, in denen wir keine oder viel zu wenig Tore geschossen haben. So, wie es jetzt ausgegangen ist, können wir glücklich in den Urlaub gehen."

Dass Rensing sich die Ferien redlich verdient hat, werden selbst die größten Kritiker der Mannschaft nicht abstreiten. Immer wieder rettete er Fortuna den Hals, hielt die unmöglichsten Bälle und strahlte dabei eine Ruhe aus, die im häufig unruhigen Fahrwasser der Truppe sehr gut tat.

Der Torhüter selbst ist jedoch weit davon entfernt, seinen eigenen Anteil am Klassenerhalt in den Mittelpunkt zu rücken. Dort sieht "Rense" eher die Fans des Zweitligisten. "Es ist mir schon klar, dass viele Profis betonen, welch gute Anhänger sie hätten", erklärt er. "Aber was hier in Düsseldorf passiert, ist wirklich außergewöhnlich. Wenn man so lange nicht zu Hause gewonnen hat wie wir, exakt 212 Tage bis zum Aue-Spiel, und dennoch so unterstützt wird - das ist einfach unfassbar. Ich hatte nur noch Gänsehaut, vor, während und nach dem Spiel. Wir können nur danke sagen."

Es sei ein schönes Gefühl gewesen, in der letzten Minute des letzten Spiels noch einen so schwierigen Ball wie den Freistoß Mario Kvesics halten zu können, gibt der Keeper zu. "Das war ein guter Abschluss, wie auch die Platzierung. Denn nach 34 Spieltagen lügt die Tabelle nicht, du stehst da, wo du hingehörst." Und da ist Rang elf eben in Ordnung, trotz der zwischenzeitlichen Gefahr. "Wir waren selbst überrascht über unseren guten Start", erinnert sich Rensing, "und als wir nach der schwachen englischen Woche unten reinrutschten, war alles Kopfsache." Es gebe natürlich einiges zu verbessern, wenn es ab 26. Juni mit dem Training weitergeht, meint er. "Aber wir haben eine gute Mannschaft."

(jol)
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