Fortuna Düsseldorf Schwache Fortuna kommt nicht über Remis hinaus

Karlsruhe · Es war eine Minuskulisse, die sich das Zweitliga-Spiel zwischen dem Karlsruher SC und Fortuna Düsseldorf ansehen wollte. Selbst bei wohlwollender Betrachtung muss man allerdings feststellen, dass die Partie auch nicht mehr als die 12.180 Zuschauer verdient hatte. Die Mannschaft von Trainer Frank Kramer nahm mit dem 1:1 letztlich einen Punkt mit, aber mit der dabei gebotenen Leistung konnten weder er noch seine Spieler zufrieden sein.

Fortuna Düsseldorf beim Karlsruher SC: Die Bilder des Spiels
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Karlsruher SC - Fortuna

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Was sich in den ersten 45 Minuten im Wildparkstadion abspielte, hatte rein gar nichts mehr mit Fortunas glänzender Darbietung beim 1:1 in Bochum vier Tage zuvor zu tun. Die Düsseldorfer agierten weitaus langsamer und fehlerhafter als gegen den Spitzenreiter, schlugen keinerlei Kapital aus der erkennbaren Verunsicherung ihres Gastgebers. Im Gegenteil: Die klarsten Chancen des ersten Abschnitts gehörten eindeutig dem KSC. Wie in der 13. Minute, als der Ex-Düsseldorfer Erwin Hoffer einen viel zu kurz geratenen Rückpass von Kapitän Karim Haggui erlief, dann aber die Nerven verlor und den aus seinem Tor geeilten Michael Rensing anschoss.

Rund 20 Minuten später durfte sich Fortuna erneut bei Rensing bedanken, als der wiederum einen Hoffer-Schuss abwehrte. Zwischen diesen Szenen hatten die Gäste noch Glück, dass ein Kopfball Jan Mauersbergers hauchdünn am linken Pfosten vorbeistrich. Fortuna nahm das alles seltsam unbeteiligt zur Kenntnis, trug selbst erschreckend wenig Kreatives bei. Bezeichnend nach 25 Minuten der schwache Pass Julian Kochs auf Didier Ya Konan, der einen aussichtsreichen Konteransatz zunichte machte. Aber auch Ya Konan war nur ein Schatten dessen, was er noch in Bochum gezeigt hatte. Kurz vor der Pause drosch er nach sehenswerter Vorarbeit Julian Schauertes aus guter Position so weit über den Kasten, dass er im Football drei Punkte für ein Fieldgoal verbucht hätte.

In der Pause legte die Karlsruher Stadionregie dann "Thunderstruck" von AC/DC auf. Womöglich das einzige Mittel, das die bis dahin pomadige Fortuna-Truppe an diesem Tag hätte aufrütteln können. Und zumindest kurzfristig wirkte Kramers Elf ein wenig wacher, verzeichnete in der 48. Minute gleich zwei Möglichkeiten durch Sercan Sararer und Ihlas Bebou, bei denen sich Karlsruhes Schlussmann Dirk Orlishausen auf dem Posten zeigte. Doch das war nur ein Zwischenhoch, denn schon bald verfiel Fortuna wieder in den alten Trott. Wäre nicht Rensing gewesen, der einen Gewaltschuss Dimitrij Nazarovs parierte — die Partie wäre schon frühzeitig vollends aus dem Ruder gelaufen, zumal da Enrico Valentini auch noch einen Freistoß an den Pfosten setzte.

Fortuna Düsseldorf: Christian Strohdiek patzt, Erwin Hoffer trifft
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Strohdiek patzt – Hoffer trifft gegen die Fortuna

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Foto: dpa, ude fpt

Zum Stichwort Freistoß hatte Kerem Demirbay jedoch noch deutlich mehr zu sagen. Fast von der rechten Seitenauslinie aus drosch die HSV-Leihgabe in der 70. Minute einen Freistoß mit so viel Schnitt vor den Kasten, dass Orlishausen nichts damit anzufangen wusste. Über alle Köpfe hinweg segelte der Ball über mehr als 30 Meter hinweg in die lange Ecke — 0:1. Die Entscheidung war das jedoch noch nicht, denn wenig später wiederholte der zuvor sichere Innenverteidiger Christian Strohdiek die Fehlleistung seines Kollegen Haggui und bediente Hoffer per Rückpass. Diesmal verwertete der frühere Fortune eiskalt und bestrafte so die Nachlässigkeit der Rot-Weißen.

(jol)
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