Fortuna-Zugang Zimmer "Ich bin bereit für Bielefeld"

Düsseldorf · Jean Zimmer ist aus Stuttgart zu Fortuna Düsseldorf gewechselt. Am Donnerstag trainierte der Rechtsverteidiger zum ersten Mal mit den neuen Kollegen. Vielleicht steht er am Samstag im Pokal (18.30 Uhr/Live-Ticker) sogar schon im Kader.

Fortuna Düsseldorf: Jean Zimmer trainiert erstmals mit der Mannschaft
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Zimmer saß in den vergangenen beiden Tagen viel im Auto. Am Mittwoch fuhr er aus Stuttgart in die Pfalz, um seinen Vater Frank abzuholen. Dann ging es noch am selben Tag weiter nach Düsseldorf. Am Donnerstag folgte der Medizincheck, die Vertragsunterschrift und das erste Training mit der Mannschaft, mittags schließlich die Vorstellung.

Der Vater bekam zur Belohnung das erste Fortuna-Trikot seines Sohnes überreicht — mit der Trikotnummer 39, die zuvor Alexander Madlung getragen hatte. Und Abwehrmann Zimmer erklärte: "Die Nummer hatte ich auch in Kaiserslautern, also back to the roots." Sein Vater hätte sich da Jersey redlich verdient, weil er bislang maximal zehn Spiele seines Sohnes verpasst habe — seit den Anfängen vor mehr als 18 Jahren.

Funkel lobt die Persönlichkeit des 23-Jährigen

2016 hatte sich der früherer Lauterer dem VfB Stuttgart angeschlossen, wollte Bundesliga spielen. Das klappte nicht, weil die Schwaben den Gang in die Zweitklassigkeit antreten mussten. Und jetzt, wo es wieder hinaufgeht, brauchen sie Zimmer wohl erst einmal nicht — so kam die einjährige Leihe zustande. "Es haben viele Dinge für Fortuna gesprochen — und keine dagegen", sagte Zimmer, der auch betonte, dass sich die Verantwortlichen sehr um ihn bemüht hätten.

Auch Trainer Friedhelm Funkel hatte zuvor ein paar Worte dazu gesagt: "Man muss bei einer Verpflichtung manchmal Geduld haben, das hatten wir", sagte der 63-Jährige, als er auf der Pressekonferenz vor dem Bielefeld-Spiel auf seinen neuen Verteidiger angesprochen wurde: "Jean hat eine Persönlichkeit, die in Düsseldorf sehr gut ankommen wird", lobte der Coach.

Ob Zimmer sein Wunschspieler sei, wurde Funkel gefragt. Die schlagfertige Antwort: "Wunschspieler kann ich nicht verpflichten, die kosten 200 Millionen Euro." Zimmer sei für das Pokalspiel durchaus eine Option. "Ob er allerdings in der Startelf stehen wird, lasse ich offen", sagte der Trainer.

Zimmer spricht auch von Platz sechs

"Ich bin bereit für Bielefeld", sagte Zimmer. Er habe in Stuttgart die komplette Vorbereitung mitgemacht, sei fit und startklar, machte der Zugang deutlich. Aber er wollte natürlich nicht auf einen Einsatz pochen und formulierte vorsichtig: "Ob ich es trotz der wenigen Trainingseinheit mit der Mannschaft schaffe, weiß ich nicht."

Fortuna Düsseldorf: Das ist Jean Zimmer
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Das ist Jean Zimmer

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Foto: RP Online/Falk Janning

Weniger zurückhaltend war Zimmer bei der Formulierung des Saisonziels: "Platz sechs und besser sollte unser aller Ziel sein." Der Rechtsverteidiger dürfte sich bestens mit dem Vorstandsvorsitzenden Robert Schäfer verstehen, der das bereits im Mai gesagt hatte. Funkel ist da ein wenig zurückhaltender.

Zimmer soll bei Fortuna den Rechtsverteidigern Julian Schauerte und Jerome Kiesewetter Druck machen. "Sie sind beide gut. Aber wir wollen natürlich, dass sie besser werden", sagt Funkel. Vorteil Zimmer: Er kann auf beiden Seiten alle Positionen spielen, also vorne und hinten. "In der Jugend habe ich im Sturm gespielt, dann in der Abwehr, ich bin also flexibel einsetzbar", sagte Zimmer.

Den Wechsel zur Fortuna sieht er nicht als Rückschritt: "Ich bin Fußballer geworden, weil ich gerne auf dem Platz stehe, nicht, weil ich gerne trainiere. In Düsseldorf sind Einsätze wahrscheinlicher. Es ist kein Rückschritt, sondern ein Schritt in die richtige Richtung."

Und was haben die Fortunen an dem neuen Mann? "Ich kämpfe, ich renne und ich gebe nie auf", betonte Zimmer. Das klingt schon einmal vielversprechend.

(jado)
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