Fortuna Düsseldorf Fortuna ist in München im Vorteil

Düsseldorf · Nach dem Sieg in Freiburg und dem Remis gegen Nürnberg fährt Fortuna Düsseldorf mit breiter Brust zum Kellerduell nach Bayern. Fortunas Trainer Marco Kurz will die Position verteidigen oder verbessern.

Fortuna Düsseldorf: Sercan Sararer und Kerem Demirbay verpassen Teamtraining
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Sararer und Demirbay trainieren individuell

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Marco Kurz ist ziemlich entspannt. Er hat schon unangenehmere Situationen erlebt - nicht nur in Hoffenheim oder Ingolstadt, wo er nur kurz tätig sein durfte. Auch in Düsseldorf war der Druck nach der 0:1-Niederlage gegen Heidenheim enorm. Doch durch den überraschenden Sieg beim Aufstiegskandidaten Freiburg (2:1) und den Teilerfolg gegen Altmeister Nürnberg (1:1) hat sich die Lage verändert. Fortuna hat vier Zähler gewonnen, der Trainer an Reputation. Der Vorsprung auf den gefürchteten Relegationsplatz beträgt sechs, auf den direkten Abstiegsplatz bereits neun Punkte. Den belegt der TSV 1860 München, Fortunas Gastgeber am Samstag.

"Das wird nicht leichter als in Freiburg oder gegen Nürnberg", prognostiziert Kurz. "Es ist ein Stück schwerer, weil es für beide Mannschaften um den Klassenerhalt geht. Aber wir haben die besseren Voraussetzungen und fahren mit breiter Brust dort hin. Wir wollen unsere Position verteidigen, im besten Fall verbessern. Es geht um viel."

Marco Kurz weiß, wovon er spricht, denn es geht zu seiner alten Liebe. Sechs Jahre lang hat er für den Münchner Traditionsverein gespielt, war Kapitän der Mannschaft, später hat er dort drei Jahre lang als Trainer gearbeitet und war der letzte, der mit dem TSV 1860 auf einem Aufstiegsplatz stand. "Das war eine tolle Zeit, aber ein blödes Ende", sagt er. "Aber München war für mich der Lebensmittelpunkt. Meine Kinder leben dort heute noch. Das ist für mich natürlich eine besondere Partie, auch wenn es lange her ist. Das Besondere jetzt aber ist die Konstellation: Wir können den Abstand halten oder eine Schippe drauf legen." Dass Fortuna sich im Falle einer Niederlage wieder mitten im Abstiegsstrudel befände, damit beschäftigt er sich nicht. Er schaut nach vorne, vor allem nach oben.

2009 hat Kurz die Löwen verlassen, doch der Klub liegt ihm noch immer am Herzen. "Ich habe alle Spiele von 60 gesehen", sagt er und fügt respektvoll hinzu: "Sie haben sich verstärkt, das fruchtet. Sie hatten gegen Nürnberg ein Chancenverhältnis von 8:2." Allerdings haben sie das Spiel 0:1 verloren, was angesichts des Torverhältnisses nicht überrascht - nach elf Heimspielen 8:11. Der deutsche Meister von 1966 steht mit dem Rücken zur Wand, deshalb vermutet Kurz: "Sie werden offensiv spielen, mit zwei Spitzen."

Düsseldorfs Trainer muss seine Abwehr umbauen. Der linke Verteidiger Axel Bellinghausen ist nach seiner fünften gelben Karte gesperrt. Zwei Möglichkeiten drängen sich auf: Julian Schauerte auf die linke Seite beordern und Julian Koch auf der rechten bringen oder Lukas Schmitz von der Sechser-Position zurückziehen. Dafür spricht, dass Schmitz ein echter Linksfuß ist und die Alternativen auf der Sechser-Position vielfältig sind. Hier bieten sich in Oliver Fink, Julian Koch und Adam Bodzek gleich drei Kandidaten an.

(ths)
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