Fortuna Düsseldorf Im Abstiegskampf setzt Funkel auf Bodzek

Düsseldorf · Adam Bodzek ist durchgestartet - von der Tribüne über die Ersatzbank in die Startformation. Der wird er auch am Samstag in Bielefeld angehören, ebenso wie Oliver Fink.

Adam Bodzek: Der Leader von Fortuna Düsseldorf
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Das ist Adam Bodzek

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Friedhelm Funkel war neugierig, als er nach Düsseldorf kam. "Ich will von den Spielern wissen, was nicht rund gelaufen ist, warum sie ihre Leistung nicht optimal abrufen konnten", sagte Fortunas neuer Trainer bei seinem Amtsantritt. Er hat auch mit Adam Bodzek gesprochen. Der konnte ihm sicher viel erzählen, denn er ist schon seit fünf Jahren bei der Fortuna, hat so einiges erlebt und auch manches durchgemacht.

Alleine in den vergangenen zwölf Monaten. Da war Bodzek zunächst von Trainer Oliver Reck als Korsettstange der Mannschaft bezeichnet worden. Als Stellvertreter des damaligen Kapitäns Andreas Lambertz war Bodzek eine feste Größe. Nach Recks Beurlaubung begann für den Mittelfeldspieler die vielleicht schwerste Zeit seiner Laufbahn. Interimstrainer Taskin Aksoy setzte den gebürtigen Polen, der mit acht Jahren nach Deutschland gekommen war und im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, auf die Bank.

Als im Sommer Frank Kramer Trainer wurde, erging es Bodzek nicht viel besser. Die Hälfte der Spiele durfte er mitwirken, die andere Hälfte saß er auf der Bank.

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Desaströs war für ihn die Zeit unter Trainer Marco Kurz. Da gehörte er in sechs der sieben Begegnungen nicht einmal dem Kader an, sondern hockte auf der Tribüne.

Glücklicherweise hat die Fortuna dann Friedhelm Funkel geholt. Der hat sich den Kader angesehen. Vielleicht ist ihm dabei aufgefallen, dass die Mannschaft in dieser Saison - mit einer einzigen Ausnahme, der Überraschung in Freiburg - nur gewonnen hat, wenn Adam Bodzek auf dem Platz stand. Und das war nicht oft. Auf jeden Fall wusste der Trainer aber um die Erfahrung des 30-Jährigen, der immerhin 184 Zweitliga- und 45 Erstligaspiele absolviert hat. Funkel sprach mit Bodzek und ließ ihn spielen. Die Rechnung ging auf, denn der Sechser war beim 4:3-Sieg gegen Kaiserslautern an zwei Toren beteiligt.

"Das ist ein schönes Gefühl, das wir länger nicht gehabt haben", sagt er. Über die letzten zwölf Monate will er jedoch nicht mehr nachdenken: "Die Energie spare ich mir lieber. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt. Wir haben jetzt noch sieben Spiele, und unsere Position ist durchaus bekannt."

Gerne bestätigt er, dass er das ein oder andere Gespräch mit dem Trainer hatte. "Im Fußball geht es ganz schnell", sagt Bodzek. "Das gilt für jeden. Jeder muss sich anbieten, wir haben noch lange Wochen vor uns."

Der Sieg gegen Kaiserslautern wirkt noch nach. "Wir haben bewiesen, dass wir an uns glauben und Leidenschaft gezeigt. Das Gefühl nehmen wir mit uns wollen die Arbeit in Bielefeld fortsetzen und in der Defensive noch stabiler stehen." Die Chancen seien gut, wenn sie mit ihren schnellen Leuten auf Konter setzten.

Sollte Kerem Demirbay, der gestern nachmittag wieder trainierte, zum Einsatz kommen, könnte Bodzek gemeinsam mit Routinier Oliver Fink auf der Sechs spielen. Die beiden gehören zu den wenigen im Kader, die unter Trainer Norbert Meier, der jetzt Bielefeld betreut, mit Fortuna in der Bundesliga spielten. "Es war eine erfolgreiche Zeit", sagt Bodzek. "Aber jetzt schaut er auf Bielfeld und wir auf uns. So ist das Geschäft. Man wird sich begrüßen."

(ths)
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