Kommt Ersatz aus Belgien? Bebou überzeugt und lässt Zukunft bei Fortuna offen

Düsseldorf · Ihlas Bebou sieht seine Zukunft in der Bundesliga. Um es dahin zu schaffen, muss sich der Flügelflitzer von Fortuna Düsseldorf allerdings im deutschen Unterhaus beweisen. Beim Auftakt gelang ihm das ganz gut.

Fortuna - Braunschweig: Reaktionen
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Foto: dpa, mb vge

Viele hatten damit gerechnet, dass sich Bebou zum Saisonstart gegen Eintracht Braunschweig auf der Ersatzbank wiederfinden würde. Im 3-5-2-System, auf das Trainer Friedhelm Funkel setzt, ruhten die Erwartungen auf dem neuen Sturm-Duo Rouwen Hennings und Havard Nielsen, weil ja ohnehin nicht klar ist, ob Bebou über den Sommer hinaus in Düsseldorf spielen wird.

Doch es kam alles anders. Bebou stand von Beginn an auf dem Rasen. Und er zeigte 90 Minuten lang, warum die Wahl auf ihn fiel. Das 23 Jahre alte Eigengewächs, das am liebsten sofort in der Bundesliga auflaufen würde, stellte die Gäste-Abwehr immer wieder vor Probleme. Im Gegensatz zu Sturmpartner Hennings, der noch nicht so richtig in Tritt kam.

Bebou darf durchspielen

Und weil Bebou so viel Dampf machte, durfte er durchspielen. Adam Bodzek musste nach 61 Minuten für Nielsen Platz machen, Hennings nach 69 Minuten für Emir Kujovic. Aber Bebou blieb. Und er tauchte eigentlich überall auf dem Feld auf, holte sich die Bälle hinten oder auf dem Flügel. Auch ein Tor wäre durchaus drin gewesen. Ein Beispiel: 76. Minute, Zuspiel von Lukas Schmitz, Bebou tritt den Ball am zweiten Pfosten knapp am Tor vorbei.

Porträt: Das ist Ihlas Bebou
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Das ist Ihlas Bebou

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Foto: Falk Janning

Sein Resümee nach dem verdienten Unentschieden: "Es war das erste Saisonspiel gegen einen sehr starken Gegner. Dafür haben wir das sehr gut gemacht", befand Bebou: "Auch nach dem Rückstand haben wir weiter nach vorne gespielt und alles versucht. Dadurch sind wir zu unseren Chancen gekommen — eine davon konnten wir zumindest noch zum Ausgleich nutzen. Schade, dass es nicht mehr zum Sieg gereicht hat."

"Ich konzentriere mich auf Fortuna"

Vor dem Sky-Mikrofon sagte er auch noch etwas zu seiner Zukunft: "Ich konzentriere mich auf Fortuna. Was passiert, wird man sehen." Kein Treuebekenntnis, aber das durfte man auch nicht erwarten. Klarheit gibt es in der Personalie nicht, das Transferfenster schließt am 31. August. Die Fortuna-Verantwortlichen verlangen fünf Millionen Euro für den Rechtsaußen, bräuchten bei einem Verkauf aber auch noch Zeit, um für Ersatz zu sorgen. Darum gab es eigentlich eine Wechselfrist (31. Juli), die am Montag abgelaufen war.

Der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer erklärte bei Sky: "Bis jetzt habe ich kein Angebot gesehen, es gibt keinen neuen Stand. Bebou ist unser Spieler, Stand jetzt bleibt er es auch. Aber manchmal schlägt der Fußball natürlich Kapriolen." Funkel nannte vor der TV-Kamera Argumente für einen Verbleib: "Er fühlt sich sehr wohl bei uns, ist hier gesetzt und ein ganz wichtiger Spieler."

Raman auf der Tribüne

Der "Bild" sagte Funkel am Dienstag: "Die Frist für Bebou ist Montag abgelaufen. Er bleibt! Warum setzt man sonst Fristen?" Das letzte Wort scheint trotzdem noch nicht gesprochen. Der Zeitung zufolge soll am Montagabend sogar schon ein belgischer Ersatzmann für Bebou auf Einladung der Fortuna auf der Tribüne der Esprit-Arena gesessen haben: Benito Raman, 22, Mittelstürmer von Standard Lüttich. Das Talent ist allerdings nur auf der Nebenposition ein Rechtsaußen. Die großen Fragezeichen bleiben also.

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