Fortuna Düsseldorf Bebou ist nicht zu halten — außer für Fortuna

Düsseldorf · Ihlas Bebou gelingt momentan fast alles. Der Flügelflitzer von Fortuna Düsseldorf dreht in schöner Regelmäßigkeit seine Gegenspieler auf links. Kein Wunder, dass die Fans eine Vertragsverlängerung fordern.

Porträt: Das ist Ihlas Bebou
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Das ist Ihlas Bebou

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Foto: Falk Janning

Es sieht derzeit so aus, als hätte niemand bei der Fortuna mehr Selbstvertrauen als der 22-jährige Bebou. Am Freitagabend spielte der togolesische Nationalspieler die Hintermannschaft von Arminia Bielefeld schwindelig. Schon beim 3:1-Sieg der Fortuna in München verloren die Abwehrmänner in den Zweikämpfen schnell die Orientierung. Bebou ist schnell, wendig und uneigennützig. In elf Saisonspielen hat das Eigengewächs drei Tore geschossen und vier vorbereitet. Er übernimmt Verantwortung, hat schon zwei Elfmeter verwandelt.

Und natürlich freut sich keiner mehr über den Erfolg, als er selbst. Bei Instagram postete er noch aus der Esprit-Arena eine Jubelbild. "Wir haben alle ein gutes Spiel gemacht. Ich persönlich bin froh, dass ich drei Tore mit vorbereiten konnte", sagte Bebou, der eigentlich immer in der Nähe war, wenn es im Bielefelder Strafraum lichterloh brannte.

Leser wählen Bebou zum "Spieler des Spiels"

Vor dem 1:0 durch Axel Bellinghausen stecke er den Ball mustergültig durch die Gasse. Das 3:0 fiel, weil Bebou Arminia-Torhüter Wolfgang Hesl prüfte, den Abpraller verwertete Arianit Ferati. Und schließlich machte er noch einmal die Abwehr frisch und legte Rouwen Hennings das 4:0 auf. Der Angreifer musste die Kugel nur noch einschieben.

In unserer Einzelkritik verdiente sich Bebou mit seinem Gala-Auftritt eine 2+. "Er drehte immer mehr auf", heißt es da über den quirligen Rechtsaußen. Unserer Leser wählten ihn mit 79,8 Prozent der Stimmen zum "Spieler des Spiels", vor Doppelpacker Hennings (12,8 Prozent) und Innenverteidiger Robin Bormuth (7,4 Prozent).

"Das hat richtig Spaß gemacht, in so einer Mannschaft zu spielen. Alle geben Gas und wollen gewinnen — das ist das Wichtigste. Wir machen das als Team einfach super, darauf können wir aufbauen", lobte ein restlos begeisterter Bebou. Und auch die Fans kamen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.

Der Flügelflitzer blieb, weil sich im Sommer kein interessierter Verein fand

Bei Twitter sangen sie regelrechte Lobeshymnen auf den Mann, der die Fortuna in der Sommerpause fast verlassen hätte. "Ihlas ist der Mann des Spiels", "Bebou. Is. On. Fire", "Hammer, Bebou" oder "Bämmmmm! Was macht Bebou da?", twitterten die Anhänger in dem sozialen Netzwerk. Für Trainer Friedhelm Funkel war allerdings nicht alles Gold, was glänzte: "Ihlas hat eine ganz schlechte erste Hälfte gespielt und sich erst nach dem Wechsel gesteigert", ließ der Coach verlauten.

Bebou liebäugelte im Sommer mit einem Vereinswechsel, weil er aus seiner Sicht zu wenig Spielminuten erhielt. Funkel gab dem Talent Zeit, sich zu orientieren. Und schließlich blieb Bebou in seine Heimatstadt, weil sich in Liga eins und zwei kein interessierter Klub fand. Ein Glücksfall. Elf Spiele und 917 Minuten stand er bislang auf dem Rasen, viel mehr geht nicht. Der Wirbelwind betont immer wieder, wie sehr er sich über das Vertrauen des Trainers freut — und zahlt zurück.

"Vielleicht sollte man den Vertrag schnell verlängern"

Kein Wunder, dass sich die Anhänger schon Gedanken über eine Vertragsverlängerung mit dem Shooting Star machen. "Bebou hat echt einen Mega-Schritt gemacht. Vielleicht sollte man den Vertrag schnell verlängern", heißt es. "Bald sollte man mit Bebou und 'Rense' so schnell wie möglich verlängern und irgendwie versuchen, Rouwen fest zu verpflichten", schreibt ein anderer. Bis zum 30. Juni 2017 ist Bebou vertraglich an die Fortuna gebunden, der Kontrakt mit Torhüter Michael Rensing läuft zur selben Zeit aus.

"Es ist schön, wenn die Beiden bleiben wollen. Der Verein wird sich zu gegebener Zeit mit ihnen unterhalten, sie sind wichtige Spieler für uns. Es ist kein Geheimnis, dass wir sie gerne behalten wollen. Dann muss man sehen, was machbar ist", sagte Trainer Funkel — und machte damit den Fans Hoffnung.

Die Konzentration gilt jetzt aber erst einmal der nächsten Partie. "Wir können nach den beiden Siegen mit viel Selbstvertrauen in das DFB-Pokalspiel in Hannover gehen", sagte Bebou. Am Mittwoch (18.30 Uhr/Live-Ticker) muss die Fortuna bei den Niedersachsen ran. Funkel hat bereits angekündigt, rotieren zu wollen.

(jado)
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