Fortuna Düsseldorf Fortuna hat im Vergleich mit Frankfurt die Nase vorn

Düsseldorf · Der Fußball-Zweitligist entschied sieben der 13 Partien im Unterhaus gegen den FSV Frankfurt für sich. Der Gegner im Check.

 Die Düsseldorfer Jubeltraube nach dem Führungstreffer von Kerem Demirbay im Hinspiel. Am Ende gewannen die Rot-Weißen mit 2:1.

Die Düsseldorfer Jubeltraube nach dem Führungstreffer von Kerem Demirbay im Hinspiel. Am Ende gewannen die Rot-Weißen mit 2:1.

Foto: Christof Wolff

Wie ist die Ausgangslage vor dem Spiel? Die Partie hat absoluten Endspiel-Charakter, denn die beiden punktgleichen Kontrahenten stehen in der Zweiten Liga nur einen Schritt vor dem Abgrund, und ein neuerlicher Fehltritt morgen (15.30 Uhr/Live-Ticker) kann für sie den Fall ins Bodenlose bedeuten. Der Sieger dagegen könnte sich praktisch schon retten, vorausgesetzt der SC Paderborn (bei 1860) und der MSV Duisburg (beim SV Sandhausen) verlieren gleichzeitig.

Wem gebührt die Favoritenrolle? Der Fortuna, die ein wenig stabiler scheint, während die Auflösungserscheinungen im und um das Frankfurter Team nicht zu übersehen sind. Während Fortuna in Ruhe arbeiten kann, muss sich Trainer Falco Götz mit den Querelen am Rande beschäftigen und zieht sich deshalb für zwei Tage in ein Trainingslager zurück. Kapitän Manuel Konrad kritisierte öffentlich: "Jede Woche flippt hier ein anderer aus. Es passieren hier zu viele Dinge neben dem Platz, die im Profigeschäft nicht zu akzeptieren sind."

Welche Elf ist in besserer Form? Angesichts der ängstlichen Vorstellung der Düsseldorfer beim 1:2 in Duisburg verbietet es sich, von Form zu sprechen. Beim Gegner sieht es nicht besser aus. Die Truppe vom Main hat zuletzt noch schlechter abgeschnitten als Fortuna und präsentierte sich bei der 1:4-Heimpleite gegen den 1. FC Kaiserslautern in desolater Verfassung. Die Frankfurter um Trainer Falko Götz stellen die mit Abstand schlechteste Rückrundenmannschaft der Liga und haben fünf Spiele in Folge verloren.

Wer hat Vorteile in welchem Mannschaftsteil? Fortuna wirkte in der Abwehr zuletzt nicht wirklich stabil, aber immer noch sicherer als der FSV, dessen Defensive sich gegen die Lauterer vorführen ließ und nicht zweitligareif agierte. Im Angriff sind beide Teams ähnlich bieder. Fortuna hat zusätzliche Sorgen durch den Ausfall von Joel Pohjanpalo (Gelbsperre). Bester Stürmer beim FSV ist Routinier Edmond Kapllani, doch der sitzt derzeit meist nur als Joker auf der Bank.

Wer hat im direkten Vergleich die Nase vorn? Fortuna hat in der Bilanz gegen die Bornheimer die Nase vorn: In 13 Partien der 2. Liga gelangen den Düsseldorfern sieben Siege, außerdem gab es jeweils drei Remis und Niederlagen. Auf eigenem Platz gab es bislang eine Niederlage: Im letzten Spiel der Vorsaison unterlagen die Rot-Weißen in der Arena dem FSV mit 2:3 (2:2). Nach Treffern von Lukas Schmitz (11.) und Ihlas Bebou (19.) führten die Fortunen früh mit 2:1. Für die Gäste trafen Edmond Kapllani (2) und Zlatko Dedic, der in der 83. Minute nach Vorlage des Ex-Düsseldorfers Timm Golley den Siegtreffer erzielte.

Wie lief das Hinspiel? Im ersten Match unter Interimscoach Peter Hermann gelang Fortuna Ende November am Bornheimer Hang mit 2:1 der erste Auswärtssieg seit mehr als einem halben Jahr. Matchwinner war dabei Kerem Demirbay, der beide Düsseldorfer Tore erzielte. Doch in der Schlussphase beförderte er sich unbeherrscht selbst ins Aus: Erst zeigte ihm Bibiana Steinhaus die Gelb-Rote Karte, nachdem Demirbay nach einem brutalen Foul des FSV-Österreichers Lukas Gugganig an seinen Kumpel Sercan Sararer eine Rudelbildung angezettelt hatte. Anschließend beleidigte er beim Hinausgehen die Schiedsrichterin und bekam für seinen Spruch, Frauen hätten auf dem Platz nichts zu suchen, eine Zwei-Spiele-Sperre aufgebrummt.

Welche Spieler fehlen? Fortuna muss auf Karim Haggui (Muskelfaserriss), Joel Pohjanpalo (fünfte Gelbe Karte), Nikola Djurdjic (Leistenprobleme) und Sercan Sararer (Fersenverletzung) verzichten. Dem FSV fehlen die Rekonvaleszenten Heinrich Schmidtgal und Niki Zimling. Zudem haben die Frankfurter vor der Partie gleich fünf Spieler - den Ex-Fortunen Dani Schahin, Zsolt Kalmar, Denis Mangafic, Joel Gerezgiher und Besar Halimi - aus dem Kader aussortiert.

(RP)
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