Fortuna Düsseldorf "Wir haben heute mehr verdient, als 1:3 zu verlieren"

Düsseldorf · Lange geführt, deutlich verloren. Es war keine Überraschung, dass alle Beteiligten von Fortuna Düsseldorf nach der Partie gegen den VfL Bochum frustriert waren. Die 1:3-Niederlage ging aber dennoch in Ordnung.

Fortuna Düsseldorf: Profis trotten nach Niederlage gefrustet vom Platz
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Fortunen trotten nach Niederlage gefrustet vom Platz

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Foto: Falk Janning

In diesen erfolglosen Zeiten wollen wir diesen Artikel mit einem positiven Aspekt anfangen: Die Fortuna hat ihre Chancenverwertung in den vergangenen Spielen in den Griff bekommen. Aus recht wenigen Großchancen erzielten die Düsseldorfer in den vergangenen Wochen immerhin sechs Tore.

Viel mehr kann man derzeit aber auch nicht lobend erwähnen, die schlechten Neuigkeiten sind: Seit der Winterpause absolvierte das Team fünf Partien, lediglich vier Punkte sprangen dabei heraus. Gegen Heidenheim und 1860 München enttäuschte es weitestgehend und verlor folgerichtig. In Freiburg und gegen Nürnberg trotzte Fortuna dank überzeugender Leistungen den Favoriten vier von sechs möglichen Punkten ab. Nun empfing sie Bochum — und egal wie man es dreht oder wendet: Die Heimpleite ist verdient.

Der Frust und die Enttäuschung der Fortunen nach dem Spiel war dennoch nachvollziehbar. Sie hatten dank des sehenswerten Treffers von Sercan Sararer lange 1:0 geführt, die Niederlage schmeckt dadurch umso bitterer. "Es ist bitter und sehr ärgerlich, dass wir das Spiel in zehn Minuten aus der Hand geben", sagte Kerem Demirbay, der damit auf die drei Gegentreffer binnen zehn Minuten anspielte: "Besonders in unserer Situation tut so etwas richtig, richtig weh."

Sportdirektor Rachid Azzouzi fand ähnliche Worte: "Das ist für uns eine bittere Niederlage. Wir haben heute mehr verdient, als 1:3 zu verlieren. Wir haben in der ersten Hälfte gut nach vorne gespielt und es auch insgesamt gut gemacht. Im zweiten Durchgang war Bochum eiskalt. Wir haben heute eines der besseren Spiele abgeliefert und uns gute Chancen herausgespielt. Es gab viele positive Ansätze, daher ist es sehr bitter, das Spiel innerhalb von zehn Minuten zu verlieren."

"Wir haben über 60 Minuten ein gutes Spiel gemacht"

Axel Bellinghausen schlug in dieselbe Kerbe, lobte aber auch die Qualität der Bochumer. "Die Enttäuschung ist sehr groß. Wir haben über 60 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Dann schenken wir die Partie innerhalb von zehn Minuten her. Letztlich hatte der VfL die größere Durchschlagskraft und gewinnt dadurch das Spiel", analysierte der Routinier. "Wir haben den Weg nach vorne gesucht und hatten unsere Chancen. Leider hat es am Ende nicht gereicht, weil die Bochumer abgezockter waren."

Allerdings entsprach das nur bedingt der Wahrheit, denn die Gäste ließen zahlreiche Großchancen liegen. Allein Thomas Eisfeld, der später mit einem wunderbaren Freistoßtor die Partie endgültig drehte, hätte in der ersten Halbzeit auf jeden Fall einen Treffer erzielen müssen. Und er war nicht der einzige, der vor Michael Rensing versagte.

Den richtigen Riecher hatte bei der Partie dann offenbar doch nur einer: Gertjan Verbeek. "In der Halbzeit habe ich gesagt, dass das Spiel der Düsseldorfer viel Kraft kostet und wir im zweiten Durchgang mehr nach vorne spielen können. So ist es dann auch gekommen", sagte der Bochumer Coach, der noch berechtigt hinzufügte: "Wenn man das gesamte Spiel sieht, sind die drei Punkte nicht gestohlen."

(cfk)
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