Fortuna Düsseldorf Fortuna gewinnt an Stabilität

Düsseldorf · Durch das 1:1 der besseren Sorte haben weder die Düsseldorfer Hoffnungen auf den Verbleib in der zweiten Liga noch die Aufstiegsträume des "Club" einen Dämpfer erhalten. Beide Teams bleiben im positiven Trend.

Fortuna Düsseldorf: Kerem Demirbay verwandelt umstrittenen Elfmeter
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Demirbay verwandelt nicht berechtigten Elfmeter

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Es spricht für Marco Kurz, dass er selbst die Messlatte für seine Arbeit noch höher anlegt als alle Beobachter. "Wir sind sehr schwer ins Spiel gekommen", fasste Fortunas Trainer nach dem 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg zusammen. "Daran sieht man, dass das hier noch kein stabiles Gebilde ist." Natürlich spielte Kurz dabei auf die beiden arg flapsig geratenen Abwehraktionen von Kerem Demirbay und Axel Bellinghausen in der ersten Hälfte an, die den Nürnbergern zwei Großchancen eröffneten, die ungenutzt blieben.

Doch passierten solche Aussetzer in der Hinrunde noch serienweise, so fallen sie inzwischen aus dem Rahmen. Fortuna hat in der Defensive an Stabilität gewonnen - neben der starken Form der Innenverteidiger Karim Haggui und Alexander Madlung nicht zuletzt ein Verdienst von Marco Kurz und dessen intensiver Arbeit am Abwehrverhalten. Trotz des großen Drucks, den der Aufstiegsfavorit aus Mittelfranken in der Schlussphase entfachte, ließen die Düsseldorfer praktisch keine Torchance mehr zu.

Dass der verdiente Ausgleich doch noch fiel, lag an der ausgeprägten Stärke des FCN bei Standardsituationen. "Diese präzisen Flanken auf die gleich sechs langen Kerls der Nürnberger sind auf Dauer schwer zu verteidigen", sagte Kurz. Torschütze Demirbay pflichtete ihm bei: "Wenn Sebastian Kerk das Ding so gut reinschlägt wie vor dem 1:1, dann muss man das auch einfach mal anerkennen."

Rachid Azzouzi gab zu, mit dem Punkt sehr gut leben zu können. "Das Unentschieden war verdient", meinte der Sportdirektor. "Nürnberg ist besser in das Spiel reingekommen, aber nach dem zugegeben glücklichen Elfmeter haben wir viel besser Fußball gespielt. Wir haben es allerdings versäumt, das zweite Tor nachzulegen." Ein Hinweis, den sich Nikola Djurdjic an den Rückspiegel kleben sollte. Der Winterzugang vergab in der 61. Minute die große Chance zur Entscheidung, als er Torhüter Raphael Schäfer anschoss, statt den Ball mit Tempo an dem Keeper vorbeizulegen und ins leere Gehäuse zu schieben.

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Fortuna - 1. FC Nürnberg: Einzelkritik

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Mitspieler Demirbay verwahrte sich dennoch gegen Vorwürfe an die Adresse des Serben: "Niko hat bis auf diese eine Szene ein überragendes Spiel gemacht. So etwas kann passieren im Fußball." Mehr Schwierigkeiten hatte Fortunas Regisseur damit, sich mit dem Ergebnis anzufreunden. "Ich habe da gemischte Gefühle", sagte Demirbay. "Wir haben ein gutes Spiel mit viel Herz abgeliefert, dafür hätten wir uns belohnen müssen." Andere sahen schon den einen Punkt als Belohnung an. "Nach dem Heidenheim-Spiel hat doch keiner damit gerechnet, dass wir aus den folgenden beiden Partien gegen Aufstiegsfavoriten vier Punkte holen würden", erklärte Sercan Sararer. "Die Leidenschaft war wieder da, spielerisch war auf diesem katastrophalen Platz nicht mehr möglich."

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Foto: Falk Janning

In diesem Punkt erntete Sararer ausschließlich Zustimmung. Der Acker in der Arena war eine Zumutung, was auch Kurz zum Ausdruck brachte: "Mein Kollege sagte mir, das sei der schlechteste Platz, auf dem eine Mannschaft von ihm je gespielt habe. Auch für uns war das nicht unbedingt positiv." Das Schlimmste: Auf dieser grünlichen Schlammwüste wird auch gegen Bochum und den KSC noch gespielt - besser gesagt, gekämpft.

(jol)
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