MSV spielt oben mit Fortunas Gegner träumt vom Durchmarsch

Düsseldorf · Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg kann den Sprung in Liga eins schaffen - sollte aber dafür am Sonntag die Düsseldorfer schlagen. Fortunas Gegner im Check.

MSV Duisburg: MSV-Fans stürmen nach Aufstieg den Platz
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MSV-Fans stürmen nach Aufstieg den Platz

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Foto: dpa, rwe hak

Das Spiel Aufsteiger MSV Duisburg träumt vor dem Spitzenspiel gegen Tabellenführer Fortuna (Sonntag, 13.30 Uhr/Live-Ticker) weiterhin vom Durchmarsch in die Bundesliga. Die Arena in Duisburg ist seit Tagen restlos ausverkauft. Trotz des 0:5-Debakels in Kiel verbleiben die "Zebras" als Vierter mit nun drei Punkten Rückstand zum Relegationsplatz weiterhin in Schlagdistanz. Mit einem Sieg würden sie zeigen, dass weiterhin mit ihnen zu rechnen ist. Dagegen haben allerdings die Düsseldorfer etwas einzuwenden. "Wir wollen unbedingt den Dreier, wollen mit einem Sieg in die Länderspielpause gehen", sagt Fortunas Linksverteidiger Niko Gießelmann.

Die aktuelle Form Nach der 1:3-Niederlage beim Hinspiel im Oktober in Düsseldorf konsolidierte sich der MSV und setzte zu seinem Höhenflug an. Er gewann acht der folgenden 16 Partien (8-5-3), das 0:5 in der vergangenen Woche beim Mitaufsteiger Holstein Kiel war seitdem erst die dritte Pleite. Dort zeigten die "Zebras" ihre bislang schlechteste Saisonleistung. Mannschaftskapitän Kevin Wolze entschuldigte sich nach der Partie bei den 1000 mitgereisten Fans für die blutleere Vorstellung seines Teams. Die Fortuna reist mit der Empfehlung einer starken Leistung beim 2:1-Heimsieg gegen den FC St. Pauli an.

Die personelle Lage Beim MSV kehrt Innenverteidiger Dustin Bomheuer in die Startelf zurück, der zuletzt wegen einer Grippe fehlte. Für die ebenfalls grippekranken Außenverteidiger Enis Hajri und Innenverteidiger Branimir Bajic kommt das Spiel allerdings vermutlich zu früh. Außerdem sind wegen Trainingsrückstand Cauly Oliveira Souza (nach Virusinfekt) und Andreas Wiegl (nach Knieoperation) nicht dabei. Bei Fortuna fehlt Lukas Schmitz wegen eines Magen-Darm-Infekts,zudem fallen die Rekonvaleszenten Michael Rensing und Gökhan Gül aus. Benito Raman, im Hinspiel Torschütze zum 3:0, laboriert an den Nachwirkungen einer Grippe und sitzt deshalb zu Beginn wahrscheinlich auf der Ersatzbank.

Stärken und Schwächen Schwachpunkt der Duisburger ist ihre Abwehr, die schon 41 Gegentore zugelassen hat. In der 2. Liga hat nur Heidenheim noch einen Gegentreffer mehr kassiert. Beim 0:5 in Kiel hatte der MSV auch deshalb defensiv Probleme, weil Bomheuer und Hajri grippekrank fehlten. Thomas Blomeyer konnte Bomheuer nicht ersetzen, und in Kiel waren auch die Außenverteidiger überfordert.

Der direkte Vergleich Die Zweitliga-Bilanz spricht für Fortuna. Fünf Düsseldorfer Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber, zweimal trennten sich die Teams unentschieden. Auf eigenem Platz hat Fortuna noch kein Zweitliga-Spiel gegen Duisburg verloren, beim MSV aber auch erst einmal gewonnen. Das war am 5. Dezember 2011, als Jens Langeneke per Foulelfmeter (57.) und Sascha Rösler (59.) die Treffer zum 2:0-Sieg erzielten. Auch in der Bundesliga liegt Fortuna mit zehn Siegen, zwölf Remis und sechs Niederlagen vorn. Fast ausgeglichen ist die Bilanz im Wedau-Stadion nach 20 Partien seit 1966 in der Bundesliga, 2. Liga und im Pokal: Sechs Düsseldorfer Erfolgen stehen sieben Niederlagen gegenüber, siebenmal gab es keinen Sieger (davon vier 0:0).

Das Hinspiel Spektakulär war der 3:1-Sieg im Hinspiel, durch den sich die Düsseldorfer die Tabellenspitze zurückholten. Nach nur fünf Minuten stand es durch Treffer von Rouwen Hennings nach Flanke von Benito Raman und Jean Zimmer nach Hennings-Vorarbeit 2:0. Nach der Pause erzielte die Lüttich-Leihgabe Raman seinen ersten Treffer für Fortuna und erhöhte auf 3:0 (55.), im direkten Gegenzug verkürzte Moritz Stoppelkamp zum 1:3. In dem offenen Schlagabtausch waren viele weitere Tore möglich. So parierte Fortuna-Keeper Raphael Wolf einen Elfmeter von e Stoppelkamp. Und der MSV traf viermal nur den Pfosten. Fortuna vergab große Möglichkeiten, den Vorsprung weiter auszubauen. Fortunas Ersatzkeeper Tim Wiesner feierte sein Zweitliga-Debüt, als er für den verletzten Wolf eingewechselt wurde.

Besonderes Bleiben die Düsseldorfer "Serientäter", dann müsste es in Duisburg wieder einen Sieg geben - und der 2:1-Erfolg gegen St. Pauli wäre der Auftakt zu einer neuen Serie. Denn Fortuna gewann in dieser Saison zunächst viermal in Folge, dann fünfmal und schließlich wieder viermal.

(RP)
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