Wieder Probleme in der Arena Gefährdet ein lädierter Rasen Fortunas Aufstieg?

Düsseldorf · Zweitligist Fortuna Düsseldorf enttäuscht mit dem 1:1 gegen Greuther Fürth. Das liegt auch am Platz in der Esprit-Arena, der für großen Unmut sorgt.

Fortuna Düsseldorf: Gefährdet ein lädierter Rasen den Aufstieg?
Foto: Screenshot Sky

107 Mal lief André Hoffmann in den beiden höchsten deutschen Fußball-Spielklassen auf. "Das heute", betonte der 24Jährige mit Nachdruck, "das war der schlechteste Rasen, auf dem ich je gespielt habe. Das war eine Frechheit." Auch wenn die Spieler von Fortuna Düsseldorf das magere 1:1 gegen Greuther Fürth nicht ausschließlich am holprigen Untergrund festmachen wollten, war ihnen doch wichtig, festzuhalten, dass ein flüssiges Fußballspiel nicht möglich war. Die Beobachter in der Arena waren geneigt, dieser These zuzustimmen. Fortunas Trainer Friedhelm Funkel ging sogar noch einen Schritt weiter: "Es ist hypothetisch, aber ich glaube, auf einem guten Rasen hätten wir gegen Fürth gewonnen."

Schlechter Rasen in der Arena ist für die Düsseldorfer ein wiederkehrendes Thema. In diesem Winter ist es aber noch präsenter. Einerseits, weil der Zustand einen neuen Tiefpunkt erreicht hat, andererseits, weil der kaputte Rasen Einfluss auf das Aufstiegsrennen in der zweiten Liga haben kann. So fielen die Tore im Duell mit Fürth auch nicht durch schönes Kombinationsspiel. Die Führung der Gäste durch Maximilian Witteks direkt verwandelten Freistoß (10.) glich der eingewechselte Takashi Usami mit einem Gewaltschuss (76.) aus.

Fortunas Verantwortliche sind jedenfalls alarmiert. "Der Rasen ist Teil der Mietvereinbarung mit der Arena. Von daher haben wir nur begrenzt Einfluss, aber wir sind mit den Verantwortlichen in einem guten Austausch. Wir versuchen natürlich alles, damit der Zustand beim nächsten Spiel ein besserer ist", betonte der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer.

Betrieben wird die Arena von der Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH. Geschäftsführer Michael Brill erklärte im Gespräch mit unserer Redaktion: "Der neue Rasen ist bestellt und wird vor dem Spiel gegen Bielefeld verlegt. Zum nächsten Spiel geht es aber definitiv nicht. Die Temperaturen und der dadurch anhaltende Bodenfrost lassen es nicht zu, den Rasen zu schälen und zu ersetzen."

Sowohl die Stadiongesellschaft als auch Fortuna haben ein eigenes Greenkeeping-Team, das nun zusammen am aktuellen Spielfeld arbeitet und eine Besserung anstrebt. "Wir versuchen wirklich alles, was in unserer Macht steht. Wir haben die besten Experten. Mehr geht nicht. Da setzt uns die Natur Grenzen", sagte Brill. "Das Einzige, was noch hätte helfen können, wäre die Möglichkeit gewesen, Fortuna die Trainingseinheiten in der Arena in der vorletzten Woche zu verbieten." Die Fortunen waren vor dem Spiel bei Union Berlin in die Arena ausgewichen, da es keinen beheizbaren Naturrasen-Trainingsplatz gibt.

Das Spielfeld in der Arena war erst im Januar erneuert worden. "Wir haben jetzt gerade Mal drei Spiele darauf gemacht und ein paar Mal drauf trainiert, und er ist völlig hinüber", sagte Funkel. Der ursprüngliche Plan der Betreiber sah den nächsten Rasenaustausch vor dem Länderspiel gegen Spanien am 23. März vor - nach dem Heimspiel gegen Bielefeld (16. März) . Nun gibt es aber immerhin vor dieser Partie den mehr als 100.000 Euro teuren neuen Rasen. Gegen St. Pauli am 4. März muss die Funkel-Elf aber noch mal auf dem alten Geläuf ran.

Die Beschwerden über den Untergrund kann Brill zwar nachvollziehen, er sagte aber auch: "Es gibt schon einen starken Zusammenhang zwischen Kritik am Rasen und dem Spielergebnis. Ich habe Fortuna nach einem Sieg noch nie meckern gehört."

(erer)
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