Fortuna Düsseldorf Funkel will seinen ersten Sieg in Fürth

Düsseldorf · Fortuna muss im Zweitligaspiel am Sonntag den grippekranken Davor Lovren ersetzen. Weitere Änderungen sind möglich.

Neuer Trainer des 1. FC Kaierslautern: Das ist Friedhelm Funkel
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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Auf die Euphoriebremse treten? Danach steht Friedhelm Funkel überhaupt nicht der Sinn. "Euphorie bei unseren Fans ist doch schön", sagt Fortunas Cheftrainer. "Sie zeigt doch nur, dass wir gut gespielt haben bisher." Wichtig ist ihm lediglich, dass in der Mannschaft und deren direkten Umfeld keiner durchdreht, und dessen ist er ganz sicher: "Hier hebt niemand ab, hier schlägt niemand Purzelbäume."

Sehr beruhigend, sonst würde sich womöglich noch jemand dabei verletzen. Und das wäre doch sehr schade, da es den Düsseldorfern nach fünf mageren Jahren doch endlich wieder gelungen ist, die Tabellenführung in der 2. Bundesliga zu erobern. Diese morgen von Aufsteiger Kiel (gestern 3:0 in Aue) zurückzuholen, sieht Funkel freilich als schwieriger an, als es das Tabellenbild aussagt. "Fürth hat auf dem letzten Platz nichts verloren", versichert der 63-Jährige. "In gewissen Phasen einer Saison zeigen Mannschaften nun einmal nicht ihr wahres Leistungsvermögen. Das kennen wir selbst, und das ist in Fürth bislang eindeutig der Fall."

Vor allem vor der Offensive der Spielvereinigung hat Funkel größten Respekt: "Da brauche ich nur Philipp Hofmann zu nennen, mit dem haben wir uns in meiner Trainerzeit in Düsseldorf selbst schon beschäftigt." Aufgrund dieses Respekts plant er, sein Team etwas defensiver einzustellen als beim 3:2-Husarenritt gegen Union Berlin. Auf einer Position muss er dies sogar tun, denn der 18-jährige Flügelstürmer Davor Lovren hat sich einen grippalen Infekt eingefangen und fällt wahrscheinlich die ganze Englische Woche, definitiv aber in Fürth aus. Erster Nachrücker-Kandidat ist Lukas Schmitz, der von Haus aus eher Abwehraufgaben im Sinn hat als der junge Kroate.

Doch Funkel denkt nicht nur an Umstellungen, die wegen der anstehenden drei Spiele binnen sieben Tagen auch umfänglicher ausfallen können, sondern auch an eine persönliche Bilanz. "Ich möchte zu gern aus Fürth etwas mitnehmen", erklärt er, "weil mir das bei meinen bisherigen Versuchen als Fortuna-Trainer nicht gelungen ist. Dafür muss unsere Leistung allerdings besser sein als in den vergangenen Spielzeiten, denn da haben wir beide Male völlig zu Recht verloren."

Fortuna Düsseldorf: Bilder vom Abschlusstraining vor der Partie in Fürth
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Fortunas Abschlusstraining vor der Partie in Fürth

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Foto: Falk Janning

Die Bilanz der Düsseldorfer bei den Mittelfranken ist ohnehin kritisch, denn zu gemeinsamen Zweitligazeiten - und das sind immerhin neun Jahre - haben sie noch nie am Laubenweg gewonnen. Vollmundige Ankündigungen, dass dies jetzt geändert werde, kommen Funkel nicht über die Lippen: "Wir werden hier jetzt nicht viel quatschen, sondern wollen auf dem Platz Leistung zeigen." Und da er einmal ins Rollen gekommen ist, enttäuscht er seine Zuhörer auch bei der Antwort auf die Frage nicht, ob seine aktuelle Mannschaft womöglich besser sei als das Aufstiegsteam von 2012: "Vergleiche zählen gar nichts, dieser Aufstieg ist doch gefühlte 50 Jahre her." Nun, Adam Bodzek und Oliver Fink waren vor diesem "halben Jahrhundert" schon dabei - und sie haben gute Chancen, auch am Sonntag in der Startelf zu stehen.

(jol)
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