Fortuna Düsseldorf Funkel warnt vor Schlusslicht St. Pauli

Düsseldorf · Im Grunde ist die Gegenwart für die Zweitliga-Fußballer von Fortuna Düsseldorf interessant genug. Die Tabelle weist sie auf Platz sieben aus, deutlich besser, als vor der Saison erwartet werden durfte. Zudem fahren sie am Sonntag ans Millerntor, wo 3000 mitgereiste Fortuna-Fans dem immergrünen Duell mit dem FC St. Pauli (13.30 Uhr/Live-Ticker) entgegenfiebern.

Doch trotz allem geht der Blick der Düsseldorfer bereits in die Zukunft, auf den 14. Januar: Dann richten sie das Turnier um den Telekom-Cup aus, bei dem sie im ersten Halbfinale den Rekordmeister FC Bayern München erwarten. Borussia Mönchengladbach und Mainz 05 bestreiten das zweite, ehe im Anschluss das Spiel um Platz drei und das Finale (jeweils über 45 Minuten) steigen.

"Das ist einfach ein tolles Highlight", sagt Fortunas Trainer Friedhelm Funkel. "Dass wir gegen die Bayern antreten, ist eine Herausforderung, die größer nicht sein könnte." Und dann denkt der Trainerfuchs gleich an die Kasse seines Brötchengebers: "Wir freuen uns schon riesig auf das Turnier, den Fans geht es sicher genauso. Deshalb wäre eine Karte doch für jeden ein ideales Weihnachtsgeschenk." Der Vorverkauf hat bereits begonnen (www.telekomcup.de).

Bei aller Vorfreude müssen die Fortunen jetzt allerdings das Turnier schnell wieder aus dem Kopf bekommen. Die anstehende Partie am Millerntor erfordert volle Konzentration, zumal da der Gastgeber als Schlusslicht mächtig unter Druck steht. "Ich mache nicht den Fehler, St. Pauli nach dem Tabellenstand zu bewerten", versichert Funkel. "Das ist eine gute, gefährliche Mannschaft mit quirligen Stürmern. Und Ewald Lienen ist nicht nur einer der nettesten Trainerkollegen, er steht zudem für Sachlichkeit, Erfolg und guten Umgang mit Menschen. Ich finde es gut, dass St. Pauli nicht vergessen hat, was es ihm zu verdanken hat, und trotz der Lage an ihm festhält."

Nun hat es ausgerechnet Funkel mit seinem Team in der Hand, die sportliche Lage seines alten Kumpels weiter zu verschlechtern. Die Voraussetzungen sind so übel nicht, denn während der Länderspielpause haben sich mehrere zuvor verletzte oder gesperrte Stammkräfte zurückgemeldet. "Zum ersten Mal nach langer, langer Zeit habe ich wieder die Qual der Wahl", sagt der Coach. Dies vor allem im zentralen Mittelfeld, in das Kapitän Oliver Fink und Kaan Ayhan zurückkehren und wo Marcel Sobottka eine zusätzliche Option darstellt.

Dass es in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils eine 0:4-Klatsche auf St. Pauli gab, stört Funkel nicht einmal am Rande: "Im Fußball ist schon uninteressant, was eine Woche zurückliegt, geschweige denn noch länger." Da ist er wieder, Fortunas Blick auf die Gegenwart. Und die ist ja auch viel netter als die jüngere Vergangenheit.

(jol)
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