Fortuna Düsseldorf Funkel schützt Bebou vor der gelben Gefahr

Düsseldorf · Für Ihlas Bebou war das Spiel in Hannover nach 75 Minuten beendet. Trainer Friedhelm Funkel ging bei seinem wichtigen Flügelspieler auf Nummer sicher.

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Foto: dpa, pst hak

Viele im Gästeblock der Hannoveraner Arena schauten verwundert oder sogar verärgert drein, als der vierte Offizielle eine Viertelstunde vor Spielende seine Tafel hob. Dass Jerome Kiesewetter noch einmal frischen Wind in Fortunas Offensive bringen sollte — gut und schön. Aber dass Trainer Friedhelm Funkel dafür ausgerechnet Bebou vom Feld nahm — das konnte sich dann doch kaum jemand erklären, denn der Deutsch-Togolese hatte bis dahin ein gutes Spiel gemacht und schien der aussichtsreichste Kandidat dafür zu sein, vielleicht doch noch den ersehnten Ausgleich zum 1:1 gegen Hannover 96 zu erzielen.

Das sah Funkel gar nicht mal grundlegend anders, aber ihn bewegten bei dem Wechsel ganz andere Gedanken. "Ihlas hat bereits vier Gelbe Karten auf seinem Konto", erklärte der 63-Jährige nach dem Abpfiff auf Nachfrage unserer Redaktion. "Mit der nächsten Karte hätte er sich eine Sperre eingehandelt, und wir brauchen ihn am kommenden Samstag im Spiel gegen Würzburg dringend."

Was aber ließ Funkel gerade in diesem Augenblick fürchten, dass es zur fünften Verwarnung kommen könnte, wo es doch 75 Minuten lang mit Bebou gut gegangen war? "Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte kurz zuvor begonnen, schneller Gelb zu ziehen als in der ersten und zu Beginn der zweiten Hälfte", sagte der Trainer. "Ich hatte Sorge, dass ein kleiner Zupfer, ein kleines Beinstellen in der hektischen Schlussphase Ihlas die fünfte Karte hätte bescheren können."

Der Haken an dem Wechsel war, dass Kiesewetter nicht den erhofften Schub brachte und ebenso blass blieb wie Arianit Ferati, der sechs Minuten später für den guten, aber erschöpften Özkan Yildirim kam. "Ari hat die Standards in den letzten Minuten leider nicht so stark getreten, wie wir es uns gewünscht hatten", gab Funkel zu. So wäre es vermutlich doch besser gewesen, Emmanuel Iyoha früher als erst in der 88. Minute zu bringen, denn der 19-Jährige verbuchte wenigstens noch einen gefährlichen Kopfball. Am Samstag wird man dann sehen, ob der Trainer mit Bebous Auswechslung die richtige Idee hatte.

(jol)
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