Fortuna-Trainer vor Sandhausen Funkel mahnt zur Demut und freut sich über Hoeneß-Lob

Düsseldorf · Fortunas Cheftrainer Friedhelm Funkel erwartet gegen den SV Sandhausen ein schweres Spiel und ärgert sich über Überheblichkeit. Die Statistik gibt ihm recht.

Wenn Friedhelm Funkel eines nicht leiden kann, dann ist es Hochmut. Der Trainer von Fortuna Düsseldorf hat mittlerweile zwar die Rolle des Gejagten der 2. Bundesliga akzeptiert, und er verzieht auch nicht mehr das Gesicht, wenn das Wort "Aufstieg" fällt. Die neueste Kampagne der Marketingabteilung zum Spiel am Freitag (18.30 Uhr) gegen den SV Sandhausen aber gefällt dem 64-Jährigen überhaupt nicht.

Fortuna Düsseldorf ist für launige Spieltagsplakate bekannt. Zu jedem Duell gibt es ein neues. Diesmal ist auf den Bannern der Spruch "SandhausenVomPlatzFegen" zu lesen, der Funkel in Rage bringt: "Das ist eine überhebliche Aussage, die ich null unterschreibe!", sagte er gestern Mittag auf der Pressekonferenz. "Wie man so etwas machen kann, den Gegner noch zu provozieren! Das ist für uns überhaupt nicht hilfreich." Der Trainer erwartet, dass das Spiel gegen Sandhausen eine schwere Aufgabe wird. Die Statistik und das jüngste Aufeinandertreffen sprechen definitiv dafür.

Fortuna Düsseldorf trainiert bei Wind und Wetter
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Foto: Falk Janning

Viel ausgeglichener könnte die Bilanz zwischen zwei Vereinen nämlich nicht sein. Fortuna Düsseldorf und der SV Sandhausen trafen elf Mal aufeinander. Jeweils fünf Siege und ein Unentschieden gab es. Das Hinrunden-Duell am 4. Spieltag in Sandhausen ging hauchdünn mit 2:1 an die Fortunen. Schon damals war die Partie ein Spitzenspiel. Und das wird sie der Tabelle zufolge auch am Freitag in der Esprit-Arena sein.

Der SV Sandhausen reist als Tabellenvierter an und hat die beste Defensive der Liga in den eigenen Reihen. Nur 18 Gegentore musste das Team von Trainer Kenan Kocak bislang hinnehmen. Fortunas Torverhältnis steht bei 32:22. "Sandhausen spielt auswärts noch kompakter als zuhause", so Funkel weiter. Welche Taktik er dagegen setzten wird, und welche Spieler auf dem Feld stehen werden, habe er noch nicht entschieden.

Der Sieg in Sandhausen war auch darum besonders, weil die Fortuna anschließend erstmals die Tabelle anführte. Mit zehn Punkten auf dem Konto führten sie die Liga an. Das verleitete einen Fortunen erstmals dazu, das Wort "Aufstieg" zu benutzen. "Das ist eine sehr schöne Momentaufnahme", sagte Rouwen Hennings, der in der 90. Minute den "Lucky Punch" setzte. "Wir werden uns darauf nicht ausruhen. Am vierten Spieltag ist noch niemand aufgestiegen." Recht hatte er, und das gilt nach wie vor. Doch vor dem 21. Spieltag nun sind es satte neun Punkte, die die Fortuna von Tabellenplatz vier, also dem ersten Nicht-Aufstiegsplatz trennen. Selbst beim FC Bayern München nimmt man die Fortuna als Aufstiegsfavoriten wahr.

Beim Ständehaus-Treff der Rheinischen Post am Montag lobte FCB-Manager Uli Hoeneß die Arbeit der Düsseldorfer. "Das gute Gefühl haben wir uns selbst erarbeitet. Es ist nicht durch Uli Hoeneß verstärkt worden", kommentierte Funkel gestern. "Aber es ist natürlich schön, von dem besten Manager seit Jahrzehnten in Deutschland so wahrgenommen zu werden." Funkel weiß, dass das allein nicht reichen wird. Er hofft deshalb "mehr denn je" auf die Unterstützung der Fans im Stadion. Bislang wurden 19.500 Karten für das Heimspiel verkauft.

(ball)
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