Fortuna Düsseldorf Funkel, der realistische Optimist

Düsseldorf · Der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer hat die Messlatte hoch gelegt und Platz eins bis sechs als Ziel ausgegeben. Fortunas Trainer ist da etwas zurückhaltender und liest den Kritikern die Leviten.

Neuer Trainer des 1. FC Kaierslautern: Das ist Friedhelm Funkel
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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Bei Fortuna sind sie darum bemüht, für gute Stimmung zu sorgen. Selbst mit dem Dauerkartenverkauf sind sie zufrieden. Etwas über 12.000 Tickets wurden abgesetzt. Was die Vereinsführung als erfreulich propagiert, ist in Wahrheit dramatisch. 50 Prozent der Dauerkarten-Besitzer haben in den vergangenen vier Jahren der Fortuna den Rücken gekehrt. Im Jahr 2013 verkaufte Fortuna noch rund 25.000 Karten, doch es wurden von Jahr zu Jahr weniger: 21.500 (2014), 17.500 (2015), 15.000 (2016). Der Grund dafür liegt auf der Hand - die sportliche Talfahrt.

Hinzu kommt, dass die Rot-Weißen in den vergangenen Jahren vor heimischem Publikum besonders schlecht abgeschnitten haben. Von den 51 Begegnungen der vergangenen drei Jahre in der Esprit-Arena haben sie gerade einmal 14 gewonnen und die treuen Anhänger auf eine überaus harte Geduldsprobe gestellt.

Fortunen kämpfen um die letzten Plätze in der Startelf
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Zumindest die Talfahrt wurde in der vergangenen Saison mit Rang elf gestoppt. Der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer hofft, dass dies die Wende war. Deshalb sprüht er vor Optimismus und schürt mit seinem Saisonziel Platz eins bis sechs die Euphorie.

Für Trainer Friedhelm Funkel und die Mannschaft ist das natürlich eine Bürde. Deshalb distanziert sich der Coach ganz vorsichtig von dieser Saisonprognose. "Die ist optimistisch", sagt der Trainer. "Ich bin ein realistischer Optimist. Ich sehe es aber ähnlich. Zum derzeitigen Zeitpunkt kann ich aber gar keine Prognose abgeben. Erst am 31. August kann ich das, wenn ich weiß, welche Mannschaft mir zur Verfügung steht." Bis dahin können Spieler noch den Verein wechseln.

Dass die Punktausbeute in den Heimspielen verbessert werden muss, sieht auch Funkel, der aber die Chance nutzt, einigen Kritikern folgendes ins Stammbuch zu schreiben: "Unser Problem war die fehlende Effizienz im Abschluss und nicht, dass wir nicht offensiv gespielt haben. Das ist völliger Blödsinn. Im modernen Fußball, und wir spielen modernen Fußball, wird seit Jahren nur noch mit einem Stürmer gespielt, auch international. Auch wenn das viele anders sehen. Aber das heißt nicht, dass nicht offensiv gespielt wird, denn wenn die Außen vorrücken, haben wir zum Beispiel drei Stürmer. Aber das verstehen nicht alle. Wir müssen und werden flexibel sein, mal mit einem, mal mit zwei oder drei Stürmern."

Welche Elf wird Funkel denn am Montag (20.30 Uhr) zum Auftakt gegen Eintracht Braunschweig aufbieten? "Das weiß ich wirklich noch nicht", sagt er. "Die Anspannung steigt auch bei mir, denn ich muss entscheiden, wen ich draußen lasse." Dass ein Sieg zum Auftakt hilfreich wäre, versteht sich von selbst.

(ths)
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