Fortuna Düsseldorf Kramer wollte Liendl durch Nicht-Nominierung schützen

Düsseldorf · Für Michael Liendl war beim Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen den SC Freiburg kein Platz im Kader. Der Österreicher wurde von Cheftrainer Frank Kramer nicht berücksichtigt. Die Verantwortlichen gaben zu, dass ein Angebot von 1860 München vorliegt. Der Transfer dürfte bald über die Bühne gehen.

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55 Spiele in Folge hatte die Fortuna mit Liendl absolviert. Der Österreicher hatte kein Pflichtspiel seit seinem Wechsel in die NRW-Landeshauptstadt verpasst. Am Samstag fand die 56. Partie statt — und Liendl war nicht einmal im Kader. Verletzt war er nicht. Ein vorliegendes Vertragsangebot des Liga-Konkurrenten 1860 München war der Grund seines Fehlens.

"Es liegt eine Anfrage vor und es ist ja klar, dass der Spieler sich damit beschäftigt. Er hat ja auch Familie, es geht ja nicht nur um ihn", sagte Sportdirektor Rachid Azzouzi nach der Partie gegen die Breisgauer. Bereits seit einigen Tagen wird rund um den Wechsel des Spielmachers spekuliert, ein Abgang ist nach seiner Nicht-Berücksichtigung am Wochenende wahrscheinlich. "Die Entscheidung, wer im Kader ist, hat der Trainer gefällt", erklärte Azzouzi nüchtern.

Kramer sagte wiederum, dass es darum ginge "die Mannschaft und den Spieler zu schützen." Sprich: Abgelenkt vom Trubel um seine Person sollte er nicht auflaufen. "Wenn eine Anfrage für einen Spieler da ist, ist das normal, dass das einen beschäftigt", sagte der Coach auf "Sky". Nachzuvollziehen ist es, wenn man sich eine Liga höher umschaut. Zwar spielt sich der mögliche Transfer von Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg zu Manchester City auf einem ganz anderen Niveau ab, die Gemengelage ist aber prinzipiell vergleichbar.

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Allerdings dürfte das nur einer von viel Gründen für Liendl Abwesenheit am Samstag gewesen sein. Ein Einsatz des Österreichers wäre bei einem anstehenden Wechsel ohnehin nicht sinnvoll gewesen. Wenn die Mannschaft in der kommenden Woche ohnehin ohne den Spielmacher auskommen muss, sollte sie schnellstmöglich beginnen, ohne den Zehner zu spielen. Außerdem wäre das Risiko, dass sich Liendl verletzt und so den Transfer gefährdet, zu groß.

"In ein tiefes Loch" würde man nicht fallen, sagte Kramer schon vor dem Spieltag, falls der Österreicher den Verein verlassen würde. Das zeigte die Mannschaft gegen Freiburg recht eindrucksvoll. Auch wenn es wieder nicht zum Sieg gereicht hat — die Leistung gegen den Bundesliga-Absteiger war gut. Das könnte auch daran liegen, dass Liendl im System Kramers keine passende Position hatte. Er wurde sowohl im defensiven Mittelfeld als auch als hängende Spitze aufgeboten. Beides sagte ihm nicht wirklich zu.

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Dazu passend erklärte auch Azzouzi zu der Motivation des Transfers seitens der Fortuna: "Der Vertrag läuft nach dieser Saison aus. Da muss man abwägen, was Sinn macht." Liendl wird dieses Jahr 30 Jahre alt, die Düsseldorfer könnten jetzt noch eine ordentliche Ablösesumme für ihn bekommen. Außerdem erwartet Liendls Ehefrau bald das zweite Kind, ein Arbeitsplatz in der Nähe seiner Heimat käme da ganz gelegen. Wenn keine unerwarteten Probleme auftreten, dürfte der Transfer bald über die Bühne gehen.

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(cfk)
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