Fortuna Düsseldorf Kramer verpasst Schmitz eine Pause

Düsseldorf · Fortunas Trainer Frank Kramer greift durch. Beim 3:2-Sieg im Testspiel gegen Standard Lüttich gehört Lukas Schmitz nicht dem Kader an. Seine Leistungsschwankungen sind extrem groß.

Lukas Schmitz: Der Ex-Schalker bei Fortuna Düsseldorf
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Das ist Lukas Schmitz

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Foto: rpo, Falk Janning

Lukas Schmitz war bislang eine feste Größe. In neun der zehn Spiele stand er über 90 Minuten auf dem Platz. Lediglich in Nürnberg saß er auf der Bank. Der 26 Jahre alte Profi, der 104 Bundesligaspiele für Schalke und Bremen bestritt, wurde dabei als linker Verteidiger und im defensiven Mittelfeld eingesetzt. Doch jetzt hat ihm Trainer Frank Kramer einen Denkzettel verpasst. Beim 3:2 (2:0)-Sieg im Testspiel gegen Standard Lüttich gehörte er nicht dem Kader an.

Eine echte Überraschung ist dies nicht, wohl aber ein Warnschuss für alle. Lukas Schmitz hatte mit einem eklatanten Fehler in Kaiserlautern dafür gesorgt, dass Fortuna in Rückstand geriet, als er nach einer Ecke den Ball herschenkte. Ohne Schmitz namentlich zu nennen, ereiferte sich Kramer: "So etwas darf einfach nicht passieren."

Zudem hatte der Trainer in den vergangenen Wochen den Eindruck, dass einige Spieler den Ernst der Lage nicht erkannt haben. Manager Rachid Azzouzi pflichtete ihm bei: "Wer nach dem guten Spiel in Bochum geglaubt hat, das sei ein Selbstläufer, hat sich gewaltig geirrt." Er bemängelte die Fehleinschätzung vieler Spieler, die nicht selbstkritisch genug waren. "Irgendwie war immer heraus zu hören: wenn wir einmal gewinnen, dann starten wir eine Serie. Die Qualität der Mannschaft ist doch gut. Das mag ja auch sein, aber jetzt muss sie es auf dem Platz zeigen."

Aber nicht nur die Spieler, auch bei einem Teil der Fans ist eine grobe Fehleinschätzung auszumachen. Sie alle lassen sich davon blenden, dass Düsseldorf eine große Stadt mit einem tollen Stadion und einem traditionsreichen Verein ist, der doch eigentlich in die Bundesliga gehört. Dass der Trend seit knapp drei Jahren steil abwärts gerichtet ist, das Fortuna die schwächste Punktebilanz im Jahr 2015 aufweist, wird dabei gerne ignoriert. Dabei kann es zunächst nur darum gehen, diesen Trend zu stoppen.

Trainer Frank Kramer hat angekündigt, etwas an den Stellschrauben zu drehen, um kontinuierlich Punkte einzufahren. Gut möglich, dass die Herausnahme von Lukas Schmitz dazu gehört, zumal sich inzwischen einige Alternativen aufdrängen. So hat Julian Koch als Verteidiger gegen Standard Lüttich die rechte Seite gut dicht gemacht. Julian Schauerte spielte zunächst auf der linken Abwehrseite, wo später Fabian Holthaus getestet wurde. Auf der Sechser-Position bildeten Oliver Fink und Marcel Sobottka vor der Pause das Duo. Dass die Gegentore nach dem Wechsel fielen, führte Kramer auf "unnötige Unordnung" zurück. Aber er sah auch durchaus Erfreuliches in der Offensive auf den Flügeln: "Man hat schon gesehen, dass da eine andere Geschwindigkeit auf dem Platz ist. Wenn man Sercan und Mathis anguckt, dann merkt man, dass da ein anderes Tempo drin ist. Die beiden sind sehr schnell, und das hilft uns natürlich." Das sieht auch Oliver Fink so, der mit einem sehenswerten Pass auf Kerem Demirbay das 2:0 vorbereitete: "Wenn Mathis und Sercan topfit sind, sind sie ein großer Trumpf."

(ths)
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