Fortuna Düsseldorf Kramer startet mit viel Lob und ein bisschen Druck

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat den neuen Cheftrainer für die kommende Saison präsentiert. Wie zufrieden die Verantwortlichen mit der Personalie Frank Kramer sind, zeigte sich auf der Pressekonferenz. Es herrschte ausgelassene Stimmung, vor allen Dingen Helmut Schulte überschüttete den ehemaligen Fürth-Coach mit Lob. Druck baute er aber auch auf.

 Frank Kramer bei der Präsentation.

Frank Kramer bei der Präsentation.

Foto: Falk Janning

Die Pressekonferenz von Fortuna am Mittwoch war der letzte Sargnagel der Trainersuche beim Zweitligisten. Einige Wochen nach der Entlassung von Trainer Oliver Reck wurde nun also ganz offiziell dessen Nachfolger Kramer vorgestellt. "Ich freue mich sehr, dass wir in dieser Konstellation heute hier sitzen. Frank erfüllt unser Anforderungsprofil bestens", erklärte Sportvorstand Schulte direkt zu Beginn. Es war ihm und Vorstandsvorsitzenden Dirk Kall anzumerken, dass diese Aussage keine schlichte Floskel war — die Verantwortlichen waren tatsächlich glücklich, dass die gehobenen Ansprüche bei der Suche nach dem richtigen Coach mit dem kommenden Cheftrainer erfüllt wurden.

"Frank ist ein hochgeschätzter Trainer in der Branche. Ich habe mit einigen Leuten gesprochen und er hat nur beste Referenzen bekommen", so Schulte: "Da wir seine Vergangenheit kennen, wissen wir, dass er seine Ideen gut rüberbringen kann. Er hat außerdem viel in der Jugend gearbeitet und Erfahrungen gesammelt. Das ist auch wichtig für uns." Kall bestätigte: "Bei Frank Kramer hatten wir direkt ein gutes Gefühl."

"Den Vergleich mit Mourinho scheue ich aber"

Viel Lob also für Kramer, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Wort gekommen war. Überraschend waren diese Worte natürlich nicht, was hätten die Verantwortlichen über den neuen Trainer auch sonst sagen sollen? Allerdings schafft es Schulte, einen Vergleich zu ziehen, bei dem alle anwesenden Journalisten hellhörig wurden. "Frank hat eine große Parallele zu Jose Mourinho", begann der Manager schmunzelnd: "Er kommt aus einem Trainerhaushalt. Sein Vater war ja auch Trainer. Wir hoffen natürlich, dass er ähnlichen Erfolg hat."

Ein einfacher Witz, der bei der Pressekonferenz für Auflockerung sorgte, allerdings auch ein wenig Druck aufbaute. Und so widmete Kramer seine ersten Sätze bei seiner Präsentation Schulte: "Ich freue mich auf die Arbeit in Düsseldorf. Wir haben hier tolle Fans und ein großartiges Umfeld. Den Vergleich mit Mourinho scheue ich aber ehrlich gesagt."

Kramer hält sich bedeckt

Der ehemalige Trainer von Fürth wirkte entspannt, beantwortete in aller Ruhe die aufkommenden Fragen. In die Karten wollte er sich aber nicht schauen lassen. "Sie werden es mir nachsehen. Ich habe gerade den Vertrag unterschrieben. Ich muss jetzt erstmal andere Dinge — wie den Kader — planen. Danach können wir schauen, welche Ziele wir verfolgen", so Kramer: "Ich möchte erstmal den ersten Schritt machen. Natürlich wollen wir erfolgreichen Fußball spielen, aber erstmal sollten wir die Voraussetzungen schaffen."

Näheres zum Kader konnte und wollte Kramer noch nicht sagen. Bedenken über die großen Erwartungen im Düsseldorfer Umfeld hat er derweil nicht: "Ich bin da ganz unvoreingenommen. Solche Dinge werden immer wieder nachgesagt. Ich weiß aber auch nicht, was alles über mich gesagt wird. Das spricht ja auch für die Begeisterung in Düsseldorf, die Enttäuschung ist dann natürlich immer größer."

In den kommenden Wochen haben die Fans nun die Möglichkeit, sich mit der Personalie anzufreunden. Bis zum letzten Spieltag wird sich Kramer bedeckt halten. "Das gebietet, glaube ich, auch der Respekt", so der 42-Jährige. Ob er denn in den kommenden Wochen im Stadion sein werde? "Ich werde sicherlich in diversen Stadien sein", so Kramer vielsagend.

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