Fortuna Düsseldorf Fortunas Erfolgsrezept heißt Teamgeist

Düsseldorf · Die Startelf-Konkurrenten Özkan Yildirim und Arianit Ferati feiern nach dem 4:0 gegen Arminia Bielefeld gemeinsam vor der Fankurve. Der Zusammenhalt im Team ist auch deshalb so groß, weil Trainer Funkel jedem eine Chance gibt.

Funkel lässt Elfmeter trainieren
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Özkan Yildirim und Arianit Ferati sind Konkurrenten. In Abwesenheit des verletzten Kapitäns Oliver Fink rivalisierten die Zugänge vor der Zweitliga-Partie gegen Arminia Bielefeld um den Platz, den Kaan Ayhan durch seinen Rückzug in die Innenverteidigung in Fortunas Mittelfeld freigemacht hatte. Yildirim gewann das Rennen, stand am Freitag in der Startelf. Nach 65 Minuten machte er Platz für Ferati - und der "Neue" erzielte 100 Sekunden später das wichtige 3:0 für die Düsseldorfer.

Was würde nun passieren: Hängender Kopf bei Yildirim? Gesten der Genugtuung bei Ferati? Auflösung: Ferati rannte sofort Richtung Auswechselbank, Yildirim, noch immer im Trikot, stürmte ihm entgegen und war der erste Gratulant. "Warum denn auch nicht?", fragte Yildirim nach der Partie. "Es ist doch völlig egal, wer die Tore schießt. Wir halten als Mannschaft zusammen, diesen Teamgeist leben wir einfach."

Keine leeren Worte, wie auch die Bilder nach dem Spiel bewiesen. Da feierten die beiden Konkurrenten erneut Arm in Arm, hüpften nebeneinander vor der singenden Fankurve. "Özi und ich, wir verstehen uns super", berichtete Ferati strahlend. "Das hat man doch schon daran gesehen, dass er nach meinem Tor direkt zu mir gelaufen ist. Und dass ich nicht in der Startelf gestanden habe, akzeptiere ich. Jeder aus unserem Kader hat es verdient, von Anfang an zu spielen - aber so viele Plätze haben wir nicht."

Eine gesunde Sichtweise, die das Trainerduo Friedhelm Funkel/Peter Hermann seinen Schützlingen beigebracht hat. Der aktuelle Erfolg fördert sie natürlich. Nur zweimal hat Fortuna in elf Pflichtspielen der Saison verloren, und dabei haben die Trainer wegen Verletzungen und Sperren bereits 22 Profis einsetzen müssen. Das heißt auf der anderen Seite, dass viele Spieler zu einem frühen Zeitpunkt der Saison die Gelegenheit bekamen, sich zu beweisen - und meist nutzten sie diese.

Wie Marcel Sobottka etwa. Der frühere Schalker setzte sich zu Saisonbeginn ohne Murren auf die Ersatzbank, obwohl er eine gute Vorbereitung gespielt hatte. Durch Christian Gartners schwere Verletzung (Bruch des Schienbeinkopfes) rückte Sobottka in die Startelf, und heute ist er von der Reservebank so weit entfernt wie Düsseldorf von der Kalahari-Wüste. "Unser bester Mann war heute eindeutig Marcel Sobottka", sagte Funkel nach dem 4:0 über Bielefeld - und dabei hatte der 22-Jährige im zweifachen Torschützen Rouwen Hennings oder dem dreimaligen Vorbereiter Ihlas Bebou große Konkurrenz.

"Adam Bodzek und ich haben heute eine klassische Doppel-Sechs gespielt. Ich glaube, das haben wir ganz gut hinbekommen", kommentierte Sobottka trocken. "So konnte dann auch Özi in Ruhe das Spiel im Mittelfeld aufziehen." Arbeit für die Mannschaft eben, so wie Funkel es vorgibt.

Den Spielern gefällt dieser Weg. "Ich bin dem Trainer sehr dankbar für das Vertrauen", sagte Yildirim, vollauf einverstanden mit Funkels Linie, ihn nach seiner Verletzung behutsam aufzubauen. Eine Chance erhält ohnehin jeder, der im Training darum kämpft - auch das ein Erfolgsrezept Fortunas.

(jol)
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