2:0 in Bielefeld Fortuna nimmt auch die Hürde Bielefeld

Angeführt von den überragenden Oliver Fink und Benito Raman gewinnen die Düsseldorfer bei Arminia Bielefeld 2:0 und verteidigen damit souverän die Tabellenspitze.

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Fortuna Düsseldorf war auch von der zweiten großen Überraschungsmannschaft der 2. Bundesliga nicht zu stoppen. Die Elf von Trainer Friedhelm Funkel trumpfte bei Arminia Bielefeld mit einer ganz starken Vorstellung auf. Sie gewann vor 21.554 Zuschauern verdient mit 2:0 (1:0). Die Belohnung dafür ist die Verteidigung der Tabellenspitze, und das mit einem inzwischen respektablen Vorsprung. Sechs Punkte sind es bereits auf den Zweiten, Holstein Kiel, der am Sonntag noch spielt. Acht Punkte sind es sogar auf den dritten Tabellenplatz.

Eine Glaskugel allein genügt derzeit nicht, um Funkels Aufstellungen korrekt vorherzusagen. In Bielefeld zum Beispiel packte er wieder einmal zwei Überraschungen aus, die so kaum jemand erwartet hatte. André Hoffmann, den er gegen dessen Ex-Klub MSV Duisburg noch 90 Minuten auf der Bank schmoren ließ, kehrte anstelle von Robin Bormuth in die Innenverteidigung zurück, Lukas Schmitz — zuletzt zwei Spiele lang ohne jede Einsatzminute - beackerte die linke Außenbahn. Die Botschaft hinter diesen Personalien ist klar: Jeder Spieler im Kader wird gebraucht, keiner darf sich seiner Sache zu sicher sein, jeder kann sich im Training anbieten.

Nach dem Anpfiff zeigte sich schnell, dass jeder Düsseldorfer diese Devise verinnerlicht hat. Der Tabellenführer war sofort im Spiel, hatte keinen Ausfall in seinen Reihen und setzte die Arminia massiv unter Druck. Das hätte sich bereits nach sechs Minuten auszahlen können, als Benito Raman mit einem abgefälschten Schuss den Pfosten traf. Rouwen Hennings und wiederum der überragende Raman legten weitere Chancen nach, doch erst in der 35. Minute belohnte sich Fortuna für ihre gute Vorstellung. Der bärenstarke Kapitän Oliver Fink eroberte den Ball per Grätsche, Hennings spielte einen Pass genau in den Lauf von Raman, der Bielefelds Keeper Stefan Ortega keine Chance ließ.

Es war ein Wirkungstreffer gegen die Arminia, die fortan einige Male ins Schwimmen geriet. Vorn biss sich die Truppe von Trainer Jeff Saibene immer wieder an Fortunas kompaktem Mittelfeld und der Dreier-Abwehrkette die Zähne aus, hinten leistete sie sich gegen das intensive Pressing einige Schnitzer. Einer davon hätte kurz vor der Pause zum 0:2 führen können, doch verlor Schiedsrichter Tobias Stieler kurz die Übersicht: Zwar stand Fink bei seinem Abschluss möglicherweise — was keine Kameraperspektive abschließend belegen konnte — im Abseits, doch hätte Stieler zuvor zwingend auf Strafstoß entscheiden müssen, als Ortega Fink am Hals zu Boden riss.

Nach dem Wechsel zogen sich die Gäste tiefer in die eigene Abwehr zurück. Möglicherweise sogar etwas zu tief, da die Ostwestfalen dadurch ein Übergewicht erhielten, ohne sich dabei allerdings klare Torchancen zu erarbeiten. Arminia erzielte zwar zwei (klare) Abseitstore, doch die großen Möglichkeiten gab es auf der anderen Seite zu registrieren. Hennings, Schmitz und Florian Neuhaus vergaben jedoch völlig frei vor Ortega, und einmal ließen Jean Zimmer, Raman und Hennings sogar eine Dreifach-Chance aus.

Arminia Bielefeld - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Foto: dpa, frg hak

Üblicherweise rächt sich im Fußball so viel Leichtfertigkeit, doch nicht so an diesem Samstagnachmittag. Fortuna blieb dran und schaffte schließlich die Entscheidung. Erneut leitete Fink den Angriff ein, der dann über Schmitz zu Neuhaus kam. Was dann folgte, hat in der Zweiten Liga Seltenheitswert. Der 20-Jährige lief mit dem Ball im Fuß seelenruhig an zwei Bielefeldern vorbei durch den Strafraum und lupfte ihn dann über Ortega hinweg zum 2:0 ins Netz.

Nach einem Rückspiel gab es noch eine Chance für Arminia Bielefeld in der Nachspielzeit. Aus fünf Metern durften die Arminen einen indirekten Freistoß auf das Tor von Wolf abschießen. Der Keeper aber hielt den Sieg mit einer überragenden Abwehr fest.

(jol)
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