Fortuna Düsseldorf Fortuna feiert - aber nicht so doll

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat aus zwei Spielen vier Punkte geholt. Trainer Friedhelm Funkel sieht beim 2:0 in Aue aber trotzdem reichlich Verbesserungsbedarf. Er kritisiert zudem Torschütze Rouwen Hennings.

Fortuna Düsseldorf: Rouwen Hennings macht 50. Zweitliga-Tor
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Hennings macht 50. Zweitliga-Tor

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So gelöst wie nach dem 2:0-Sieg in Aue war Funkel nach einem Spiel schon länger nicht mehr. Der Trainer von Fortuna Düsseldorf war sogar zum Scherzen über seine beiden Torschützen aufgelegt. "Den kann er ja gar nicht vorbei schießen", sagte der Coach zum Führungstreffer durch Rouwen Hennings: "Der Ball war perfekt auf seinen starken linken Fuß gespielt."

Und über Marcel Sobottka, der einen exzellenten Konter erfolgreich abschloss, meinte Funkel: "Ich erwarte, dass Marcel mehr Tore erzielt als in der vergangenen Saison, da waren es drei. Wenn es jetzt 35 werden, bin ich zufrieden."

"Das Spiel von Hennings ist stark verbesserungswürdig"

Düsseldorfs Trainer war nach dem Sieg gut drauf, hat aber keineswegs den Blick für die Realität verloren, ganz im Gegenteil. Torjäger Hennings, für den es sein 50. Zweitligatreffer war, bekam sofort sein Fett weg: "Sein Spiel ist stark verbesserungswürdig, er hat viel zu viele Bälle verloren."

Vier Punkte hat seine Mannschaft aus den ersten beiden Begegnungen geholt, damit ist er zufrieden. Von einem gelungenen Saisonstart spricht er aber nicht: "Ob es einer ist, kann man erst nach sechs, sieben Begegnungen beurteilen." Zumal der Start von der Punktausbeute her auch nicht besser ist als im Vorjahr: Damals gab es ein 2:2 in Sandhausen und ein 1:0 gegen Stuttgart, diesmal ein 2:2 gegen Braunschweig sowie das 2:0 in Aue.

Der Sieg am Sonntag war verdient, aber auch in gewisser Weise kurios. Fortuna bot in der ersten Halbzeit eine grundsolide Leistung, gestattete den Gastgebern nicht eine einzige Chance. Hinzu kam, dass sie zu einem günstigen Zeitpunkt fünf Minuten vor der Pause nach einem Freistoß von Kaan Ayhan in Führung ging. Als Marcel Sobottka drei Minuten nach dem Wechsel den Konter zum 2:0 abschloss, schien die Partie entschieden.

Doch ausgerechnet jetzt verlor die Mannschaft die Spielkontrolle. Zu viele Bälle wurden im Mittelfeld schnell abgegeben, der Druck wurde groß. Mit einem guten Torhüter Michael Rensing und einem Quäntchen Glück wurde das Resultat verteidigt. "Das ist ein gutes Ergebnis für uns", meinte Funkel. "Wir haben 60 Minuten ordentlich gespielt und verdient 2:0 geführt. Dann haben wir die Kontrolle verloren. Da müssen wir viel ruhiger und abgeklärter spielen. Wir haben den Ball nicht behauptet und sind auch gar nicht mehr gefährlich nach vorne gekommen. Das gibt es noch sehr, sehr viel Arbeit."

Fortuna scheint reifer und taktisch variabler

Seine Freude über die beiden Tore, vor allem über deren Entstehung, mochte der Fußballlehrer nicht verhehlen. "Wir wussten, dass Aue bei Freistößen sehr hoch steht. Darauf haben wir uns in den vergangenen Tagen eingestellt. Das haben wir super gemacht. Und der zweite war ein perfekter Konter, besser kann man den nicht abschließen."

Wo steht Fortuna also? Die Mannschaft wirkt ähnlich kompakt wie in der vergangenen Saison. Aber sie verfügt über mehr Qualität in der Offensive. Diese Einschätzung hat die Mannschaft in den ersten zwei Begegnungen untermauert. Zudem scheint sie reifer und taktisch variabler. Gegen Braunschweig funktionierte die Dreier-, gestern in Aue die Viererkette. Man darf gespannt sein, für welches System sich Funkel am nächsten Samstag beim Pokalspiel auf der Bielefelder Alm (18.30 Uhr/Live-Ticker) entscheidet.

(ths)
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