Fortuna Düsseldorf Fans tragen Fortuna zum Sieg

Düsseldorf · 32.267 Zuschauer sorgen für eine Gänsehaut-Atmosphäre in der Esprit-Arena. Die großartige Unterstützung hilft der Mannschaft, den knappen 1:0-Erfolg im Kellerduell gegen den FSV Frankfurt über die Zeit zu retten.

Fortuna Düsseldorf: Team bedankt sich für die Unterstützung bei den Fans
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Fortuna bedankt sich bei den Fans

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Foto: dpa, mjh fpt

Fortunas Fans waren früh auf den Beinen, hellwach und sportlich. Die eigentliche Radsternfahrt fand in der City statt, doch eine zweite führte an diesem herrlichen Frühsommertag am Rhein entlang zur Esprit-Arena. Tausende, fast alle in roten und weißen Trikots gekleidet, nutzten den Drahtesel. Da wurden Erinnerungen an den Mai 2009 wach, als Fortuna im entscheidenden Heimspiel gegen Werder Bremen II durch einen 1:0-Zittersieg der lang ersehnte Wiederaufstieg in die zweite Liga glückte.

Diesmal war es das Endspiel um den Klassenerhalt. Die Arena war anders als damals, als die Mannschaft von einer Euphoriewelle getragen wurde, zwar nicht ausverkauft, aber mit 32.267 Zuschauern zum Abschluss einer grottenschlechten Saison doch mehr als nur gut besucht.

Auch DEG-Trainer Christof Kreutzer war mit einem Dutzend seiner Spieler gekommen, um die Fortuna zu unterstützen. "Ich finde es ganz toll, dass ihr gekommen seid", sagte Physiotherapeut Bernd Restle, als er Kreutzer herzlich begrüßte. Der schien unbeschwert und verkündete mit einer gewissen Leichtigkeit wenige Minuten vor dem Anpfiff: "3:1 gewinnen wir heute."

Die Gastgeber, vom Publikum nach vorne gepeitscht, mühten sich redlich und hatten vor der Pause auch zwei gute Chancen durch Axel Bellinghausen und Christian Gartner, doch ein Treffer fiel nicht. "Das halte ich nicht aus", meinte Finanz-Chef Paul Jäger in der Halbzeit sichtlich mitgenommen. "Wenn es so weiter geht, muss ich aus dem Stadion, das schaffe ich nervlich nicht."

Tatsächlich stieg die Spannung von Minute zu Minute, so dass es Nerven wie Drahtseile bedurfte. Daran änderte auch der von Oliver Fink optimal vorbereitete und von Kerem Demirbay vollstreckte Treffer zum 1:0 nichts. Da sprang nicht nur Christof Kreutzer auf und reckte beide Fäuste jubelnd in die Höhe. Doch 40 weitere nervenaufreibende Minuten standen noch bevor, auch weil die Mannschaft ihre guten Chancen zum 2:0 nicht nutzte. Dabei tat sich vor allem Mathis Bolly hervor, der in vier überaus aussichtsreichen Situationen jeweils die falsche Entscheidung traf. "Dass wir das zweite Tor nicht gemacht haben, ist das einzige, was ich der Mannschaft vorwerfen kann", meinte Trainer Friedhelm Funkel und dachte explizit an eine Bolly-Chance: "Da kann er bis zum Fünf-Meter-Raum durchlaufen und den Torhüter fragen: Wo willst du ihn hin haben?"

Doch die Fortuna überstand auch die fünfminütige Nachspielzeit schadlos. Dann war es endlich so weit - der lang ersehnte Schlusspfiff. Und endlich konnte wieder einmal die inoffizielle Vereinshymne aufgelegt und aus vollem Halse gesungen werden: "Tage wie diese", der Hit von den Toten Hosen, deren Drummer Wölli tags zuvor zu Grabe getragen worden war und zu dessen Ehren die Mannschaft mit Trauerflor spielte. "Danke für Eure Unterstützung!", stand auf dem Transparent, dass die Spieler den Fans zeigten. Erleichterung pur, aber noch keine ganz große Party.

(ths)
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