Fortuna Düsseldorf Euphorie lässt die Zuschauerzahl wieder steigen

Düsseldorf · Der "Mythos Flingern" lässt sich ganz nüchtern an der Zuschauerzahl ablesen: Spielt die Fortuna erfolgreich, sind die Tribünen gut besucht. Derzeit steigt die Kurve. Nach langer Zeit ist die Arena bald wieder ausverkauft.

Fortunas Zuschauerschnitt im Jahresvergleich
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Foto: Endermann Andreas

Bereits sechs Wochen vor dem Pokalderby konnte Fortuna Düsseldorf die frohe Botschaft vermelden: Alle Tickets sind vergriffen. Das Heimspiel der Fortuna gegen Borussia Mönchengladbach am 24. Oktober (18.30 Uhr) im DFB-Pokal ist restlos ausverkauft. 6000 Karten gingen dabei an Gladbach-Fans. Den Rest sicherten sich Anhänger von Rot-Weiß. An der Esprit-Arena hatten sich beim Vorverkauf zuweilen lange Schlangen gebildet. Eine Szene, die es hier in jüngerer Vergangenheit nicht allzu häufig gegeben hat — zumindest wenn es um Fußballkarten für die Fortuna ging.

Zu Spitzenzeiten kamen 46.000

Seit fünf Jahren spielt das Team in der 2. Bundesliga. Seit dem Abstieg aus der Bundesliga sank die Zuschauerzahl rapide. Das lag auch an enttäuschenden Leistungen. Die Saisonbilanzen mit den Plätzen sechs, zehn, 14 und zuletzt dem elften Rang, als der Zweitliga-Abstieg mit Ach und Krach abgewendet werden konnte, machten sich auch auf den Tribünen bemerkbar. Kamen in der Saison 2012/13 durchschnittlich noch mehr als 46.000 Fans ins Stadion, lag der Durchschnitt in der vergangenen Spielzeit nur noch bei deutlich unter 26.000. Bei den Dauerkarten ist das Bild ganz ähnlich. In der Spielzeit 2016/17 setzten die Rheinländer rund 14.600 Dauerkarten ab, davor waren es etwa 17.500.

Dabei bietet die Esprit-Arena etwa 54.600 Zuschauerplätze, davon knapp 10.000 Steher. Doch mit einer sportlichen Talfahrt sinkt immer auch das Interesse, das eigene Team im Stadion spielen zu sehen. Das sieht man an den Jahren, als Düsseldorf in den Niederungen des Fußballs angekommen war: Etwa als die Mannschaft in der Saison 2002/03 in der Oberliga kickte, da sahen ihr durchschnittlich 3503 treue Fans dabei zu. Zudem werden in den unteren Ligen (und derzeit auch in der 2. Bundesliga) deutlich weniger Karten an das Auswärtsteam verkauft. Seit einigen Wochen aber läuft es wieder rund in Düsseldorf. Das bestätigt die Statistik.

Düsseldorf in Liga zwei auf Rang drei

In den ersten fünf Heimspielen der laufenden Saison kamen insgesamt 138.205 Fans ins Stadion: Gegen Eintracht Braunschweig waren es zum Saisonauftakt nur 25.492. Nicht nur sportlich betrachtet war dann das furiose Straßenbahn-Derby gegen den MSV Duisburg für die Fortuna ein erster Saison-Höhepunkt, mit mehr als 41.000 Besuchern — und das bei einem Spiel am späten Montagabend. Vor heimischer Kulisse hat die Fortuna reichlich Eigenwerbung betrieben und ist bislang ungeschlagen. Die Spielfreude auf dem Platz findet auf den Rängen ein Echo. Die Fans träumen bereits vom Aufstieg. Das könnte die Zuschauerzahlen und damit die Einnahmen des Klubs weiter nach oben treiben.

Zwar führt Düsseldorf die Zweite Liga sportlich an, was die Zahl der Fans im Stadion betrifft, reicht es aber derzeit "nur" für Platz drei. Spitzenreiter beim Zuschauerschnitt ist der FC St. Pauli (vier Heimspiele, 29.292 Zuschauer), gefolgt von Dynamo Dresden (27.908). Mit einem Wert von 27.640 nach fünf Heimspielen liegt die Fortuna knapp dahinter, dafür deutlich vor dem Viertplatzierten 1. FC Kaiserslautern (21.669). Die Lust auf Fußball scheint in Düsseldorf wieder zu wachsen. Die sportliche Leistung stimmt. Sollte es am Saisonende tatsächlich um den Aufstieg gehen, besteht sogar die gute Chance, dass es auch ein Ligaspiel geben wird, das vor ausverkaufter Kulisse stattfindet.

(ball)
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