Fortuna Düsseldorf Fortuna entscheidet sich für Frank Kramer

Düsseldorf · Die Würfel sind gefallen – jetzt muss nur noch der Wunschkandidat seine Unterschrift unter den Vertrag setzen. Wenn es nach der Vereinsführung von Fortuna Düsseldorf geht, dann wird Frank Kramer ab 1. Juli die Mannschaft des Zweitligisten trainieren.

Frank Kramer: Ex-Fortuna, U19-Nationaltrainer
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Das ist Frank Kramer

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Foto: Wolff

Die Würfel sind gefallen — jetzt muss nur noch der Wunschkandidat seine Unterschrift unter den Vertrag setzen. Wenn es nach der Vereinsführung von Fortuna Düsseldorf geht, dann wird Frank Kramer ab 1. Juli die Mannschaft des Zweitligisten trainieren.

Nach Informationen unserer Redaktion, die bereits am 20. März exklusiv über die Kontakte zu Kramer berichtete, hat sich der Vorstand, in dem Manager Helmut Schulte als sportlicher Leiter und der Vorsitzende Dirk Kall die Federführung bei der Suche hatten, für den 42-Jährigen entschieden. Wenn sich beide Seiten über die Details der Zusammenarbeit einigen können und Fortunas Aufsichtsrat sein Okay gibt, wird der frühere Fürther Coach wahrscheinlich schon in der kommenden Woche vorgestellt.

Zumindest die Zustimmung des Aufsichtsrats sollte in Kramers Fall kein Problem sein, denn der gebürtige Memminger hat mit seiner Konzeption neben dem Vorstand auch das Kontrollgremium bereits im Vorfeld überzeugen können. Neben Kramer war bis zuletzt nur noch Horst Steffen im Rennen um den Trainerposten geblieben, der seit der Trennung von Chefcoach Oliver Reck am 23. Februar vakant und als Interimslösung mit U23-Trainer Taskin Aksoy besetzt ist.

Aksoy schied als Kandidat aus, weil er durch die desaströsen Auftritte der Mannschaft in Leipzig (1:3) und St. Pauli (0:4) trotz seiner engagierten und durchdachten Arbeit "verbrannt" war. Der frühere Leverkusener Sami Hyypiä, lange Zeit einer der Favoriten Kalls und Schultes, war in Fortunas Führung nicht durchsetzbar, da Zweifel an seinem Konzept bestanden.

Das ist bei Kramer wie bei Steffen ganz anders. Beide zeichnen sich dadurch aus, ihre Mannschaften erfrischenden Fußball spielen zu lassen, ohne dabei die Stabilität in der Defensive zu vernachlässigen. Zudem verfügen beide über viel Erfahrung im Jugendbereich — ganz wichtig für Fortuna, die ihr Nachwuchsleistungszentrum viel enger mit dem Profisektor verzahnen möchte, als das bislang der Fall war. Kramers entscheidender Vorteil gegenüber Steffen ist jedoch, dass Letzterer mit seinem aktuellen Verein Stuttgarter Kickers mitten im Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga steckt. Kramer dagegen wurde - kurioserweise am selben Tag wie Reck bei Fortuna — in Fürth beurlaubt, war dadurch offenbar freier in seiner Entscheidung.

Dass sich der 42-Jährige beim fränkischen Klub nicht dauerhaft durchsetzte, legt ihm bei Fortuna niemand als Nachteil aus. Der zweifache Familienvater, der vor seiner Trainerlaufbahn Gymnasiallehrer für Sport und Englisch sowie Sportdozent an der Universität Erlangen/Nürnberg war und seine Trainerausbildung beim DFB als Jahrgangsbester abschloss, konnte als Nachfolger von Cheftrainer Mike Büskens die Spielvereinigung Greuther Fürth im Endspurt der Saison 2012/13 zwar nicht mehr vor dem Abstieg retten, führte die Grün-Weißen aber in der folgenden Zweitligasaison mit begeisterndem Fußball in die Relegation um den Aufstieg, in der sie mit 0:0 und 1:1 denkbar unglücklich am Hamburger SV scheiterten. Anschließend gab die Fürther Führung die wichtigsten Spieler ab, erwartete von Kramer aber dennoch vergleichbaren Erfolg. Ein Vabanquespiel, das auch er nicht gewinnen konnte.

Beinahe noch wichtiger als seine Cheftrainer-Erfahrungen war bei Fortunas Entscheidungsfindung aber Kramers erfolgreiche Arbeit im Nachwuchs der Fürther und der TSG 1899 Hoffenheim. Von 2005 bis 2011 (Fürth) und 2011 bis 2013 (Hoffenheim) führte er dort immer wieder junge Talente an den Profifußball heran. Genau das soll ihm künftig auch bei Fortuna gelingen.

(jol)
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