Niederlage gegen Dresden Fortunas schöne Heimserie ist gerissen

Düsseldorf · Nach neun erfolgreichen Spielen vor heimischer Kulisse erwischt es die Düsseldorfer. Die Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel unterliegt dem Kellerkind Dynamo Dresden mit 1:3.

Fortuna Düsseldorf - Dynamo Dresden: Einzelkritik
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Fortuna - Dresden: Einzelkritik

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Foto: dpa, rwe fpt

Was war das denn? Die Begegnung zwischen Fortuna Düsseldorf und Dynamo Dresden ist nun alles andere als ein Derby, und doch wurden bereits nach wenigen Minuten Erinnerungen an das Duell vom Samstag zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 wach, das nach einer 4:0-Führung des BVB schließlich 4:4 geendet hatte. Die Schwarz-Gelben steckten in der Krise, die im Ruhrgebiet und auch die aus Sachsen, die als Drittletzter angereist waren. Aber sie trumpften geradezu meisterlich auf. Nach nur fünf Minuten führte Dynamo mit 2:0, nach nicht einmal zehn Minuten gar mit 3:0.

Sollte Friedhelm Funkel Lügen gestraft werden? Der Trainer der Fortuna hatte das Gerede von einer Krise, das in den vergangenen Tagen die Runde gemacht hatte, als schlechten Scherz abgetan. Mit dem Verweis auf Platz zwei in der Tabelle und lediglich zwei Niederlagen in den bisherigen 14 Meisterschaftsspielen hatte der 63-Jährige für derlei Unkenrufe überhaupt kein Verständnis gehabt. Sein Torjäger Rouwen Hennings hatten einen schärferen Ton angeschlagen: "Das ist Schwachsinn. Ich denke nicht, dass man in unserer Situation von einer Krise reden kann. Wir versuchen weiter, unseren Fußball zu spielen: defensiv gut stehen, vorne kreativ sein."

Das klappte gegen Dresden aber nicht. Wie ein Hühnerhaufen präsentierten sich die Gastgeber in der Anfangsphase. Funkels These, wonach er 18 gleichwertige Spieler habe, darf nach dem gestrigen Abend zumindest einmal angezweifelt werden. Die gesperrten Marcel Sobottka und Florian Neuhaus sowie der verletzte Adam Bodzek waren zumindest in diesem Spiel nicht adäquat zu ersetzen. Dabei hatte Funkel nach den zuletzt sieglosen Begegnungen in Bochum (0:0), gegen Heidenheim (2:2) und in Ingolstadt (0:1) ohne Umschweife "einen Heimsieg gegen Dresden" gefordert.

Fortuna hatte in dieser Saison schon manchen Rückstand dank einer hervorragenden Moral und guter Fitness mit Toren in der Schlussphase gedreht, doch das 0:3 nach zehn Minuten war mehr als nur eine Vorentscheidung. Der frühzeitige Anschlusstreffer durch Benito Raman nährte zumindest noch einmal die Hoffnung auf eine Wende. Sofort war die Kulisse da, die Fans unterstützten das Team geradezu vorbildlich und richteten es wieder auf.

Höchstwahrscheinlich aber ist Friedhelm Funkel in der Pause nicht wie sein Schalker Kollege Tedesco bei seiner Ansprache auf die Knie gegangen, sein Team lag ja auch nur 1:3 zurück. Doch die Rot-Weißen verfügten an diesem Abend nicht über die notwendigen spielerischen Mittel. Dresden ist nicht Dortmund und Fortuna nun einmal nicht Schalke - so gingen die Düsseldorfer nach neun Heimspielen ohne Niederlage jetzt erstmals leer aus.

(ths)
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