Fortuna Düsseldorf Die große Statistik-Abrechnung

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorfs Saisonauftakt ist misslungen. Wir haben uns anhand dieses Fakts die Statistiken des Teams nach dem ersten Viertel der Zweitliga-Saison 15/16 angeschaut und stellen fest: Schlecht sind Fortunas Werte nur selten.

Fortuna Düsseldorf: Die Spielerstatistiken zur Saison 15/16
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Spielerstatistiken von Fortuna Düsseldorf

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Foto: Christof Wolff

Tore

In medias res. Wir fangen mit dem offensichtlichsten Problem der Düsseldorfer an: die nicht erzielten Tore. Das Team von Coach Kramer hat acht Tore geschossen, ließ dabei aber 129 Chancen ungenutzt. Das macht eine Quote von 5,84 Prozent, nur der Karlsruher SC (5,83), 1860 München (5,26) und der SC Paderborn (4,07) unterbieten diesen Wert sogar noch. Die Fortuna macht derweil alle 101 Minuten ein Tor. Das bedeutet für das Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitag (18.30 Uhr, Live-Ticker): Ein Tor dürfte das Team statistisch gesehen ziemlich schnell bejubeln. Derzeit sind die Fortunen nämlich schon seit 110 Minuten ohne eigenen Treffer. Das sind doch mal gute Neuigkeiten!

Ballbesitz

Dass die Fortuna spielerisch einiges bieten kann, zeigt dieser Wert. Sie dominiert generell die Partien — immerhin optisch. Durchschnittlich hat sie 53,64 Prozent Ballbesitz. Damit liegt sie dort sogar auf dem vierten Rang. Nur der SC Freiburg (56,06), der VfL Bochum (55,49) und RB Leipzig (53,80) haben höhere Ballbesitzwerte. Allerdings machen sie auch mehr daraus, das Trio liegt in der Tabelle deutlich vor den Fortunen. Selbst Arminia Bielelfeld, die nur auf 43,56 Prozent Ballbesitz kommen und somit das Schlusslicht in dieser Kategorie bilden, war bisher erfolgreicher als die Fortunen.

Zweikämpfe

"Wir müssen Leidenschaft zeigen", hat sich mittlerweile zu einer bekannten Phrase von Kramer entwickelt. In Sachen Zweikampfverhalten halten die Fortunen im Vergleich mit dem Liga-Durchschnitt auch ganz gut mit. Sie befinden sich dort im oberen Mittelfeld: 116 Zweikämpfe führt Fortuna durchschnittlich pro Spiel, ihre Quote liegt bei 50,12 Prozent. Wieder liegt Freiburg ganz vorne, 52,44 Prozent gewonnene Zweikämpfe sichern dem Team den Spitzenplatz. Die Fortuna ist da also auf dem richtigen Weg, eine Steigerung würde sich Kramer aber sicherlich noch wünschen.

Ecken

Drei Ecken, ein Elfmeter: Das wäre eine Regel, die den Fortunen richtig guttun würde. 19 Ecken bekamen sie bisher zugesprochen — nur der SC Paderborn, der Karlsruher SC, Union Berlin (alle 21) und MSV Duisburg (20) haben bisher mehr. Allerdings haben diese Teams allesamt schon mindestens ein Tor aus einer dieser Situationen erzielt, Fortunas Ausbeute liegt bei exakt null. Kein Wunder also, dass Kramer bei fast jedem Training die Standardsituationen üben lässt. Hier muss sich Fortuna schnell verbessern.

Pässe

Eigentlich vollkommen unspektakulär. Fortuna rangiert mit einer Passquote von 73,3 Prozent auf dem zehnten Tabellenplatz. Das ist auch erstmal kein großes Problem, kann es doch ein Indikator für Mut zum Risiko sein. Auch mit 289 Pässen pro Spiel sind sie absolutes Mittelmaß. Weitaus spannender sind hingegen die Werte des SC Freiburg und VfL Bochum: 355,8 bzw. 348,6 Pässe spielen sie pro Partie, insgesamt haben die beiden Teams schon jeweils über 3000 Pässe gespielt. Damit liegen sie deutlich vor der Konkurrenz an der Spitze des Rankings. Zum Vergleich: Die Bayern haben an sechs Spieltagen in der Bundesliga schon 4295 Pässe auf dem Konto, durchschnittlich macht das einen Wert von 613,6 Pässen. Außerdem kommen 88,9 Prozent an. Tja...

Rotation

Nach dem initiierten Umbruch beim Team bemüht sich Trainer Kramer vor allem um Ruhe und Konstanz. Personell will es bisher aber noch nicht so recht klappen: Zehn Pflichtspiele absolvierte die Fortuna in dieser Saison, nur zwei Mal bot Kramer dieselbe Startelf auf. Das ist diversen Verletzungen geschuldet, allerdings aber auch taktischen Baustellen. Die meisten Kopfschmerzen bereitet dem Trainer die Sechser-Position neben Julian Koch, die bisher schon vier verschiedene Spieler übernahmen. Auch das 4-4-2-System wurde schon in eine 4-2-3-1-Formation umgewandelt. Immerhin: Sowohl die Innenverteidiger als auch der Torwart scheinen in Karim Haggui, Christian Strohdiek und Michael Rensing klar gesetzt. Auch Sercan Sararer und Koch haben ihren Platz in der Startelf sicher. Das macht fünf von elf.

Abseits

Mit so richtig guten Werten konnten wir bisher nicht glänzen. Daher blicken wir mal auf die Anzahl der Abseitsstellungen der Zweitliga-Teams: Da beweist die Fortunen geradezu einen siebten Sinn. Nur 1,11 Mal pro Spiel werden die Spieler vom Schiedsrichter zurückgepfiffen. Nur zehn Mal wurde bisher die Fahne des Linienrichters bei den Düsseldorfer gehoben. Das schlägt keiner, nur der FC St. Pauli kann bei diesem Wert mithalten. Ob das nun nur positiv zu werten ist, bleibt aber fraglich. Möglicherweise fehlt auch einfach das letzte Risiko in der gegnerischen Hälfte.

(cfk)
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