Fortuna Düsseldorf Ya Konan: "Uuuuuuuuuuuh!"

Düsseldorf · Didier Ya Konan hat im Spiel gegen 1860 München das gemacht, wofür er im Sommer zu Fortuna Düsseldorf gekommen ist: Er erzielte am Sonntag wichtige Tore. Es war sein bisher bester Auftritt für das Team. Selbst an der "Humba" scheiterte er nicht – trotz sprachlicher Probleme.

Didier Ya Konan stimmt mit Michael Rensings Hilfe die "Humba" an
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Ya Konan stimmt mit Rensings Hilfe die "Humba" an

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Didier Ya Konan hat im Spiel gegen 1860 München das gemacht, wofür er im Sommer zu Fortuna Düsseldorf gekommen ist: Er erzielte am Sonntag wichtige Tore. Es war sein bisher bester Auftritt für das Team. Selbst an der "Humba" scheiterte er nicht — trotz sprachlicher Probleme.

Ya Konan schritt zur Fan-Kurve, als wollte er sagen: "Na, dann wollen wir mal!" Allerdings erkannte man schon früh, dass es für den Ivorer nicht so einfach werden würde, die "Humba" mit den Fans zu machen — Michael Rensing schlich nämlich zur Unterstützung mit ein paar Metern Abstand hinterher. Es war eine weise Entscheidung des Torhüters, alleine hätte der Stürmer aufgrund seiner Sprachbarriere das Prozedere niemals durchbekommen.

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"Gebt mir ein H!", begann Rensing, Ya Konan reagierte ein wenig später: "H!", schrie er ins Mikrofon. Die Fans nahmen die Dopplung mit einem allgemeinen Schmunzeln hin. Darauf folgte ein schrilles "Uuuuuuuuh" von Ya Konan — und so kämpfte er sich mithilfe seines erfahrenen Teamkollegen durch die "Humba". Schlecht kem der Stürmer beim traditionellen Prozedere aber nicht weg — ganz im Gegenteil. Mit seiner erfrischenden Unwissenheit entpuppte er sich als echter Sympathieträger. Kurzzeitig drohte Ya Konan allerdings an einem besonders schweren Wort zu scheitern, im zweiten Anlauf meisterte er aber auch diese Hürde: "Foooortuna Düüüüsseldorf", rief er ins Mikro.

Der Auftritt des Ivorers nach der Partie passte ins Gesamtbild vom Sonntag. Egal, was er auch versuchte, irgendwie sprang dabei etwas Positives heraus. Im Spiel selber lief es spätestens ab der 30. Minute nahezu perfekt für den Afrikaner: Seine erste echte Torchance nutzte er prompt, die Zweifel rund um seine Torflaute waren damit Geschichte. Den Abstauber in der 60. Minute nutzte er souverän per Kopf, zwischenzeitlich hätte er bedrängt mit der Pike das Spielgerät fast mustergültig über 1860-Keeper Vitus Eicher gelupft — der Ball ging allerdings leider nur an die Latte.

Es war eine Genugtuung für den erfahrenen Angreifer, der in den bis dato sechs absolvierten Pflichtspielen nur ein Tor erzielt und zahlreiche 100-prozentige Torchancen ausgelassen hatte. Hinter vorgehaltener Hand wurde in Düsseldorf bereits über seine Qualitäten diskutiert. Möglicherweise hatte es einen Grund, dass Hannover 96 ihn Richtung Düsseldorf ziehen ließ?

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Der Auftritt des Ivorers ließ die Kritiker verstummen — vorerst zumindest. Denn der Torjäger, der als Leistungsträger verpflichtet wurde, muss seine ansteigende Form in den nächsten Spielen bestätigen. Allerdings bleibt festzuhalten, dass der 31-Jährige gegen 1860 das machte, was viele seiner Teamkollegen nicht schafften: Er brachte das Spielgerät im gegnerischen Tor unter — und das gleich mehrfach. Denn selbst beim souveränen Sieg gegen München ließen die Fortunen beste Chancen noch ungenutzt: Sercan Sararer traf alleinstehend vor dem Keeper nur den Pfosten, Kerem Demirbay scheiterte gleich mehrfach aus guten Positionen am Schlussmann. Ya Konan, der in der Bundesliga für Hannover in 131 Spielen 39 Treffer erzielte, hingegen brauchte am Sonntag lediglich drei Torversuche.

Selbstvertrauen wird ihm diese gute Leistung sicherlich geben. In den kommenden Wochen könnte ihm das noch zu weiteren Treffern für die Fortuna verhelfen. Vielleicht wird er auch noch mal die "Humba" machen dürfen — da hat er jetzt ja schon Erfahrung gesammelt.

(cfk)
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