Fortuna Düsseldorf Der verlorene Tag des Lukas Schmitz

Düsseldorf · Fortunas Mittelfeldspieler vergibt einen Foulelfmeter und stellt so die Weichen für die 0:3-Niederlage gegen Union Berlin.

Fortuna Düsseldorf: Lukas Schmitz scheitert vom Elfmeterpunkt
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Schmitz scheitert an Keeper Haas vom Elfmeterpunkt

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Lukas Schmitz hatte es die Sprache verschlagen. Wortlos stapfte er in Richtung Kabine - genervt, sauer, enttäuscht. Vom Ergebnis, von sich. Natürlich war er nicht der Alleinschuldige für die 0:3-Niederlage der Fortuna gegen Union Berlin, und doch hatte er größeren Anteil daran, als ihm lieb war. Kurz nach der Pause hatte er nämlich einen Elfmeter auf harmlose Weise verschossen und damit die große Möglichkeit zum Ausgleich vertan. Dass er am Ende noch ins eigene Tor traf - geschenkt, da war die Partie sowieso längst gelaufen.

Ohnehin war es für ihn ein gebrauchter Tag, weil es ihm im Zusammenspiel mit Julian Koch auf der Sechserposition zweimal nicht gelang, den entscheidenden Pass des Berliner Mittelfeldspielers Damir Kreilach in die Spitze zu verhindern, woraus die beiden ersten Gegentore resultierten. "Wir haben zwei Konter zugelassen, das ist ärgerlich", sagte Koch. "Wir haben einen Elfmeter verschossen, dann der Kopfball von Pohjanpalo, den der Torhüter pariert - Wahnsinn." Den entscheidenden Unterschied zwischen beiden Mannschaften, von denen Fortuna sicherlich nicht die schlechtere war, hatte Koch schnell ausgemacht: "Die Berliner haben vier Konter und machen drei Tore, das ist eine 75-prozentige Chancenverwertung."

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Foto: dpa, rwe

Koch nahm seinen Nebenspieler Lukas Schmitz bezüglich des verschossenen Elfmeters ausdrücklich in Schutz: "Da haben wir ihm nichts vorzuhalten. Die letzten Elfer hat er immer sicher verwandelt, und auch im Training ist er ein sicherer Schütze." Manager Rachid Azzouzi ließ Schmitz, dessen Elfmeter es an Mumm und Präzision fehlte, nicht so ungeschoren davonkommen: "Wichtig ist, dass er die Dinger reinhaut, wenn es drauf ankommt."

Schmitz hat eine extreme Hinrunde hinter sich. Den Tiefpunkt erlangte er Mitte Oktober, als ihn der damalige Trainer Frank Kramer nach einem eklatanten Schnitzer in Kaiserslautern, der zum Rückstand führte, aus dem Kader verbannte. Nach der Trennung von Kramer hat Interimstrainer Peter Hermann den 27 Jahre alten defensiven Mittelfeldspieler, der manchmal keine Lust mehr zum Profifußball verspüren soll, wieder reaktiviert.

Hermanns Problem ist nicht Schmitz, sondern die schwache Chancenverwertung: "Einen Elfer zu verschießen, das kann passieren, aber es sind entscheidende Momente." Und wenn man schon den schwächsten Angriff der Liga hat, kommt Standardsituationen eben eine noch größere Bedeutung zu.

Julian Koch hatte die Niederlage noch nicht ganz verdaut, da war er schon heiß auf den SC Paderborn. "Ich bin froh, dass wir nächste Woche wieder gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf spielen", sagte er. "Da müssen wir kompakt stehen, können uns ein Erfolgserlebnis vor der Winterpause holen und ihn uns vom Leib halten." Auf dem Platz wird Koch nicht helfen können, denn er ist nach der fünften gelben Karte gesperrt. "Aber ich werde die Jungs diese Woche im Training heiß machen."

(ths)
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