Fortuna Düsseldorf Fortunas Angriff bereitet noch Sorgen

Düsseldorf · Zwei Tage vor dem Meisterschaftsstart beim SV Sandhausen präsentiert sich Fortunas junge Mannschaft in durchaus beachtlicher Verfassung. Die Chancenverwertung könnte nach den bisherigen Eindrücken aber erneut zum Problem werden.

VfL Benrath - Fortuna Düsseldorf: die Bilder des Spiels
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Benrath - Fortuna: die Bilder des Spiels

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Foto: Falk Janning

Zwei Treffer gegen den renommierten spanischen Erstligisten FC Malaga, deren neun dann im abschließenden Testspiel gegen Landesligist VfL Benrath - auf den ersten Blick scheint Fortunas Offensive vor dem Zweitliga-Auftakt am Samstag beim SV Sandhausen (15.30 Uhr) ins Rollen gekommen zu sein. De facto bereitet der Angriff am Ende der Vorbereitung dennoch die meisten Sorgen. Eine Bestandsaufnahme.

Tor Michael Rensing ist gesetzt und eine absolute Bank. Auf der Linie war der 32-Jährige immer schon ein Klassemann, frühere Schwächen in der Strafraumbeherrschung kompensiert er durch Erfahrung. Fällt er jedoch einmal aus, sollte Fortuna besser darauf hoffen, dass Lars Unnerstall tatsächlich keinen neuen Verein findet. Der dritte Keeper Tim Wiesner fehlt wegen einer Schulter-Operation mehrere Monate.

Abwehr Die Stamm-Viererkette mit Julian Schauerte, Kevin Akpoguma, Alex Madlung und Lukas Schmitz steht und kann in Bestform eine der stärksten der Zweiten Liga sein. Julian Koch, Robin Bormuth und Anderson Lucoqui sind Alternativen, die Trainer Friedhelm Funkel jederzeit ins Rennen werfen kann, zudem könnte Adam Bodzek dank des großen Angebots im defensiven Mittelfeld in der Innenverteidigung aushelfen. Dieser Mannschaftsteil bereitet Funkel kein Kopfzerbrechen.

Defensives Mittelfeld Bodzek und Christian Gartner werden am Samstag auf der Doppel-Sechs starten, Marcel Sobottka ist ganz dicht dran an der Startelf. In der Vorbereitung hat zudem das 19-jährige Eigengewächs Taylan Duman auf sich aufmerksam gemacht. Wenn er diese Entwicklung fortsetzt, wird er schon bald eine ernsthafte Alternative sein. Deshalb kann es sich Funkel leisten, das Erfahrungs-Defizit in der Offensive durch Oliver Fink zu beheben: Der gelernte "Sechser" wird bis auf Weiteres hinter der wahrscheinlich einzigen Spitze spielen, die Defensivzentrale sollte auch ohne ihn funktionieren.

Offensives Mittelfeld Zentral wird dort Kapitän Fink agieren, sein Vertreter Özkan Yildirim muss erst in diese wichtige Rolle hineinwachsen. Ob dem Ex-Bremer das gelingt und dadurch Fortunas Möglichkeiten wachsen, ist eine der zentralen Fragen zum Erfolg des Projekts. Auf den Außenbahnen sind Ihlas Bebou und Axel Bellinghausen erste Wahl, die Zugänge Jerome Kiesewetter und Marlon Ritter stehen zunächst hinten an, Arianit Ferati ist noch verletzt. Insgesamt fehlt diesem Mannschaftsteil bislang die Torgefahr.

Angriff Die Problemzone des Funkel-Teams. Das liegt nicht an Emmanuel Iyoha, dessen Entwicklung für seine 18 Jahre weit fortgeschritten ist und der derzeit zu Recht erste Wahl im Sturm ist. Der 1,91-Meter Mann aus der eigenen Jugend ist aber zu unerfahren, um den Erwartungsdruck allein zu schultern. Maecky Ngombo und Kemal Rüzgar konnten Iyoha bislang nicht ausreichend unterstützen. Ob noch ein erfahrener Stürmer kommt - Wunschkandidat bleibt Charlie Benschop - ist offen. Ohne ihn wäre die Saison ein großes Risiko.

(jol)
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