Fortuna Düsseldorf Das fast perfekte Debüt

Düsseldorf · Rouwen Hennings gelang bei seinem Debüt für Fortuna Düsseldorf bereits viel. Auch ein Tor lag gegen Kaiserslautern in der Luft, aber der Stürmer konnte nicht per Kopf verwandeln. Er haderte nur kurz.

Kaiserslautern - Fortuna: Reaktionen
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Foto: Falk Janning

Viele können diesen Satz vermutlich nicht mehr hören: "Ein Stürmer wird nun mal an Toren gemessen." Doch natürlich ist an der Floskel, die in nahezu jeder Fußball-Talkrunde fällt, etwas dran. Die Fortuna erwartet Tore von Hennings, Hennings erwartet Tore von Hennings. Und darum beschäftigte sich der Angreifer, der beim 0:0 in Kaiserslautern sein Können aufblitzen ließ, naturgemäß mit den vergebenen Möglichkeiten: "Es ist schon ein bisschen ärgerlich, dass ich meine beiden Kopfballchancen nicht genutzt habe", sagte der 29-Jährige.

Tiramisu und eine gute Nachricht zum Geburtstag

Ein Debüt ohne Treffer ist für einen ehrgeizigen Angreifer natürlich nicht perfekt. Aber Hennings schuftete bis zu seiner Auswechslung auf dem Platz, wurde jedoch nicht belohnt. Er machte viele Dinge richtig, nur FCK-Torwart André Weis eben auch. "Hennings ist dem Tor mit jedem Versuch ein Stückchen näher gekommen", sagte Trainer Friedhelm Funkel. "Jetzt hoffe ich eben, dass er im eigenen Stadion gegen Fürth trifft." Es sind Tore, die sie erwarten, auch wenn der erfahrene Coach seine Worte augenzwinkernd meinte.

Dass er in Kaiserslautern spielen werde, hatte Hennings auf seinem 29. Geburtstag einen Tag vor dem Spiel erfahren. Es gab Tiramisu und eine gute Nachricht, erklärte der Torjäger mit einem gewinnenden Lächeln vor dem TV-Mikrofon. Er betont immer wieder, wie wohl er sich in Düsseldorf fühlt, seit er vor einer Woche vom englischen FC Burnley kam. Und das vom ersten Tag an. Ein Umzugsunternehmen, das mit Fortuna zusammenarbeitet, habe zufällig einen Lkw in Birmingham stehen gehabt. Das sei ja schon fast eine Glückssträhne.

"Es macht es einfacher, wenn man in eine Mannschaft reinkommt, die mit Selbstvertrauen spielt", sagte Hennings, der im Sturmzentrum forsch zu Werke ging, quasi als erster Verteidiger und erster Angreifer in Personalunion. Die Zahlen dazu: vier Torschüsse und 56,3 Prozent gewonnene Zweikämpfe in 68 Minuten. Ein ordentlicher Start.

Die Folge: Alle lobten Hennings. Der Neuzugang habe sich "sehr gut geschlagen", sagte Funkel. "Rouwen ist ganz wichtig für uns und hat das für das erste Spiel schon super gemacht", fand Ihlas Bebou. Und Adam Bodzek erklärte: "Wir haben schon Qualität in der Mannschaft, mit Rouwen hat sich das noch gesteigert — mit ein bisschen Glück hätte er auch gleich ein Tor machen können." Sogar Kaiserslautern Innenverteidiger Stipe Vucur sprach bei "Sky" von Hennings, der ein guter Spieler sei, den man gut verteidigt habe.

Oliver Kreuzer sagte als Sportdirektor des Hamburger SV einmal, Hennings könne mit seiner Klebe eine Betonmauer umschießen. Hätte er den Ball perfekt auf den linken Schlappen serviert bekommen, statt auf den Kopf, dann hätte es möglicherweise einen Riesenbums, ein Tor und noch mehr Lob gegeben. So aber stellte Hennings trocken fest, dass er wohl noch ein wenig mit dem Kopfballpendel üben müsse.

(jado)
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