Fortuna Düsseldorf Fortuna bastelt an der Rückkehr von Benschop

Düsseldorf · Die Düsseldorfer möchten den 26-jährigen Stürmer Charlison Benschop in der Winterpause von Hannover 96 loseisen. Der Deal kann aber nur funktionieren, wenn die Niedersachsen Josip Drmic oder einen anderen namhaften Stürmer bekommen.

Fortuna Düsseldorf: Charlison Benschop soll zur Fortuna zurückkehren
Foto: dpa, kku jai

In 14 Zweitligaspielen hat Fortuna nur elf magere Treffer erzielt. Führender in der internen Torschützenliste der Düsseldorfer ist Didier Ya Konan mit vier Erfolgen — beides keine Werte, die die Konkurrenz vor Furcht erzittern lassen. Da wäre es schon ein gewaltiger Schritt nach vorn, wenn sich der aktuelle Plan in die Tat umsetzen ließe: Wie die RP erfuhr, soll Torjäger Charlison Benschop in der Winterpause zu Fortuna zurückkehren. Der Niederländer hatte zwei Jahre lang das Düsseldorfer Trikot getragen und in dieser Zeit 24 Tore in 58 Zweitligaspielen geschossen. Im Sommer wechselte er dann für die festgeschriebene Ablöse von 1,2 Millionen Euro zum Bundesligisten Hannover 96, wurde dort bislang aber nicht glücklich. Deshalb versucht Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi nun, den 26-Jährigen von den Niedersachsen loszueisen.

Benschop-Deal hängt an Drmic

Bevor dieses Geschäft wirklich über die Bühne gehen kann, gilt es jedoch noch, einige Klippen zu umschiffen. Die komplizierteste: Hannover wäre nur dann bereit, Benschop die Rückkehr an den Rhein zu gestatten, wenn 96 den Mönchengladbacher Angreifer Josip Drmic unter Vertrag nehmen kann. Die Niedersachsen buhlen seit Wochen um den früheren Leverkusener, doch die Gladbacher zeigen bislang noch keine Bereitschaft, Drmic abzugeben. Hannoveraner Medien berichten jedoch, dass 96 unabhängig von diesem speziellen Deal in jedem Fall noch einen namhaften Stürmer holen will. Sollte dies eintreten, wäre Benschop hinter Artur Sobiech, Mevlüt Erdinc und dem neuen Mann nur noch Stürmer Nummer vier in Hannover — viel zu wenig für seine Ansprüche.

Hinzu kommt, dass "Charlie" nie ein Hehl daraus gemacht hat, dass Fortuna der Klub seines Herzens ist. Seit seinem Wechsel war der Stürmer, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses pausieren musste, bei jeder sich bietenden Gelegenheit Gast bei Fortuna-Spielen und besuchte die früheren Kollegen auch häufig in der Kabine. Abgerundet wird die Situation dadurch, dass Benschops Lebensgefährtin Kamila Blumski, zu Fortuna-Zeiten seine Deutschlehrerin, Krefelderin ist. Zu Weihnachten werden die beiden Eltern, Sohn Charlie — auf diesen Namen hat sich das Paar bereits festgelegt — soll in jedem Fall in Düsseldorf geboren werden. Die junge Familie wäre im Rheinland sofort heimisch.

Im sozialen Netzwerk überraschte er vor einigen Wochen mit einem veränderten Profilbild seiner privaten Facebook-Seite: Dort ist er seitdem jubelnd im Fortuna-Trikot zu sehen. Zuvor hatte er sich diesbezüglich noch solidarisch mit den Hannoveranern gezeigt, ein Bild mit einer ähnliche Pose im Trikot des Bundesligisten schmückte die Seite. Auf seiner öffentlichen Facebook-Seite hat er hingegen seine Profilfotos nicht geändert.

Vorerst ist der Transfer noch Zukunftsmusik. Finanzierbar wäre er, da Benschops Vertrag in Hannover noch bis Juni 2018 läuft, wohl nur auf Leihbasis. Er könnte jedoch Fortunas gravierende Probleme in der Offensive mit einem Schlag lösen. Ohne den Niederländer an seiner Seite ist Joel Pohjanpalo nur noch ein Schatten dessen, was der Finne in der Vorsaison zeigte: Elf Treffer waren es seinerzeit, 2015/16 schaffte der 21-Jährige noch keinen. Benschops Fähigkeit, den Ball in der Spitze zu behaupten und die gegnerischen Abwehrspieler auf sich zu ziehen, fehlt "Jolle" und Fortuna enorm. Die Düsseldorfer Fans sollten Hannover bei seinen Transferbemühungen Glück wünschen.

(jol)
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