Fortuna Düsseldorf Fortuna braucht keinen Manager mehr

Düsseldorf · Mit dem Einstieg von Erich Rutemöller als Sportvorstand hat sich der Zweitligist endgültig neu aufgestellt. Für ihn geht es jetzt darum, schnell einen Überblick zu bekommen. Um die Spielerverpflichtungen kümmern sich andere.

 Erich Rutemöller trägt als Sportvorstand die Gesamtverantwortung - auch für Trainer und Spieler.

Erich Rutemöller trägt als Sportvorstand die Gesamtverantwortung - auch für Trainer und Spieler.

Foto: Horstmüller

Wird noch ein neuer Manager gesucht? Nein. "Das Team für die sportliche Verantwortung ist jetzt komplett", sagt Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer.

Wer verpflichtet die neuen Spieler? Momentan liegt die Kaderplanung in den Händen von Trainer Friedhelm Funkel und Co-Trainer Peter Hermann. Schäfer kümmert sich selbst um die Umsetzung von Spielerverpflichtungen, Verhandlungen von Verträgen und ein lohnenderes Transfergeschäft im Allgemeinen. Ihm zur Hand geht Ex-Fortuna-Profi Robert Palikuca (die RP berichtete exklusiv), dessen bisheriger Job "in neue Form gegossen" werde, sagte Schäfer. Ebenfalls wirken Uwe Klein als neuer Chefscout und Erich Rutemöller mit. In diesem Vierer-Gremium sollen in Absprache mit dem Trainergespann die sportlichen Entscheidungen gefällt werden.

Wie viel Macht hat Erich Rutemöller? Der neue Sportvorstand soll sich zunächst um Ideen und eine Konzeption für eine bessere Nachwuchsarbeit kümmern, hat aber auch ein gewichtiges Mitspracherecht bei der Beurteilung von Spielern. Rutemöller hat zudem in jedem Fall die Gesamtverantwortung. "Er hat den vollen Durchgriff, was Spieler und Trainer angeht", sagt Schäfer.

Was zahlt die Fortuna dem neuen Sportvorstand? Erich Rutemöller arbeitet ehrenamtlich und wurde für dieses Amt vom Aufsichtsrat für drei Jahre berufen. Der anfallende Aufwand wird aber ersetzt. Als eine weitere Gegenleistung wird er zu möglichen Lehrgängen und Fortbildungen jeweils freigestellt. Im Weltverband Fifa oder bei der asiatischen Konföderation ist Rutemöller als langjähriger Trainer-Ausbilder noch regelmäßig im Austausch. So reist er zum Beispiel im Juli zu einem Lehrgang in Namibia. Für die Fortuna kein Problem, sagt Vorstandschef Schäfer: "Im operativen Geschäft bleibt die Arbeit sicher nicht liegen."

Wie sieht die Tätigkeit des neuen Sportvorstandes aus? Erich Rutemöller bezieht ein eigenes Büro mit bestem Blick in die Arena. Von dort wird sich der Wahl-Kölner zunächst einen Überblick verschaffen müssen. "Möglichst schnell", sagt er selbst. Dann wird es darum gehen, die Verzahnung von Profi- und Nachwuchsabteilung zu verbessern, die Talentsuche neu aufzustellen und ein neues Nachwuchsleistungszentrum mit Leben zu füllen.

Wird Rutemöller in Ruhe arbeiten können? Die Fortuna war gerade jüngst kein ruhiger und störungsfreier Arbeitsplatz für viele Beteiligte. Helfen wird Rutemöller, dass er die meisten handelnden Personen kennt und sich dieser Unterstützung sicher sein kann. Er mag auch kein Alleinunterhalter sein, sagt Rutemöller und sieht sich selbst eher als "Technischen Direktor", der sich zwar um alles kümmern werde, aber auch Schwerpunkte setzen und den Mitarbeitern vertrauen werde. Das werde nicht immer friedlich ablaufen, glaubt er. "Wir werden auch mal nicht einer Meinung sein, das ist doch klar. Aber so lange man im Umgang den gegenseitigen Respekt pflegt, sollte das kein Problem sein."

(RP)
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